Studie zum Vertrauen in das globale Wissenschaftssystem
Datum: 3. Dezember 2022
Autor: Erwin König
Kategorien: Studien

Die letzten zwei Pandemie-geprägten Jahre sind ein eindrücklicher Beweis dafür, was die globale Wissenschaftsgemeinschaft in der Lage ist zu leisten und wie wichtig sie für den Fortschritt der Menschheit ist. Aktuell fallen in vielen Ländern die Corona-Beschränkungen oder sind inzwischen ganz aufgehoben worden. Beachtet man die jetzige Situation mit der Lage vor einem Jahr, so ist das eine außerordentliche Entwicklung. Ohne die in wenigen Monaten erreichten medizinischen Lösungen – vor allem die diversen Impfstoffe – sprächen wir heute noch ständig über Homeoffice, digitalen Unterricht und andere unsere sozialen Kontakte einschränkende Maßnahmen. In diesem Zusammenhang haben sich die sozialen Medien als sehr förderlich erwiesen, da sie den Gedankenaustausch und die Zusammenarbeit zwischen Forschenden und wissenschaftlichen Einrichtungen vereinfacht sowie die Verbreitung von Forschungsergebnissen beschleunigt haben, und dies über Ländergrenzen und Fachdisziplinen hinweg. Anderseits haben und hatten die sozialen Medien einen wesentlichen Anteil daran, dass die Wissenschaft in dieser Zeit so oft diskreditiert wurde. Ein nicht unerheblicher Anteil der Bevölkerung besteht aus Impfgegnern und Corona-Leugnern, die durch Falschinformationen und Verschwörungstheorien wissenschaftliche Erkenntnisse grundsätzlich ablehnen. Ob es Forschenden gefällt oder nicht, sie stehen heute stärker im öffentlichen Interesse als noch vor der Pandemie. Das dürfte sich auch in Zukunft nicht ändern, denn schließlich sind wir mit weiteren globalen Herausforderungen wie der Klimaerwärmung konfrontiert. In einer vom Wissenschaftsverlag Elsevier unterstützten Studie1 von Economist Impact, einem zum Medienkonzern „The Economist Group“ gehörenden Think Tank, werden die Erfahrungen und Einstellungen von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern zu ihrer Rolle in der Öffentlichkeit untersucht. Daneben wird auch ihr eigenes Vertrauen in den bestehenden Forschungsprozess evaluiert. Analysiert werden ferner die für dieses komplexere Umfeld benötigten Fähigkeiten, Förderungen und Anreizstrukturen. Im Unterschied zu den meisten anderen wissenschaftlichen Untersuchungen sind in dieser Arbeit die Forschenden selbst der Untersuchungsgegenstand.

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