Die Nutzung von KI im Hochschulbereich aus Sicht wissenschaftlicher Bibliotheken
Datum: 8. Mai 2023
Autor: Erwin König
Kategorien: Studien

Künstliche Intelligenz (KI) wird schon seit etlichen Jahren von uns in allen möglichen Situationen, Produkten und Technologien genutzt, ohne dass wir es bemerken. Vielleicht auch deshalb wurden die potenziellen zukünftigen Auswirkungen durch einen breitgefächerten Einsatz von KI auf Gesellschaft, Bildung und Arbeitsplätze – wenn überhaupt – bislang vorwiegend in wissenschaftlichen Fachblättern diskutiert. Für die breite Öffentlichkeit war KI wohl mehr ein Thema von Science-Fiction-Filmen. Das hat sich aber schlagartig verändert, seit der KI-Chatbot ChatGPT von dem Unternehmen OpenAI öffentlich zugänglich gemacht wurde, was vielen Menschen zum ersten Mal anschaulich verdeutlichte, welche enormen Möglichkeiten und Herausforderungen durch fortgeschrittene KI in den nächsten Jahren auf uns zukommen. Es geht nicht nur um mögliche Folgen auf die Arbeitswelt oder Gesellschaft, auch der Bildungs- und Hochschulbereich wird davon betroffen sein. Infolge dieser Entwicklungen haben kontroverse Diskussionen darüber begonnen, wie beispielsweise verhindert werden kann, dass in Schulen und Universitäten mithilfe generativer KI betrogen wird. Ebenso machen sich die Wissenschaftsgemeinde, Wissenschaftsverlage und weitere Interessengruppen des wissenschaftlichen Publikationswesens Gedanken, wie verhindert werden kann, dass mittels KI fabrizierte wissenschaftliche Arbeiten in Fachzeitschriften publiziert werden. Bibliotheken als wichtige Informationsintermediäre für Gesellschaft und Wissenschaft/Bildung sind hier gleich mehrfach selbst direkt betroffen. Um mögliche Folgen durch die erlaubte oder missbräuchliche Nutzung von KI im Bildungsbereich genauer zu analysieren, hat Helper Systems – ein Unternehmen, das Software zur Verbesserung der Informationsnutzung und -suche entwickelt – kürzlich eine Umfrage1 unter wissenschaftlichen Bibliothekarinnen und Bibliothekaren in den USA durchgeführt.

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