Neue Chance für Chatbots in Bibliotheken?
Datum: 11. Oktober 2022
Autor: Erwin König
Kategorien: Fachartikel

Den Bibliotheken ist besonders in den letzten zwei Jahren durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie bewusst geworden, wie wichtig die Website ihrer Einrichtung ist. Denn die Website stellt einen virtuellen Treffpunkt dar, an dem Nutzerinnen und Nutzer auch ohne einen persönlichen Besuch mit ihrer Bibliothek kommunizieren können. Vor allem aber ermöglicht es die Website, auch standort- und zeitunabhängig ihre Dienste und Angebote zu nutzen – vorausgesetzt, die Website ist gut strukturiert und die Inhalte sind leicht auffindbar. Die online angebotenen Informationsquellen, Dienstleistungen, Veranstaltungen und sonstigen Angebote könnten sonst von den Benutzern übersehen werden. In diesem Zusammenhang können auch Chatbots hilfreich sein. Sie können Besucherinnen und Besucher dabei unterstützen Inhalte aufzufinden, oder sie können Besucherfragen beantworten – und das vollkommen automatisiert ohne menschliches Zutun. Dank der Fortschritte besonders im Bereich der Künstlichen Intelligenz (KI) verspricht der Einsatz von cloudbasierten Chatbots für Bibliotheken eine Art Win-Win-Situation: Das Bibliothekspersonal wird von einfachen Anfragen entlastet und die Nutzerinnen und Nutzer müssen nicht auf die Öffnungszeiten der Bibliothek achten. Außerdem erhalten sie in Echtzeit Antworten auf ihre Fragen, was bei anderen Kommunikationskanälen nicht immer der Fall ist. Mit Chatbot-Anwendungen experimentieren Bibliotheken schon seit einigen Jahren. Allerdings haben sich die bisher entwickelten Systeme als nicht sonderlich effektiv erwiesen. Dies verspricht sich nun zu ändern. Nachfolgend wird anhand einer Fallstudie1 gezeigt, wie ein Chatbot in einer wissenschaftlichen Bibliothek implementiert wird. Anschließend wird untersucht, ob und in welchen Fällen sich die Nutzung dieser automatisierten Kommunikationslösung tatsächlich lohnt.

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