Der Datenbankhost ProQuest hat ein Whitepaper veröffentlicht, dass sich mit der Frage beschäftigt, welche Informationsquellen Fakultätsmitarbeiter und Studenten in Wirtschaftsstudiengängen für ihre Forschungsarbeiten hauptsächlich nutzen. Insgesamt wurden hierfür mehr als 2.600 Kunden von ProQuest per E-Mail kontaktiert, um ihre Erfahrungen bei der Informationsversorgung mitzuteilen. Anzumerken ist, dass wissenschaftliche Fachzeitschriften bei dieser Befragung nicht berücksichtigt wurden, da...
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Banken sind ungenügend auf Digitalisierungs-Welle vorbereitet
Die Digitalisierung unserer Welt betrifft nicht nur die Frage, ob man seine Bücher vorzugsweise in gedruckter oder elektronischer Form liest, sondern betrifft praktisch alle Bereiche unserer Gesellschaft sowie auch alle Branchen. Finanzdienstleistungsunternehmen sind hier keine Ausnahme. Auch in dieser Branche spüren die Unternehmen einen Wandel beim Kundenverhalten. Das Beratungsunternehmen Bain & Company hat untersucht, in wieweit die Finanzdienstleistungsunternehmen auf die sie...
Wie junge US-Amerikaner Bibliotheken nutzen
Die Internet-Forschungsorganisation Pew Internet hat die Lesegewohnheiten und die Bibliotheksbenutzung von jungen Leuten im Alter von 16 bis 29 Jahren unter die Lupe genommen. Insgesamt wurden für diese Studie knapp 3.000 US-Amerikaner, die älter als 16 Jahre sind, befragt. Gerade diese jüngere Generation bestimmt in den nächsten Jahren immer stärker, wie Bibliotheken sich strategisch ausrichten müssen.Wichtige Resultate dieser Untersuchung sind u.a.:83% der jungen Amerikaner in der...
Vorlesestudie 2012: Digital ergänzt Print, ersetzt es aber (noch) nicht
In vielen Bildungsdebatten wird oft darauf hingewiesen, dass es für Kinder und Jugendliche wesentlich ist, viel und gut lesen zu können, um eine gute Grundlage für einen höheren Schulabschluss zu besitzen. So richtig und wichtig wie dieses Argument ist, wird aber nur selten auf das sich gerade in den letzten Jahren deutliche veränderte Leseverhalten besonders einer jungen Generation eingegangen. Hier tut sich aufgrund neuer Möglichkeiten, wie digitaler Medien und mobiler Endgeräte, sehr viel...
Aktuelle Rahmenbedingungen beim Erwerb von E-Books durch Bibliotheken
Die American Library Association (ALA) hat in einer Arbeit untersucht, welchen Einfluss die aktuellen wirtschaftlichen Bedingungen auf Bibliotheken haben, vor allem im Hinblick auf den Erwerb von E-Books. Dazu wird versucht, auch einige Schlussfolgerungen für die zukünftige Entwicklung zu ziehen. Ausgangspunkt für die folgenden Überlegungen ist die zunehmende Beliebtheit von E-Books und damit die Notwendigkeit für Bibliotheken, E-Books für ihre Benutzer anzubieten. Hieraus ergeben sich über kurz oder lang Veränderungen in den Beziehungen zwischen Bibliotheken, Verlagen und Verteilern auf der einen Seite, sowie auch im Verhältnis zwischen Bibliotheken und ihren Benutzern. Oder anders ausgedrückt, wie könnte ein geeignetes Lizenzmodell für Bibliotheken beim Erwerb von E-Books aussehen? Und welche Faktoren sprechen überhaupt für E-Books in Bibliotheken?
Dazu ist es wichtig, zuerst die für Bibliotheken relevanten Unterschiede zwischen gedruckten Büchern und E-Books zu verdeutlichen:
Falls eine Bibliothek nicht mehr als ein Exemplar eines gedruckten Buches gekauft hat, kann ein gedrucktes Buch nicht an mehrere Benutzer gleichzeitig ausgeliehen werden.
