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08-2012

Zahlen zur globalen Informationsgesellschaft

Die Internationale Fernmeldeunion (engl. International Telecommunication Union – ITU) hat neue Statistiken zur Entwicklung der globalen Informationsgesellschaft vorgelegt. Aus diesen geht hervor, dass weltweit die Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT) weiterhin auf Wachstumskurs bleibt und so einen immer größeren Anteil auch an der Wertschöpfung der einzelnen Volkswirtschaften einnimmt. Nach diesem Bericht ist Südkorea dasjenige Land mit der am weitesten fortgeschrittenen...

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Big Data – Eine große Chance für Informationsspezialisten?

Seit einiger Zeit stößt man immer häufiger in den Medien auf den Begriff „Big Data“. Grundsätzlich steht dieser Ausdruck für die steigenden Anforderungen bei der Analyse durch die explodierenden Datenmengen in Unternehmen oder auch in wissenschaftlichen Organisationen. So soll sich nach aktuellen Berechnungen das verfügbare Datenvolumen ca. alle fünf Jahre verzehnfachen. Verstärkt wird dieser Trend durch die zunehmende Digitalisierung von Informationen und Geschäftsdaten, durch soziale Medien sowie durch neue Technologien wie das Internet der Dinge oder Location Based Services. Die Unternehmen, die diese Datenmengen am besten beherrschen, sollten also diverse Wettbewerbsvorteile erlangen. Kein Wunder, dass viele IT-Unternehmen in Big Data ihre Chance für Big Sales sehen. Unterstützt wird dies etwa durch Marktforschungsunternehmen wie IDC, das erwartet, dass der Markt für Big Data-Dienste und -Technologie jedes Jahr mit einer Rate von 40% wachsen und bis zum Jahr 2015 eine Umsatzhöhe von insgesamt 16,9 Mrd. US$ erreichen wird. Können Informationsspezialisten bei diesem vermeintlich reinen IT- und Managementthema eine Rolle spielen und wenn „Ja“, wie sehen diese Aufgaben aus?

Ziel jeder kommerziellen Unternehmung ist es, ihre Effizienz zu steigern und Wettbewerbsvorteile zu erzielen. Genau dies versprechen die Anbieter von sogenannten Big Data-Lösungen. Die herkömmlichen relationalen Datenbanksysteme, Data-Warehouses sowie sonstige Statistik- und Visualisierungstools, sind oft nicht mehr in der Lage, die heute in vielen Unternehmen anfallenden großen Datenmengen zu verarbeiten. Für Big Data wird von spezialisierten Computerunternehmen nun hierfür eine neue Art von Software angeboten, die parallel auf bis zu hunderten oder tausenden von Prozessoren bzw. Servern arbeitet.

Wie kann man „Big Data“ allgemein definieren? Wikipedia liefert hierzu etwa folgende ganz brauchbare Definition: „Als Big Data werden besonders große Datenmengen bezeichnet, die mit Hilfe von Standard Datenbanken und Daten-Management-Tools nicht oder nur unzureichend verarbeitet werden können. Problematisch sind hierbei vor allem die Erfassung, die Speicherung, die Suche, Verteilung, Analyse und Visualisierung von großen Datenmengen. Das Volumen dieser Datenmengen geht in die Terrabytes, Petabytes und Zettabytes.“ 

Eines der Hauptprobleme, die Organisationen schon bisher beim Umgang mit großen Datenmengen hatten, sind die vielen unstrukturiert vorliegenden Daten. Big Data verspricht hier die Lösung, um sowohl strukturierte als auch unstrukturierte Daten auswerten zu können. Mit Big Data soll es also möglich sein, trotz immer größerer Datenmengen den Überblick zu behalten und nicht mehr auf „Bauchentscheide“ vertrauen zu müssen. Weiterhin verspricht Big Data, die Analyse von Daten und Informationen in annähernder Echtzeit durchzuführen, womit schnellere Entscheidungen getroffen werden können. Beispiele für Big Data findet man in der Finanzindustrie (Hochfrequenzhandel), der Klimaforschung (Wetterdaten), Genetik (menschliches und tierisches Genom), Energiesektor (Verbrauchsdaten), Pharmazie und Biotechnologie (klinische Tests) oder in der Physik (Teilchenbeschleuniger).

