Generell sind Fachzeitschriften noch immer die wichtigste Quelle für Forschende, wenn sie sich über neue wissenschaftliche Erkenntnisse auf ihrem Fachgebiet informieren wollen. Um solche Inhalte zu finden, stehen heute zahlreiche den Volltext indexierende und durchsuchende Suchmaschinen zur Verfügung. Für Informationsspezialisten jedoch sind bibliografische Abstracting-und-Indexing-Datenbanken nach wie vor das Mittel der Wahl, wenn es darum geht, relevante Forschungsliteratur zielgenau zu...
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Fachmedien bleiben weiter unverzichtbar
In unserer heutigen Informationswelt ist es nicht mehr einfach, seriöse von zweifelhaften Medien und Inhalten zu unterscheiden. Das liegt einerseits daran, dass es neben den klassischen Medien Presse, TV und Radio auch immer mehr Online-Medien gibt. Inzwischen nutzen viele Menschen solche „alternativen“ Medien, ohne deren Arbeits- und Rechercheweisen zu hinterfragen. Was im „normalen“ Leben außer zweifelhaften Meinungen und Einstellungen vielleicht keine unmittelbaren Folgen nach sich ziehen...
Großteil aller wissenschaftlichen Fachartikel schon über Sci-Hub verfügbar
Sci-Hub, ein Online-Archiv für wissenschaftliche Artikel, hat sich innerhalb recht kurzer Zeit zu einem für viele kommerzielle Wissenschaftsverlage ärgerlichen Problem entwickelt. 2011 wurde diese Website von der kasachischen Neurowissenschaftlerin Alexandra Elbakyan gegründet und bietet bekanntlich die Möglichkeit, ansonsten kostenpflichtige Aufsätze in Form einer PDF-Datei kostenfrei herunterzuladen. Ergo hat man es hier also nach heutiger Rechtslage mit einem illegalen Angebot zu tun. Der...
Deutsche Fachmedien auf Erholungskurs
Die Branchenvereinigung Deutsche Fachpresse hat die aktuellen Statistiken der deutschen Fachpresse für 2016 publiziert. Demnach sind die Umsätze gegenüber 2015 um 2,4 % angestiegen. Im 3. Jahr hintereinander hat sich somit ein Umsatzwachstum ergeben (2015: 3,2 %, 2014: 1,3 %). Immer deutlicher wird dabei die Bedeutung von digitalen Medien für den Wirtschaftserfolg der deutschen Fachmedienhäuser. Im Zeitraum von März bis April 2017 wurden die Mitglieder der Deutschen Fachpresse nach...
Nur geringe Nachnutzung von wissenschaftlichen Daten
Die Archivierung, Sicherung und Wiederverwendung von digitalen Forschungsdaten sind wichtige Bestandteile des wissenschaftlichen Forschungsdatenmanagements. Aus diesem Grund sind in den letzten Jahren zahlreiche Datenrepositorien gefördert und aufgebaut worden, die diese Aufgaben erfüllen sollen. Die Frage ist nur, wie und ob diese Repositorien auch für das genutzt werden, was ursprünglich damit bezweckt wurde, nämlich die Nachnutzung dieser Daten für wissenschaftliche Veröffentlichungen durch...
Studie zu den Publikationsgebühren von Open Access
Open Access (OA) ist eines dieser Themen, wo es scheinbar nur zwei Lager gibt. Für die einen ist OA die Lösung für alle Probleme, die im Zusammenhang mit kommerziellen, wissenschaftlichen Publikationen auftreten, wie die ständig steigende Subskriptionspreise für Zeitschriften oder geheime Preisabsprachen zwischen Verlagen und Großkunden, wie es Bibliotheken sind. Auf der anderen Seite findet man diejenigen, die durch Open Access den Untergang der seriösen Wissenschaft oder allgemein der...
Wie viel Mehrwert erbringen Verlage für wissenschaftliche Fachartikel?
Die Debatten um Open Access und die scheinbar ständig steigenden Abonnementspreise für kommerzielle Fachzeitschriften von Wissenschaftsverlagen haben sich in den letzten Jahren immer weiter zugespitzt. Einen interessanten Beitrag zu dieser Thematik haben vier Forscher der Universität von Kalifornien in Los Angeles (UCLA) vorgelegt. Sie haben einen Vergleich zwischen den Vorveröffentlichungen und den tatsächlich in den Zeitschriften publizierten finalen Versionen dieser Beiträge vorgenommen....
Gibt es immer weniger wissenschaftliche Top-Zeitschriften?
