Industrie 4.0: Realität oder Wunschvorstellung?
Datum: 24. Mai 2015
Autor: Erwin König
Kategorien: Trends

Industrie 4.0 steht für die zunehmende Digitalisierung in der Fertigung, die zur intelligenten Fabrik führen soll. Laut einer aktuelle Studie der Boston Consulting Group (BCG) soll mit der wachsenden Digitalisierung der deutschen Industrie in den nächsten zehn Jahren 390.000 neue Stellen geschaffen werden. Etwas anders "formuliert" die Privatkundenbank ING-DiBa dieses Thema. Laut dieser Untersuchung sollen mittel- bis langfristig 59 % oder 18,3 Millionen. der Arbeitsplätze in Deutschland verlorengehen, da Menschen durch Roboter und neue digitale Technologien ersetzt werden könnten. Der deutsche Hightech-Verband BITKOM sieht zwar wie die BCG ein großes Potenzial für Industrie 4.0, sagt aber zugleich, dass ein Viertel aller Unternehmen in Deutschland sich noch nicht mit diesem Thema beschäftigt haben. Zusammengefasst herrscht derzeit relativ viel Ungewissheit, wie der Entwicklungsstand von Industrie 4.0 in Deutschland aussieht und welche möglichen positiven oder negativen Auswirkungen von diesem Trend ausgehen. Ein Stichwort ist hier die IT-Sicherheit für das Internet der Dinge und Industrie 4.0-Anwendungen, wo heute kaum abgeschätzt werden kann, ob und wie diese gewährleistet ist. Gleichgültig von diesem relativ schwammigen Wissensstand, könnte dieses Thema für Bibliotheken in den nächsten Jahren an Bedeutung gewinnen. Neben dem digitalen Wandel dürften auch durch den demographischen Wandel in Deutschland erhebliche Veränderungen auf die Gesellschaft zu kommen. Das statistische Bundesamt hat eine aktuelle Bevölkerungsprognose veröffentlicht, die davon ausgeht, dass Deutschland bis zum Jahr 2060 nur mehr zwischen 67,6 Mio. und 73,1 Mio. Einwohnern haben wird (2013: 80,8 Mio.). Industrie 4.0 benötigt viele und gut ausgebildete Fachkräfte. Kontinuierliche Weiterbildung wird somit gerade für ältere Arbeitnehmer ein entscheidender Job-Faktor werden.

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