UNESCO sieht den klassischen Journalismus durch das Social Web bedroht
Datum: 24. Juni 2022
Autor: Erwin König
Kategorien: Studien

In einer kürzlich veröffentlichten Studie1 der UNESCO wird eindringlich vor einer Bedrohung der klassischen Medien durch das Social Web gewarnt. Dem Bericht zufolge hat das Geschäftsmodell der traditionellen Nachrichtenmedien in den letzten fünf Jahren erheblich unter der immer größeren Verbreitung und Nutzung von sozialen Medien und anderen Internetdiensten gelitten. Der Grund: große Tech-Unternehmen wie Google/Alphabet und Facebook/Meta schöpfen einen immer größeren Anteil der globalen Werbeeinahmen ab. Damit geht nicht nur ein geringeres Angebot von kritischem Journalismus über klassische Verbreitungskanäle wie Zeitungen und Fernsehsender einher. Diese Entwicklung bedroht auch das Recht auf Information. Die Folge davon sind Falsch- und Desinformationen, die kaum noch einzudämmen sind. Erinnert sei in diesem Zusammenhang an die unzähligen über Twitter, Facebook und Co. verbreiteten Verschwörungstheorien und Fake News rund um Themen wie die US-Präsidentschaftswahl 2020, das Coronavirus sowie aktuell der Ukraine-Krieg. Gut recherchierte und auf Fakten beruhende journalistische Beiträge haben es heute immer schwerer, sich gegen die Unmengen von konstruierten oder völlig frei erfundenen Beiträgen und Inhalten auf den einschlägigen Social-Media-Kanälen Gehör zu verschaffen.

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