Studie zum Einfluss des Internets auf den Print-Zeitungsmarkt
Datum: 18. März 2023
Autor: Erwin König
Kategorien: Studien

Das Auftauchen neuer Technologien ist (nicht nur) in der Medienbranche häufig mit tiefgehenden existenziellen Befürchtungen verknüpft, dass einzelne Medienerzeugnisse bzw. Produkte und Arbeitsplätze vollständig verschwinden könnten. Aktuell ist diese Art der pessimistischen Vorhersagen und düsteren Szenarien geradezu lehrbuchartig in der Buchbranche zu beobachten. In einem Online-Beitrag des Börsenblatts1 wird bereits vom nahenden Ende der Buchbranche durch KI-Systeme wie ChatGPT gesprochen. Ohne hier näher auf diese Diskussion einzugehen, lässt sich historisch betrachtet sagen, dass sich die verschiedenen Medienarten in der Vergangenheit immer wieder als bemerkenswert widerstandsfähig gegenüber exogenen Schocks erwiesen haben. Die nachfolgend vorgestellte Studie2 geht auf die Folgen einer besonders einschneidenden „Vorgänger“-Technologie der Künstlichen Intelligenz für die Medienbranche ein, nämlich des Breitband-Internets. Interessanterweise wurden und werden dem Internet, vor allem dem schnellen Internet, ähnliche Auswirkungen auf den Mediensektor zugesprochen, wie es aktuell die Kommentare zu ChatGPT verkünden. In der Zeitungsbranche etwa wird seit Jahren das Internet als eine der Hauptursachen für die sinkenden Auflagenzahlen verantwortlich gemacht. Tatsächlich sind aber Belege für diese Behauptung in der Fachliteratur eher dünn gesät. Diverse Untersuchungen zeigen vielmehr, dass Printmedien schon vor Beginn des Internetzeitalters unter rückläufigen Auflagenzahlen gelitten haben. In der Studie wird deshalb u. a. versucht die Frage zu beantworten, ob und wie stark das Breitband-Internet den Markt für gedruckte Zeitungen tatsächlich verändert hat. Die ausgewerteten Daten beziehen sich auf den norwegischen Zeitungsmarkt.

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