In den Sozialwissenschaften geht die Publikation von Zeitschriftenartikeln auf Kosten der Buchveröffentlichungen
Datum: 4. März 2022
Autor: Erwin König
Kategorien: Kurz notiert

Seit einigen Jahrzehnten steigt die Anzahl der veröffentlichten Zeitschriftenartikel in der Wissenschaft global betrachtet von Jahr zu Jahr an. Eine Studie für den Zeitraum von 1980 bis 2000 errechnete bei wissenschaftlichen Fachartikeln eine Zunahme von 30 %. Bisher ist aber kaum bekannt, ob sich das Wachstum an Fachartikeln auf andere Publikationsformate wissenschaftlicher Arbeiten, wie beispielsweise Monografien, auswirkt und wenn ja, in welcher Form. Für die Beantwortung dieser Frage ist zu beachten, dass zum Beispiel in den MINT-Fächern das wissenschaftliche Renommee fast ausschließlich auf der Veröffentlichung von Zeitschriftenartikeln beruht. In solchen Fachgebieten dürfte es nur geringe Auswirkungen auf die Nutzung anderer Formate geben. Für eine Messung des Einflusses von Fachartikeln auf die Anzahl an anderen Publikationsformaten bietet sich deshalb die Analyse der Publikationstätigkeit in den Sozialwissenschaften an. In vielen sozialwissenschaftlichen Fachgebieten veröffentlichen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ihre Forschungserkenntnisse regelmäßig sowohl in Zeitschriftenartikeln als auch in Büchern. Generell haben Bücher in den Sozialwissenschaften für die wissenschaftliche Anerkennung einen höheren Stellenwert als in den MINT-Disziplinen. In der nachfolgend vorgestellten Studie1 wird untersucht, wie sich die Publikationspraxis in den Sozialwissenschaften für 12 ausgewählte Fachdisziplinen an Universitäten in den Vereinigten Staaten in den letzten neun Jahren verändert hat.

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