Print-Bücher haben den Nachteil, dass sie nach mehrmaligen Ausleihen bzw. Benutzungen gewisse “Verschleißerscheinungen” oder “Nutzungsspuren” zeigen. Zudem können sie verloren gehen oder auch gestohlen werden. Für Bibliotheken bedeutet dies, Ersatzexemplare zu beschaffen bzw. bestimmte Titel reparieren zu lassen, wenn sie diese beschädigten oder verlorenen Bücher weiter zur Ausleihe anbieten wollen.
Um ein Print-Buch bei einer Bibliothek auszuleihen, müssen die Benutzer persönlich in die Bibliothek kommen.
Bei einer Warteliste müssen die Benutzer erst abwarten, bis sie an die oberste Stelle der Ausleihliste rücken. Weiterhin haben sie dabei nur ein relativ kurzes Zeitfenster, um in die Bibliothek zu kommen und das zur Ausleihe bereitgelegte Buch auch abzuholen.
Und schließlich müssen die Benutzer ihr ausgeliehenes (Print-)Buch wieder persönlich und rechtzeitig zurückbringen, um Mahngebühren zu vermeiden.
Auf den ersten Blick scheint ein E-Book …
Wie Teenager heute nach Informationen suchen
Die US-amerikanische Internetforschungsorganisation Pew Internet hat in einer Untersuchung analysiert, wie Teenager in unserer heutigen digitalen Welt nach Informationen recherchieren. Befragt wurden zu diesem Thema aber nicht die jungen Leute selber, sondern mittels einer Online-Umfrage 2.000 Lehrer aus Mittel- und Oberstufen-Schulen in den USA, die ihre Einschätzungen zu diesem Thema bei ihren Schülern wiedergeben.
Nachfolgend einiger der wichtigsten Erkenntnisse aus diesem Bericht:
Etwas mehr als Dreiviertel (77%) der antwortenden Lehrer ist der Meinung, dass die verfügbaren Internet- und Suchwerkzeuge mehrheitlich einen positiven Einfluss auf das Rechercheverhalten ihrer Schüler haben.
Gleichzeitig sehen die Lehrer aber auch eine große Gefahr durch diese neue digitale Informationsversorgung. So sagen 87%, dass diese Tools eine konzentrationsschwache Generation mit einer sehr kurzen Aufmerksamkeitsspanne heranzüchtet. 64% der Lehrer sind zudem der Meinung, dass die heutigen digitalen Technologien diese jungen User mehr ablenken, als ihnen bei der Informationssuche zu helfen.
Praktisch alle Lehrer (99%) stimmen der Aussage zu, dass das Internet heute eine größere Bandbreite an Informationsquellen für ihre Schüler zugänglich macht, als dies früher möglich gewesen wäre.
Allerdings sind die Lehrer nicht gerade von den Recherchefähigkeiten ihrer Schüler überzeugt. Sie sehen nämlich einen Wandel bei der Bedeutung des Begriffs Recherche, der für die Teenager hauptsächlich heute “Googeln” bedeutet. Früher war die Informationssuche ein eher langsamer Prozess, der in erster Linie durch Neugierde und Entdeckungsfreude angetrieben worden ist. Heute dagegen bedeutet die Recherche für eine jüngere Generation mehrheitlich nur das schnelle Auffinden von Informationsbruchstücken, um eine spezifische Teilaufgabe möglichst schnell zu erfüllen.
So sagen 94% der Lehrer, dass ihre Schüler höchstwahrscheinlich Google oder eine andere Suchmaschine als wichtigstes …
Cloud Computing für Informationseinrichtungen
Die Cloud, oder deutsch Wolke, ist heute für viele Unternehmen zu einer einfachen und kostengünstigen Möglichkeit geworden, um ihre Daten zu speichern sowie Software und Hardware-Ressourcen zu erhöhen und zu verwalten. Selbst viele private User greifen immer öfter auf virtuelle Datenspeicher wie Dropbox oder nutzen Online-Software aus der Cloud wie Microsofts Office 365. In Informationscentern oder Bibliotheken ist Cloud Computing dagegen noch eher ein Fremdwort. Der folgende Beitrag erläutert, welche grundsätzlichen Funktionen die Cloud bietet und welche speziellen Möglichkeiten sich für den Informations- und Bibliotheksbereich ergeben.
