In der Zeitschrift „Cataloging & Classification Quarterly“ analysieren Corey Harper und Paul Groth, wie sich neue Berufsbilder im Bereich Künstliche Intelligenz mit klassischen Kompetenzen von Bibliothekar:innen überschneiden. Ob im verantwortungsvollen KI-Management, in der Systementwicklung oder bei der Bewertung gesellschaftlicher Auswirkungen: Viele dieser Tätigkeiten erfordern Fähigkeiten, die seit Langem Teil des bibliothekarischen Profils sind. Der Beitrag zeigt, wie ALA-Standards...
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Künstliche Intelligenz
Unsichtbare Arbeit für Künstliche Intelligenz
Die Entwicklung leistungsfähiger Sprachmodelle gilt als Paradebeispiel für technologische Innovation. Doch was oft im Dunkeln bleibt: Hinter den Kulissen arbeiten Tausende Menschen daran, die Antworten dieser Systeme zu prüfen, zu bewerten und problematische Inhalte herauszufiltern. Ein aktueller Bericht des Guardian wirft ein Schlaglicht auf die Arbeitsbedingungen dieser sogenannten AI Rater, die unter anderem für Googles Modelle wie Gemini tätig sind. Viele dieser Beschäftigten werden über...
JSTOR: vom digitalen Archiv zur Innovationsplattform
Was 1994 mit einer Anschubfinanzierung der Mellon Foundation begann, hat sich in drei Jahrzehnten zu einem zentralen Akteur im wissenschaftlichen Publikationswesen entwickelt: JSTOR. Die Non-Profit-Organisation, heute Teil von Ithaka Harbors, gilt für mehr als 14.000 Bibliotheken weltweit als unverzichtbare Quelle für qualitativ geprüfte Forschungsliteratur. Mit über 2.800 archivierten Zeitschriften und jährlich mehr als 120 Millionen Suchanfragen bietet JSTOR einen Gegenpol zu fragwürdigen...
Einsatzmöglichkeiten von Sprachmodellen bei der Forschungsbewertung
Eine Analyse von über 6000 Fallstudien des britischen Research Excellence Framework in Person der Wissenschaftler Kayvan Kousha und Mike Thelwall, veröffentlicht in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift „JASIST – Journal of the Association for Information Science and Technology” untersucht, ob ChatGPT gesellschaftliche Wirkungen wissenschaftlicher Arbeiten zuverlässig einschätzen kann. Die Ergebnisse zeigen: In mehreren Fachbereichen besteht eine deutliche Übereinstimmung mit den Bewertungen...
Automatisierte Metadaten für Webarchive mit GPT-4o im Praxistest: Kostenersparnis und Risiken
Die Erstellung von Metadaten für Webarchive ist bislang ein aufwändiger Prozess, teuer, langsam und stark abhängig von menschlicher Arbeitskraft. Ein Forschungsteam in Singapur hat nun untersucht, wie sich dieser Prozess mithilfe von GPT-4o automatisieren lässt. In einem groß angelegten Versuch wurden von Ashwin Nair, Zhen Rhog Gho und Abigail Yongping Huang über hundert Archivdateien analysiert, Titel und Abstracts per Promptgenerierung erzeugt, mit beeindruckender Kostenersparnis. Doch der...
KI in der Katalogisierung: Drei Chatbots auf dem Prüfstand
Bibliotheken experimentieren zunehmend mit KI-gestützten Chatbots, um Arbeitsprozesse zu unterstützen, etwa bei der Vergabe von Schlagworten und Klassifikationen. Eine neue Studie von Brian Dobreski und Christopher Hastings in „Library Resssources & Technical Services" untersucht die Leistungsfähigkeit von ChatGPT, Gemini und Copilot in der Sacherschließung. Das Ergebnis: Die KI-Tools zeigten insgesamt schwache Leistungen, insbesondere bei der DDC- und LCC-Klassifikation. Dennoch ließ sich...
Die unheimliche Begegnung der KI-Art: Wie Menschen im Alltag mit Sprachmodellen umgehen
LLMs (Large Language Models) haben in der Gesellschaft ihren Platz eingenommen. Nur zwei Jahre nach dem Start von ChatGPT nutzen laut einer aktuellen Erhebung bereits mehr als die Hälfte der Erwachsenen in den USA mindestens eines der verfügbaren Modelle. Damit ist generative KI kein Randphänomen mehr, sondern Teil einer breiten digitalen Nutzungskultur. Eine Studie von Lee Rainie, Direktor des Imaging the Digital Future Center an der Elon University in Elon (US-Bundesstaat North Carolina),...
Neue EU-Leitlinien zur Definition von KI-Systemen
Die Europäische Kommission hat am 6. Februar 2025 neue Leitlinien zur Definition von Künstlicher Intelligenz (KI) veröffentlicht. Diese sollen die Anwendung der ersten Vorschriften des KI-Gesetzes (Verordnung (EU) 2024/1689) erleichtern und eine einheitliche Auslegung des Begriffs „KI-System“ gewährleisten. Das am 1. August 2024 in Kraft getretene KI-Gesetz hat zum Ziel, Innovationen im Bereich der Künstlichen Intelligenz zu fördern und gleichzeitig ein hohes Schutzniveau für...
KI-Halluzinationen: Keine Chance auf Besserung, oder etwa doch?
Große Sprachmodelle (LLMs) wie ChatGPT haben die Art der Mensch-KI-Interaktion revolutioniert. Sie bieten beeindruckende sprachliche Fähigkeiten, erzeugen jedoch oft sogenannte Halluzinationen – erfundene oder verzerrte Informationen, die sich als Fakten präsentieren. Dieses Phänomen stellt eine große Herausforderung für die Verlässlichkeit dieser Modelle dar, insbesondere in wissenschaftlichen, juristischen und medizinischen Anwendungen. Warum LLMs halluzinieren KI-Modelle erzeugen...
Wie KI antike Texte lesbar macht
Die Entdeckung verbrannter Papyrusrollen in Herculaneum oder bröckelnder Keilschrifttafeln aus dem alten Babylon faszinierte Wissenschaftler seit Jahrhunderten. Doch die meisten dieser Schätze blieben aufgrund ihres Zustands unzugänglich – bis jetzt. Mit der schnellen Entwicklung Künstlicher Intelligenz steht die Entschlüsselung dieser alten Texte an der Schwelle eines neuen Zeitalters. KI-basierte Methoden eröffnen Forschern völlig neue Möglichkeiten, die Geschichte zu rekonstruieren...