Die Grundlage für die Notwendigkeit von Big Data wird u.a. aus folgenden Fakten gezogen:

  • Unsere Gesellschaft produziert immer größere Datenmengen. So geht der Netzwerkausrüster Cisco Systems in einer im Mai 2012 veröffentlichten Studie von einem jährlichen IP-Transfervolumen von 1,3 Zettabytes aus.
  • Weiterhin geht Cisco davon aus, dass das weltweite IP-Datenvolumen 2015 und 2016 auf über 330 Exabytes anwächst (1 Exabyte entspricht der 4.000 fachen Menge aller in der Library of Congress enthaltenen Informationen).
  • Der Technologiekonzern IBM hat errechnet, dass die Menschheit jeden Tag 2,5 Trillionen Bytes an Daten…
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Nachrichtenkonsum wandelt sich dramatisch

Der Einfluss neuer Endgeräte und Technologien verändert immer stärker die Art, wie die User Medien und Nachrichten konsumieren. Zwei neue Studien der unabhängigen US-amerikanischen Forschungsorganisation Pew Research Center verdeutlichen eindrücklich, wie weit dieser Wandel in den Vereinigten Staaten bereits vorangeschritten ist. Dies bedeutet in erster Linie, dass gedruckte Zeitungen und Zeitschriften immer weiter an Boden verlieren. Gleichzeitig kommen die Forscher aber zu dem überraschenden Ergebnis, dass die Online-Medien in den letzten zwei Jahren stagniert sind. Auf der Überholspur befindet sich dagegen der Abruf von Nachrichten über mobile Endgeräte wie Smartphones und Tablets. Noch erfolgreicher waren in den letzten zwei Jahren Social Media-Plattformen. Immer mehr User konsumieren Nachrichten über Facebook, Twitter und andere soziale Netzwerke.

Die erste Untersuchung des Pew Research Center analysiert die sich wandelnde Medienlandschaft in den USA. Seit 1994 wird diese Studie von Pew Research alle zwei Jahre durchgeführt. Insgesamt wurden ca. 3.000 US-Bürger, die älter als 18 Jahre sind, telefonisch zu ihrem Medienkonsum befragt. Folgende Resultate haben sich dabei u.a. ergeben:

  • Der Anteil der US-Amerikaner, die gedruckte Nachrichten in Zeitungen lesen, hat weiter abgenommen. Nur 23% sagen 2012, dass sie am Vortag eine Printzeitungen gelesen haben. Gegenüber 2010 mit 26% ist dies zwar nur ein geringer Rückgang. Allerdings bedeutet dies im Vergleich zum Jahr 2000 (47%) einen mehr als 50%igen Rückgang.
  • Im Gegensatz zu den gedruckten Zeitungen und Magazinen hat sich bisher das „gute, alte“ Fernsehen auch in unserer immer stärker digitalisierten Umwelt erstaunlich stabil gehalten. Die vorliegende Analyse von Pew lässt aber erstmals den Schluss zu, dass auch das Fernsehen von einer neuen Art von Medienkonsum betroffen ist. Insgesamt 55% der Umfrageteilnehmer gaben 2012 an, am Vortag Nachrichten im Fernsehen angeschaut zu haben. Im Vergleich zu 2006 mit einem Anteil von 57% ist nur ein geringer Rückgang beim Nachrichtenkonsum mittels TV-Gerät nachweisbar. Betrachtet man aber nur die jüngste Altersklasse dieser Umfrage, die 18- bis 29-Jährigen, ist dort von 2012 (34%) zu 2006 (49%) mit 15% weniger Nachrichtenkonsumenten ein deutlicher Rückgang feststellbar. Hier bahnt sich auch bei diesem klassischen Medium eine Trendwende an.
  • Betrachtet man das Nutzungsverhalten bei regionalen TV-Nachrichten, zeigt sich ein ähnliches Ergebnis, wobei der Rückgang 2012 (48%) gegenüber 2006 mit 54% etwas größer ausfällt. Auch hier ist auffällig, dass gerade in der Alterskategorie der 18- bis 29-Jährigen im Beobachtungszeitraum 2006 bis 2012 ein deutlicher Rückgang von 14% feststellbar ist. Erwähnenswert ist der Zuwachs bei den über 65-Jährigen beim Nachrichtenkonsum im Kabelfernsehen von 13% in den letzten sechs Jahren.