Frühere Studien legen den Schluss nahe, dass in den letzten 20 Jahren wissenschaftlich herausragende Aufsätze nicht mehr nur in sehr wenigen, führenden Publikationen, sondern in einer wachsenden Anzahl von unterschiedlichen Fachblättern erscheinen. Die folgende Arbeit untersucht, ob und in welchem Ausmaß diese Diversifikation bei der Veröffentlichung von solchen wissenschaftlichen Beiträgen auch die wenigen Elite-Zeitschriften beeinflusst hat, die bisher als die Besten galten. Dazu werden die Zitierungsmuster von 7 Elite-Zeitschriften mit denen von 6 aufstrebenden Zeitschriften, die in den letzten 20 Jahren wichtiger geworden sind, über einen Zeitraum von 40 Jahren verglichen. Die Ergebnisse dieser Studie sind nicht für Wissenschaftler und Forscher von Bedeutung, sondern auch für den Bestandsaufbau und die Erwerbspolitik von wissenschaftlichen Zeitschriften in Bibliotheken. Es zeigt sich nämlich, dass die Hierarchie der wissenschaftlichen Journale nicht in Stein gemeißelt ist, sondern sich in einem ständigen Fluss befindet. Für Wissenschaftler bedeutet dies etwa, dass sie nun eine größere Auswahl an Publikationsmöglichkeiten haben, als dies früher der Fall war, und trotzdem eine gleich große Lesergemeinde erreichen können.
Seit Mitte des 19. Jahrhunderts werden wissenschaftliche Ideen und Entdeckungen hauptsächlich durch Artikelveröffentlichungen in wissenschaftlichen Zeitschriften veröffentlicht und verbreitet. Bis vor wenigen Jahren wurden diese wissenschaftlichen Abhandlungen ausschließlich in gebundener Form auf Papier gedruckt und an Einzelpersonen oder Institutionen im Rahmen von Zeitschriftenabonnements regelmäßig ausgeliefert. Mit dem Aufkommen des Internets/WWW in den 1990er-Jahren hat sich dieses uralte System begonnen aufzulösen, indem nun auch einzelne Fachbeiträge in elektronischer Form verbreitet werden. Allgemein hat sich der Zugang zu wissenschaftlichen Arbeiten durch die Möglichkeiten des digitalen Zeitalters grundlegend verändert. So gibt es Web- und Institutionelle Repositorien mit Vorveröffentlichungen oder angenommenen und veröffentlichten Arbeiten, Online-Datenbanken mit elektronischen Zeitschriften- und Artikelarchiven, ausschließlich Online publizierte Zeitschriften und Open Access-Zeitschriften. Insgesamt liegt im heutigen Internetzeitalter die Bedeutung …
Die Ursachen für gebrochene SFX-Links
Das Verlinkungssystem SFX wird von vielen Bibliotheken rund um den Erdball eingesetzt. Schließlich hat dieses System den Benutzern ihre Literaturrecherche erheblich vereinfacht. Früher mussten die in den Fachdatenbanken gefundenen Literaturangaben noch zusätzlich auf die Verfügbarkeit ihres Volltextes in den Bibliothekskatalogen mühsam abgeglichen werden. Heute genügt dagegen ein Klick auf den SFX-Button, um den entsprechenden elektronischen Volltext zu erhalten, natürlich nur falls die Bibliothek eine entsprechende Lizenz für die gesuchte Zeitschrift besitzt. So nützlich und wertvoll dieser Service ist, stoßen die Benutzer leider immer wieder auf tote Links, die eben nicht zu dem gewünschten Volltext führen. Aber was sind überhaupt die Gründe für solche defekten Verweise? Genau diesem Problem nimmt sich der vorliegende Artikel an. Überraschenderweise gibt es bisher in der Fachliteratur noch keine ähnliche Untersuchung zu diesem Thema. Insgesamt wurden für diese Studie 400 SFX-Berichte über tote Links ausgewertet, die von Herbst 2007 bis Herbst 2011 an einer mittelgroßen Universität in den USA von den Benutzern gemeldet wurden.
Ein typisches Beispiel für das Versagen des Linkresolvers SFX ist die Recherche eines Benutzers vom 16. Dezember 2011, als dieser einen Artikel aus der Fachzeitschrift “Australian Psychologist” herunterladen wollte, aber nach dem Klick auf den SFX-Button kein Volltext vorhanden war. Eigentlich sollte der Link zur Datenbank EBSCO’s Academic Search Premier führen. Verantwortlich für diesen Fehler war die Tatsache, dass die gesamte Ausgabe der Zeitschrift noch gar nicht in die Datenbank von EBSCO geladen war. Das Fachblatt “Australian Psychologist” ist mit einem 12 Monate-Veröffentlichungsembargo belegt, und war sowohl in EBSCO als auch in SFX richtig eingetragen. Trotzdem war die Zeitschrift nach dem Freigabedatum am 16. Dezember 2011 nicht vorhanden.
Hier eine Übersicht mit den am häufigsten genannten Gründen für Meldung eines gebrochenen Links:
Artikel ist nicht vorhanden oder kann nicht abgerufen werden (123 fehlerhafte Links)
Indexfehler (32)
Keine Artikel-Verknüpfung vorhanden (29)
Die angeforderten Artikel waren Buchrezensionen oder andere spezielle Inhalte (22)
Die Datenbanken mit den meisten gemeldeten fehlerhaften SFX-Links sind in dieser Studie:
EBSCO Academic Search Premier (53 tote Links)
Wiley Online Library (50)
Directory of Open Access Journal (DOAJ) (29) …