Fehlende Anerkennung für offene Forschungsdaten
Datum: 23. Januar 2022
Autor: Erwin König
Kategorien: Trends

Bereits zum sechsten Mal ist der jährliche Bericht „State of Open Data“1 von Figshare, Digital Science und Springer Nature veröffentlicht worden. Untersucht wird in dieser weltweit durchgeführten Umfrage unter Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, wie sich das offene Forschungsumfeld entwickelt. Es geht also weniger um Open Data aus der Verwaltung als speziell um den Gebrauch von offenen Daten in der Wissenschaft und Forschung. An der diesjährigen Umfrage haben sich mehr als 4.200 Forschende aus der ganzen Welt beteiligt. Die erhaltenen Antworten geben einen vertieften Einblick in Motivationen, Herausforderungen, Wahrnehmungen und Verhaltensweisen in Bezug auf offene Forschungsdaten. Das vielleicht wichtigste Ergebnis des diesjährigen Berichts ist die Erkenntnis: Eines der Haupthindernisse für die gemeinsame Nutzung von Daten ist der Mangel an Anerkennung und Wertschätzung durch das Wissenschaftssystem. Offensichtlich wollen viele der befragten Forscherinnen und Forscher zwar gerne ihre Daten mit anderen teilen, aber das derzeitige System bietet kaum oder keine Anreize dies zu tun. Außerdem benötigen die Forschenden (mehr) Unterstützung, wenn es um die Lizenzierung und urheberrechtliche Fragen von offenen Daten geht. Gefordert sind hier neben den wissenschaftlichen Einrichtungen und den Verlagen auch besonders die Bibliotheken.

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