Um zu verstehen, wie die Cloud in einer professionellen Umgebung eingesetzt werden kann, ist es wichtig, zuerst einige grundlegende Funktionen und Eigenschaften der Wolke zu kennen. Prinzipiell versteht man unter Cloud Computing eine hoch skalierbare Plattform, die Unternehmen und einzelnen User verspricht, über das Internet schnellen Zugriff auf Hardware und Software zu erhalten. Am bekanntesten ist wohl der Typus der öffentlichen Cloud, d.h. es gibt einen Cloud-Anbieter und die Kunden zahlen für dessen Dienstleistungen. Bei der privaten Cloud erstellen und nutzen Organisationen ihre eigene Wolke.
Weiterhin können allgemein beim Cloud Computing drei verschiedene Dienstleistungsmodelle unterschieden werden:
IaaS (Infrastructure as a Service)
Hierbei bieten die Anbieter von IaaS Zugang zu virtualisierter Compterhardware wie Rechner, Netzwerke und Speicher. Für die Installation von Software sind die Nutzer frei und selbst verantwortlich.
PaaS (Platform as a Service)
Bei PaaS bieten die Anbieter Zugang zu Entwicklungsumgebungen für das Programmieren von Software an, d.h. die User oder Unternehmen schreiben und …
Der Nutzen von geschäftskritischen Systemen für Bibliotheken
Wissenschaftliche Bibliotheken und andere Informationseinrichtungen dienen für ihre übergeordneten Institutionen als Lern- und Rechercheumgebung. Aus diesem Blickwinkel betrachtet ist es für Bibliotheken entscheidender, zuerst die Entwicklungen ihrer bestimmenden Institution im Auge zu behalten, als die eigenen Bibliotheksprozesse. Eine Bibliothek sollte in diesem Sinn ein geschäftskritisches System sein, das mit dem Betrieb einer Organisation derart verflochten ist, dass dieses Unternehmen ohne dieses System kaum allein funktionsfähig ist. In der Wirtschaftswelt sind diese Systeme das Herz der Unternehmen. Sie vereinen Funktionen wie Auftrags-, Lager-, Buchhaltungs- und Rechnungsverwaltung, bieten Zugang zu verteilten Datensammlungen und machen dadurch die Arbeitsprozesse effizienter. Genau wie diese Automatisierungsprozesse in Unternehmen bieten spezifische, geschäftskritische Bibliothekssysteme die Möglichkeit, Talente und Zeit der Bibliotheksmitarbeiter freizulegen. Dies sind die benötigten Ressourcen, um den Wandel der Hochschulen und ihrer Lernumgebungen mit neuen, kreativen Diensten voranzutreiben. Anhand der Fallstudie der an der SUNY Geneseo (State University of New York-College at Geneseo) angesiedelten Milne Bibliothek wird die Bedeutung von geschäftskritischen Systemen für Informationseinrichtungen erläutert.
