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Informationsverhalten

Studie zu Jugendlichen: Geringe Aufmerksamkeit und wenig informationsorientiert

Smartphones und soziale Medien gehören nicht nur für jüngere Menschen längst zum Alltag. Gleichzeitig wird die Kritik an der überbordenden Smartphone-Nutzung und fragwürdigen Informationsversorgung über soziale Medien kritisiert. In den letzten Monaten sind mehrere Studien erschienen, die viele altbekannte Vorurteile gegenüber einer jüngeren Generation zu bestätigen scheinen. Laut einer Untersuchung des Hans-Bredow-Instituts sinkt die Nutzung journalistischer Inhalte bei jüngeren Menschen...

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Eine Typologie des Informationsverhaltens

Welche Faktoren bestimmen, ob und wie Menschen sich mit Fakten und Informationen beschäftigen? Diese Frage bildet die Ausgangslage für eine neue Studie des unabhängigen Forschungsinstituts Pew Research Center. Ausgehend von fünf Dimensionen wird untersucht, welche dieser Faktoren besonders relevant sind. Darauf basierend wird eine Typologie des Informationsverhaltens entworfen. Bei jedem dieser fünf Typen stechen gewisse Faktoren besonders hervor, die für die Motivation und Begeisterung, mit...

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Die (Informations-)Macht der Konsumenten

Ericsson ConsumerLab, der Marktforschungsarm des führenden Netzwerkausrüsters Ericsson, hat in einer neuen Studie einen Aspekt des Internetzeitalters untersucht, dem bisher nur relativ wenig Beachtung geschenkt wird. Wir sprechen heute nur allzu gern von der ungeheuren Macht der Unternehmen, Behörden und Organisationen aufgrund ihrer immer größeren Sammlung von persönlichen Daten von uns, den Konsumenten. Die Privatsphäre ist daher Gegenstand von zahlreichen Diskussionen geworden. Dies sicher...

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Kognitive Hindernisse bei der Informationssuche

Wir leben heute bekanntlich in einer vernetzten, digitalen Welt. Dadurch hat sich der Zugang zu Informationsressourcen gegenüber früher ohne Zweifel erheblich vereinfacht. In der Realität hat der Einzelne bei der Informationssuche allerdings weiterhin mit verschiedenen altbekannten Problemen zu kämpfen, die für eine erfolgreiche Suche hinderlich sind. Gewisse technische und immaterielle Barrieren beeinträchtigen, verzögern oder verhindern auch heute den Zugang zu Informationen und Inhalten....

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Bibliotheken und ihre mobilen Benutzer

Das Statistische Bundesamt hat aktuell bekannt gegeben das in Deutschland immer mehr Internetnutzer mobil ins Internet gehen (Quelle: https://www.destatis.de/DE/PresseService/Presse/Pressemitteilungen/2014/12/PD14_457_63931.html). Laut dieser Pressemitteilung haben schon 63 % (2013: 51 %) der deutschen Internetnutzer ab zehn Jahren mittels eines mobilen Zugangs einmal im Netz gesurft. Dies bedeutet nichts anderes, als dass das mobile Internet und mobile Endgeräte von Informationseinrichtungen...

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Zur Nutzungsfreundlichkeit von virtuellen Fachbibliotheken

Seit mehr als 10 Jahren werden am Department Information der HAW Hamburg die virtuellen (Fach-)Bibliotheken auf ihre Usability für ihre Benutzer geprüft. Zu den untersuchten Informationsportalen zählen z.B. vascoda (inzwischen eingestellt), die virtuelle Fachbibliothek Politikwissenschaft (ViFa Politik), die Virtuelle Fachbibliothek Nordeuropa und Ostseeraum (baltica), die Virtuelle Fachbibliothek Recht (ViFa Recht) und The European Library (TEL). Der vorliegende Artikel bzw. die Präsentation stellt eine Art Zusammenfassung von den in diesen 10 Jahren und in 11 Studien gewonnen Erkenntnissen dar. Ziel ist es, mit diesen gefundenen Erfahrungen Informationsspezialisten dabei zu helfen, bibliothekarische Suchwerkzeuge zu entwerfen und zu entwickeln, die besser auf die Bedürfnisse und Fähigkeiten der Bibliotheksbenutzer eingehen, als dies bisher meistens der Fall war.

Folgende Faktoren werden – basierend auf den Resultaten verschiedener Studien zum Verhalten von Internetusern – als relevant für das Informationsverhalten angesehen:

Google ist für die heutigen User das Werkzeug, wenn es um die Informationssuche im Internet geht, auch wenn es sich um Fachbeiträge aus elektronischen, wissenschaftlichen Zeitschriften handelt.
Der User von heute will nicht nur einfach eine Liste mit Literaturhinweisen, sondern eine Abdeckung des gesamten Such- und Lieferprozesses durch das jeweils eingesetzte Suchwerkzeug, d.h. auch den Zugriff auf den Volltext eines Dokuments.
Der heutige User – unabhängig von Alter, Fachgebiet etc. – bevorzugt es einfach und schnell auf die gesuchten Informationen zugreifen zu können.
Der heutige Nutzer zieht im Regelfall Informationen in digitaler Form vor.
Ausdruck dieser „Bequemlichkeit“ und „Geschwindigkeit“ beim Informationsprozess ist auch die Nichtbeachtung von der sogenannten „Erweiterten Suche“ oder „Expertensuche“ bei Bibliothekskatalogen. Oder anders ausgedrückt, diese Suchmöglichkeiten werden von den Benutzern eigentlich nicht wahrgenommen.
Heutigen Bibliotheksbenutzern wird gerne unterstellt, dass sie in der Lage sind mit den verschiedenen Informationswerkzeugen adäquat umgehen zu können, während bei genauer Überprüfung die Informationskompetenz der User sich in den letzten Jahren aber kaum verbessert hat.
Diese Grundlagen muss sich jeder bewusst machen, der Angebote im Internet anbietet, seien es virtuelle Bibliotheken, Homepages oder…

