zum Inhalt springen

Warum wissenschaftliche Zeitschriften zu teuer sind

Datum: 18. März 2017
Autor: Erwin König
Kategorien: Fachartikel

Die Abonnementskosten für wissenschaftliche Zeitschriften sind in den letzten Jahren, oder präziser in den letzten zwei Jahrzehnten, deutlich und kontinuierlich angestiegen. Für die meisten wissenschaftlichen Bibliotheken dürften digitale und gedruckte Zeitschriften-Abos inzwischen der mit Abstand größte Ausgabenposten in ihrem Etat sein. Neben dieser Preisexplosion für Wissenschaftsmagazine leiden Informationseinrichtungen auch unter den im Zuge der weltweiten Wirtschafts- und Finanzkrise allgemein knapper gewordenen Finanzmitteln. Um diese Haushaltslöcher zu stopfen und ohne an den Informations- und Dienstleistungsangeboten zu sparen, wird verstärkt der Rückgriff auf alternative Modelle gesucht, wie besonders Open Access, um dieser Kostenfalle zu entfliehen. Übersehen wird bei dieser Thematik, dass der Preisanstieg bei den kommerziellen Zeitschriften praktisch parallel zur Erfolgsgeschichte des Internets bzw. World Wide Webs erfolgt ist. Man könnte dies als reinen Zufall abtun, aber das Erstaunliche an dieser Beobachtung ist, dass das Internet ansonsten ausschließlich zu einer dramatischen Reduzierung der Kosten bei der Informationsverbreitung geführt hat. Wieso hat das Internet diese kostensenkende Wirkung nicht auch auf wissenschaftliche Journale gehabt? Eine Antwort auf diese Frage hat der Ökonom Mancur Olson mit seinem bereits 1965 erschienen Buch „Die Logik des kollektiven Handelns“ längst vorgelegt.

...

Um den Artikel in voller Länge lesen zu können, benötigen Sie ein Abo. Jetzt Abo abschließen oder mit bestehendem Konto anmelden!

Mehr zum Thema:

Wirtschaftlicher Nutzen und Potenziale von Open Science

Die Autorinnen Lena Tsipouri, Sofia Liarti, Silvia Vignetti und Izabella Martins Grapengiesser haben in der Zeitschrift „Royal Society Open Science“ einen umfassenden Scoping Review zum ökonomischen Einfluss von Open Science veröffentlicht. Analysiert wurden...

Zwischen Tradition und Innovation: Wo steht die Bibliometrie heute?

In der bibliometrischen Forschung dominieren seit Jahrzehnten proprietäre Datenbanken wie Web of Science und Scopus. Eine Analyse von Camilla Hertill Lindelöw, Björn Hammarfelt und Alysson Mazoni von drei zentralen Fachzeitschriften in der Zeitschrift „JASIST“...