Social Media für Bibliotheken: Hype oder verpasste Chance?
Datum: 27. März 2018
Autor: Erwin König
Kategorien: Fachartikel

Der weltweite Siegeszug von Social Media hat die Art und Weise, wie Menschen heute Informationen erstellen, nutzen, und verbreiten, einschlägig verändert. Dieser Wandel hat ohne Frage auch seine Spuren im Informations- und Bibliothekswesen hinterlassen. Folge davon sind neu entstandene Modelle des Bibliothekswesens, die sich auf die Prinzipien der Partizipation, Interaktion und Zusammenarbeit stützen. In den letzten zehn Jahren haben viele akademische Bibliotheken Social Media begeistert aufgegriffen, mit der Absicht, ihre Dienste und Informationsangebote moderner zu gestalten. Ferner versprach man sich durch den Einsatz von sozialen Medien besser mit einer neuen Generation von Nutzern in Kontakt zu kommen. Aber konnten diese Ziele wirklich erreicht werden? Und hat die Social-Media-Bewegung einen nachhaltigen Einfluss auf die Bibliotheken ausgeübt? Der folgende Beitrag versucht die Auswirkungen durch die Nutzung von Social Media auf wissenschaftliche Bibliotheken in den Vereinigten Staaten zu bestimmen. Für diesen Zweck wird die seit 2005 zu diesem Thema publizierte Fachliteratur ausgewertet. Insbesondere wird untersucht, wie wissenschaftliche Bibliotheken soziale Medien verwendet haben, um ihre bestehenden Dienste zu verbessern oder neue zu entwickeln. Anhand eines Vergleichs der theoretischen Fachliteratur mit veröffentlichten praktischen Fallstudien wird untersucht, ob das in der Theorie versprochene transformative Potenzial von Social Media in Bibliotheken wirklich umgesetzt wurde. Der Autor kommt dabei zu dem Schluss, dass trotz einiger bemerkenswerter Beispiele das Social Web die Bibliothekspraxis bisher kaum umgeformt hat. Dieses Scheitern habe aber eher mit philosophischen als mit technischen Einschränkungen zu tun.

...

Um den Artikel in voller Länge lesen zu können, benötigen Sie ein Abo. Jetzt Abo abschließen oder mit bestehendem Konto anmelden!

Mehr zum Thema:

Den Herausforderungen von morgen mittels Szenario-Planung begegnen

Aktuell ändern sich (nicht nur) für Bibliotheken die Rahmenbedingungen in einem scheinbar immer schnelleren Tempo. Hierzu reicht es, allein die großen globalen Krisen und Veränderungen der vergangenen drei Jahre aufzuzählen: die Covid-19-Pandemie, der russische...

Passen wissenschaftliche Bibliotheken und TikTok zusammen?

Soziale Medien wie Facebook und Twitter werden schon seit einigen Jahren von wissenschaftlichen Bibliotheken für Kommunikation, Marketing oder als Nachrichten-/Informationskanal genutzt. Die Social-Media-App TikTok scheint dagegen auf den ersten Blick eine...

Bibliotheken und die Frage der Interims-Führungskräfte

Die zeitlich begrenzte Übernahme einer Führungsrolle durch Mitarbeitende ohne bisherige Führungsfunktion kommt nicht nur in Bibliotheken verhältnismäßig häufig vor. Die Gründe hierfür sind zahlreich: Krankheit, überraschende Kündigung, zeitlich befristete Abwesenheit,...