Bücherverbote und Bedrohungen nehmen in US-Bibliotheken rasant zu
Datum: 3. Mai 2022
Autor: Erwin König
Kategorien: Kurz notiert

In den letzten Monaten häufen sich Pressemitteilungen über den steigenden Druck auf US-amerikanische Bibliotheken, bestimmte Bücher aus dem Bestand zu verbannen. In erster Linie sind hier diverse politische und religiöse Gruppierungen aktiv, die ihre Vorstellungen durchsetzen wollen. Die New York Times1 hat in einem Artikel darauf hingewiesen, dass Eltern, politische Aktivisten, Schulbehörden und Gesetzgeber zunehmend versuchen, aus politischen und/oder weltanschaulichen Gründen ihnen unliebsame Bücher aus dem Bestand entfernen zu lassen. Teilweise werden Bibliothekarinnen und Bibliothekare auch persönlich bedroht, um diesen Forderungen Gehör zu verschaffen. Die New York Times zitiert auch aus einem vorläufigen Bericht der American Library Association (ALA), wonach die ALA im vergangenen Herbst 2021 rund 330 Berichte über Buchbeanstandungen erhalten hat. Diese Buchanfechtungen umfassen in der Regel zahlreiche Bücher. Das mag sich bei Millionen von Buchtiteln nicht dramatisch anhören, ist aber seit Jahrzehnten die deutlich größte Anzahl von geforderten Buchverboten.

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