Die zweite Studie von Pew Research beschäftigt sich mit den Auswirkungen des mobilen Internets auf den Nachrichtenkonsum in den USA. Für diese Untersuchung wurden 9.513 amerikanische Bürger befragt, die älter als 18 Jahre sind. Hier die wichtigsten Erkenntnisse…

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SWIB12

Vom 26. bis 28. November 2012 findet in Köln die SWIB12 „Semantic Web in Bibliotheken“ statt. Das Tagungsmotto lautet „Towards an international library LOD ecosystem“. Inhaltlicher Schwerpunkt der diesjährigen 4. internationalen Fachtagung für Semantische Technologien ist das Thema „Linked Open Data (LOD)“. Organisiert wird dieser Anlass von dem Hochschulbibliothekszentrum des Landes Nordrhein-Westfalen und der ZBW – Deutsche Zentralbibliothek für Wirtschaftswissenschaften...

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WissKom 2012

Vom 5. bis 7. November 2012 lädt die Zentralbibliothek des Forschungszentrums Jülich zur 6. WissKom ein. Die Veranstaltung steht unter dem Motto „Vernetztes Wissen – Daten, Menschen, Systeme“ und zeigt interdisziplinär auf, welche neuen Aufgabengebiete sich für Informationsspezialisten heute durch die veränderten Bedürfnisse bei der Informationsversorgung, z.B. in der Hochschul- und Forschungswelt, ergeben. Thematischer Schwerpunkt dieser Veranstaltung ist die Vernetzung von Daten, Menschen...

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Plattformübergreifender Fernseh- und Videokonsum

In der letzten Ausgabe dieses Newsletters wurde eine Studie von Google publiziert, die sich mit der Mediennutzung über mehrere Bildschirme beschäftigt hat. Eine aktuelle Untersuchung durch das Marktforschungsunternehmen Nielsen liefert einen weiteren Einblick in dieses auch für Informationsspezialisten wichtige Trendthema. Laut dieses Berichts verbringen US-Amerikaner inzwischen fast 35 Stunden pro Woche, um Filme und Videos anzuschauen. Sie nutzen hierfür – teilweise gleichzeitig – die...

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Bewährte Praktiken (nicht nur) für Behördenbibliotheken

Schon zum fünften Mal liegt die neueste Ausgabe der „Best Practices for Government Libraries“-Reihe vor, die vom Datenbankhost LexisNexis zusammengestellt wurde. Es handelt sich bei dieser Publikation um eine umfangreiche Sammlung von Best Practice-Fällen mit dem besonderen Augenmerk auf Behördenbibliotheken. Die vorhandenen Beiträge sind aber größtenteils nicht nur für Behörden- und Parlamentsbibliotheken von Interesse, sondern allgemein für alle Arten von Infoprofis. Thematische Schwerpunkte...

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Soziales Medien-Marketing

Soziale Medien-Plattformen wie Facebook, Twitter oder Pinterest ziehen immer mehr Leute an. So geht das Beratungsunternehmen McKinsey in einer im Juli 2012 veröffentlichten Studie von weltweit 1,5 Mrd. Nutzern von sozialen Medien aus, von denen sich 80% regelmäßig auf diesen Plattformen austauschen. Und die für soziale Netzwerke aufgewendete Online-Zeit nimmt ebenfalls fortlaufend zu. Tendenz, dank mobiler Endgeräte, stark steigend. Mit dem „State of Social Media Marketing Report 2012“ liegt...

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Was User von mobilen Websites erwarten

Mobile Websites: Immer mehr User besitzen Smartphones und nutzen diese nicht nur zum Telefonieren oder zum Fotografieren, sondern natürlich auch zum Surfen im Web. Das mobile Web ist aktuell eine der spannendsten Wachstumsgeschichten in der technologischen Entwicklung unserer Informationsgesellschaft. Google hat zu diesem Thema eine neue Studie veröffentlicht.Die Studie wurde für Google von den Marktforschungsunternehmen Sterling Research und SmithGeiger im Juli 2012 unter 1.088 erwachsenen...