Ein Projekt der Milne Bibliothek ist z.B. GIST (Getting It System Toolkit – http://www.gistlibrary.org/), durch das zwei kritische Bibliothekssysteme, der Erwerb und die Fernleihe, in einem einzigen Arbeitsprozess zusammengeführt werden. Hintergrund ist der, dass Bibliotheken dazu neigen alle Arbeitsschritte und Richtlinien einzeln und getrennt von anderen Aufgaben zu verwalten und durchzuführen. Am Beginn von GIST steht eine einfache Frage, nämlich “Kaufen oder Leihen?”, wenn bei der Anfrage eines ausleihwilligen Benutzers der gewünschte Titel sich nicht im Sammelbestand befindet. Bisher kann kein Bibliotheksystem mit dieser Frage umgehen. Vielmehr bestellt der Benutzer das Medium per Fernleihe und eventuell wendet sich der Bearbeiter dieser Fernleihanfrage an die zuständigen Mitarbeiter in der Erwerbsabteilung, ob hier ein Kauf möglicherweise sinnvoll wäre. GIST ermöglicht nun diese Aufgabe zu übernehmen, d.h. die Anfrage des Benutzers wird gleichzeitig sowohl als Anfrage für eine Ausleihe als auch für einen Kaufvorschlag gehandhabt. Dazu werden alle notwendigen Daten und Links geliefert, wie z.B. die Rezensionen von Amazon oder die Verfügbarkeit des gesuchten Titels in anderen Bibliotheken, womit die Bibliotheksmitarbeiter in der Lage sind, …
Neue Informationsprodukte aus vorhandenen Daten und Wissen erstellen
Nicht nur öffentliche und wissenschaftliche Bibliotheken sehen sich heute einem immer größeren Druck ausgesetzt, ihre Kosten fortlaufend zu reduzieren. Bei vielen der in einem unternehmerischen Umfeld tätigen Informationscenter fallen Etatkürzungen teilweise noch gravierender aus, trotz der in den letzten Jahren angeblich erkannten Relevanz der Ressource Information durch die Unternehmen. Gerade die schlechte wirtschaftliche Entwicklung der letzten Jahre sowie der Siegeszug des Internets haben die klassische Informationsvermittlung in Wirtschaftsunternehmen weiter in Bedrängnis gebracht. Hier sind kreative Lösungen in Form von neuen Informationsangeboten gefragt, um langfristig innerhalb einer Organisation weiter eine relevante Rolle zu spielen. Informationsabteilungen müssen, wie in der freien Marktwirtschaft üblich, fortlaufend ihre Fähigkeiten und Nützlichkeit durch innovative Informationsdienstleistungen für das eigene Unternehmen demonstrieren. Wie Informationsabteilungen solche Mehrwerte erzielen können, wird in dem folgenden Artikel anhand des Beispiels des Pharmariesen Merck Serono gezeigt.
Die Informationsteams in Unternehmen sind auch heute oft noch die Entscheidungsträger, wenn es um die Frage geht, welche externen Datenbanken möglichst kosteneffizient angeschafft werden sollen. Viele dieser Informationsquellen sind heute für die Nutzung durch die Enduser ausgelegt, d.h. sie können ohne die explizite Hilfe der Information Professionals durch die jeweiligen Mitarbeiter an ihrem Arbeitsplatz genutzt werden. Diese Informationsressourcen werden aber auch von den Infoprofis genutzt, um etwa normale Anfragen zu beantworten. Es gibt aber noch weitere Nutzungsmöglichkeiten für solche kommerziellen Datenbanken, und zwar durch eine Zweitauswertung der dort enthaltenen Inhalte. So wird nachfolgend gezeigt, wie Daten von extern abonnierten Quellen genutzt werden können, um in Kombination mit internem Wissen völlig neue unternehmensrelevante Ressourcen zu erstellen.
Ausgangslage bilden folgende unternehmerische Aufgaben und Tätigkeiten, die von Infoprofis beobachtet werden sollten:
Sich wiederholende Anfragen oder gleichartige Fragestellungen, die nur durch die Zusammenführung von Informationen aus verschiedenen Quellen beantwortet werden können.
Anfragen an externe Berater, die eigentlich mit internen Datenquellen hätten beantwortet werden können.
Ein Verständnis für die unternehmerischen Ziele, so dass bestimmte Informationsbedürfnisse bereits im Vorfeld erkannt werden.
Das erste hier vorgestellte Anwendungsbeispiel beinhaltet die Entwicklung einer neuen Informationsquelle für das Fachgebiet der Epidemiologie. Obwohl bereits einige …
Editorial 09-2012
Liebe Leserinnen, liebe Leser,die Themen Qualität und Qualitätsmanagement sind für viele von Ihnen schon ein alter Hut. Seit Jahrzehnten werden diese topics in allen Facetten beschrieben, gelehrt und in den verschiedensten Ausprägungen und Fokussierungen als Fortbildung angeboten: Ob als Qualitätskontrolle, Qualitätssicherung, Qualitätsmanagement, als systemisches TQM (Total Quality Management), ob als Qualitätszirkel oder KVP (Kontinuierlicher Verbesserungsprozess), es geht am Ende doch...