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Die Babyboomer Generation 50+ als Chance für Informationseinrichtungen

Zurzeit bekommt man gelegentlich den Eindruck, dass sich die ganze Welt nur um eine jüngere Generation dreht, die scheinbar nicht anderes zu tun habt, als den ganzen Tag mit mobilen Endgeräten und sozialen Netzwerken zu hantieren. Übersehen wird geflissentlich bei all diesen von den Medien manchmal zu oft strapazierten Modethemen (Stichwort: Medienhype), dass es durchaus auch noch andere Arten von potenziellen Kundengruppen für Informationseinrichtungen gibt. Der folgende Beitrag untersucht das alltägliche Informationssuchverhalten von südkoreanischen Beamten, die über 50 Jahre alt sind. Basierend auf diesen Ergebnissen werden einige Empfehlungen für die strategische Ausrichtung von Bibliotheken präsentiert, um abgestimmt auf die Erfordernisse von älteren Benutzergruppen passende und bessere Informationsdienste und -angebote bereitzustellen.

Gerade unter Berücksichtigung des weltweiten Trends zum lebenslangen Lernen und der zunehmenden Lebenserwartung könnte Bibliotheken eine zentrale Rolle zukommen, um älteren Benutzern bei ihrer Informationsversorgung zu helfen. Um aber geeignete und qualitativ-hochwertige Dienstleistungen für seine Kunden anbieten zu können, ist ein detailliertes Verständnis der verschiedenen Nutzergruppen notwendig. In Korea nähert sich die Babyboomer-Generation der Nachkriegszeit, also die zwischen 1955 und 1963 Geborenen, langsam aber sicher dem Rentenalter. In dem asiatischen Land macht der Anteil dieser spezifischen Altersgruppe 16% oder 8 Mio. Einwohner an der koreanischen Gesamtbevölkerung aus. Bezeichnet man in Deutschland die geburtenstarken Jahrgänge mit mehr als 1,2 Million Geburten im Zeitraum von 1959 bis 1968 als die hiesige Babyboomer-Generation, entspricht diese geburtenstarke Alterskategorie ungefähr 17% der deutschen Bevölkerung. So gesehen sind Südkorea und Deutschland in einer ähnlichen demographischen Lage. Zum Vergleich: In den USA macht die Babyboomer-Generation sogar ca. ein Drittel der Gesamtbevölkerung aus.

Der Eintritt der Babyboomer-Generation in das Rentenalter bedeutet auch, dass viele Angehörige dieser Altersgruppe über eine hohe Lebenserwartung verfügen und sie zudem ein hohes Bildungsniveau besitzen. Es ist daher anzunehmen, dass eine große Anzahl von Rentnern aus dieser Altersstufe auch in einem höheren Alter versuchen wird, ihren Lebensstandard und ihre gesellschaftlichen Aktivitäten zu erhalten und weiterzuführen. Daraus lässt sich weiter schlussfolgern, dass diese Generation auch nach ihrer Pensionierung einen hohen Informationsbedarf besitzt. Das Hauptziel der vorliegenden Untersuchung ist es nun herauszufinden, ob die Bibliotheken in Korea in der Lage sind, die Informationsbedürfnisse dieser spezifischen Benutzergruppe erfüllen zu können.

Für den empirischen Teil dieser Arbeit wurden 16 koreanische Beamte aus der Babyboomer-Generation ausführlich interviewt, die kurz vor ihrer Pensionierung stehen. Mit dieser Befragung sollen nicht nur die Einstellungen der Babyboomer zu Bibliotheken oder Internet herausgefunden werden, sondern auch ihre speziellen Informationsbedürfnisse und ihr Rechercheverhalten. Hier ein Auszug aus den Resultaten dieser Befragung:

Mehrheitlich suchen die Studienteilnehmer ihre Informationen am Arbeitsplatz oder zu Hause, und dort besonders häufig im Wohnzimmer oder im Schlafzimmer.
Für die Informationsbeschaffung ist der persönliche Kontakt mit anderen Personen für diese Usergruppe von hoher Relevanz.
Die Kosten für die Informationssuche und -beschaffung spielt für diese Altersgruppe, soweit sie beschäftigt sind, keine wesentliche Rolle. Allerdings ist nicht auszuschließen, dass solche ökonomischen Überlegungen in Zukunft noch eine Rolle spielen werden, abhängig z.B. von der Höhe der Rente.
Thematisch orientieren sich die Recherchen der Babyboomer hauptsächlich an ihren Arbeitsgebieten und ihrem Bildungshintergrund. Recherchen aufgrund persönlicher Interessen sind oftmals zudem vom Kontext ihrer Arbeitserfahrungen geprägt.
Obwohl die Teilnehmer diverse Sorgen wegen ihres Lebens nach ihrem Ausscheiden aus dem Arbeitsleben haben, finden …

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