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Update globaler E-Book-Markt

Eine von dem O’Reilly-Verlag 2011 herausgegebene Studie zum weltweiten Buchmarkt mit Fokus auf E-Books wurde in einer neuen Auflage mit neuen Daten und Fakten für 2012 aktualisiert. Die vorliegenden Zahlen weisen speziell für die zwei führenden E-Book-Märkte – USA und Großbritannien – ein weiter explosives Wachstum nach und geben Hinweise, dass sich zumindest in diesen zwei Ländern elektronische Bücher bei den Usern bereits durchgesetzt haben. In Ergänzung zu der ersten Auflage findet man hier auch ein Kapitel zum Problem der illegalen Verbreitung von E-Books. Dazu wird ein Ausblick auf die mögliche zukünftige Entwicklung des elektronischen Buchmarkts präsentiert. Der Bericht ist nach einzelnen Ländern unterteilt. Analysiert werden die Märkte der USA, wichtiger europäischer Länder wie Deutschland und Frankreich, sowie die der BRIC-Länder, Brasilien und China, sowie auch der arabische Buchmarkt.

Nachfolgend zuerst die wichtigsten Fakten zu den drei großen Buchmärkten USA, Großbritannien und Deutschland.

Marktübersicht USA

Gesamt Buchmarktgröße (Print plus E-Books):

2011: 27,2 Mrd. US$  oder -2,5% gegenüber 2010 (2010: 27,94 Mrd. US$)

Neue Titel pro 1 Mio. Einwohner:

939

Erhältliche E-Book-Titel (über Verlage):

950.000

Marktanteil von E-Books:

25% (2011: 6,2% / Belletristik 13,6%)

Wichtigste Marktbestimmungen:

Keine Buchpreisbindung

Die USA sind und bleiben das E-Book-Land Nr. 1 auf der Welt. Nirgendwo sonst haben Verlage und Verbraucher so schnell das neue digitale Format aufgegriffen wie in den Vereinigten Staaten. Die Popularität der E-Books sowie auch der entsprechenden Lesegeräte lässt sich an den weiterhin eindrucksvollen Wachstumsraten ablesen. 2012 sind E-Books in den USA fast schon zu einem Allgemeingut geworden. So ist der Marktanteil der E-Books am gesamten Buchmarkt von 6,2% (2011) auf inzwischen 25% angestiegen. Einen interessanten Trend hat der Buchverlags Bowker bei den Lesegeräten gefunden. Laut dieser Studie haben Tablet-PCs die spezifischen E-Bookreader als die beliebtesten Lesegeräte für elektronische Bücher abgelöst.

Der führende Verteiler für Bücher in den USA ist nach dem wirtschaftlichen Untergang der Buchhandelskette Borders der Online-Händler Amazon.com. Der Marktanteil von Amazon beträgt 29% (1. Quartal 2012) vor Barnes & Noble mit 20%.

Marktübersicht Großbritannien

Der britische E-Bookmarkt ist der einzige europäische Markt, der in Größe und Wachstum mit den Vereinigten Staaten halbwegs mithalten kann. Gegenüber 2011 hat sich hier der Marktanteil von E-Books am gesamten Buchmarkt deutlich erhöht, und zwar von 7,2% auf 12,9%. In Umsätzen bedeutet dies eine Zunahme auf 85 Mio. GBP im ersten Halbjahr 2012 gegenüber 30 Mio. GBP im ersten Halbjahr 2011. Dagegen ist der gesamte britische Buchmarkt 2011 um 2% gesunken. Führend bei digitalen Veröffentlichungen sind in Großbritannien weiterhin wissenschaftliche Verlage wie Taylor and Francis, Springer, Pearson, Penguin und Bloomsbury. Großbritannien, wie auch die USA, haben zudem den großen Vorteil, bei der Preisfestsetzung relativ frei zu sein, da keine staatlichen Marktregulierungen vorhanden sind.

Marktübersicht Deutschland

Gesamte Buchmarktgröße (Print plus E-Books):

9,601 Mrd. € (2011: 9,691 Mrd. €)

Jährlich neu veröffentlichte Buchtitel:

96.273 (2011: 93.124)

Neue Titel pro 1 Mio. Einwohner:

1.138

Erhältliche E-Book-Titel…

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