Zur Zukunft der Monografie in den Kunst-, Geistes- und Sozialwissenschaften
Datum: 8. Mai 2023
Autor: Erwin König
Kategorien: Fachartikel

Bekanntermaßen spielt speziell in den Geisteswissenschaften das Print-Buch schon seit Jahrhunderten eine zentrale Rolle für Forschung und Lehre. Auch heute ist es für Forschende aus den Geisteswissenschaften wichtig, dass sie eine gedruckte Version für ihre Arbeit zur Verfügung haben und auch ihre eigenen Forschungsarbeiten als Print-Buch veröffentlichen. In den letzten Jahren hat jedoch die Digitalisierung sowohl in den Geisteswissenschaften als auch in den Kunst- und Sozialwissenschaften zu einer verstärkten Nutzung digitaler Publikationsformate wie E-Books, Online-Zeitschriften, Repositorien etc. geführt. Ohne Frage hat hier auch das Thema Open Access (OA) mitgeholfen, dass selbst in diesen Buch-affinen Gebieten zumindest teilweise mehr digitale Ressourcen genutzt werden. Dazu kommt, dass es der heutige Wissenschaftsbetrieb häufig erforderlich macht, neue Formen von Publikationen zu verwenden, um Forschungsergebnisse schneller und an ein größeres Publikum verbreiten zu können. Ferner ermöglichen solche digitalen Formate mehr Interaktivität sowie die Einbindung von multimedialen Inhalten. Im Jahr 2021 wurde vom Oxford International Centre for Publishing (OICP) eine Online- Umfrage unter wissenschaftlichen Verlagen zum Stand der Veröffentlichung von Monografien in den Geistes- und Sozialwissenschaften durchgeführt. Anhand dieser Umfrageergebnisse wird untersucht1, ob und wie sich das Publizieren von Monografien in den Geistes- und Sozialwissenschaften zukünftig verändern könnte. Die Ergebnisse zeigen, dass derzeit bei den Monografien ein Umbruch stattfindet, wobei Open Access eine entscheidende Rolle zukommt. Gleichzeitig verdeutlichen die Resultate aber auch, dass die Veröffentlichung von Monografien als Open Access sich in diesen „Büchergebieten“ derzeit noch in einem eher frühen Stadium befinden.

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