Ist Linked Data eine Sackgasse für Bibliotheken?
Datum: 10. September 2020
Autor: Erwin König
Kategorien: Kurz notiert

Linked Data und Linked Open Data (LOD) werden gerade im Bibliothekswesen als wichtige Möglichkeit angesehen, bestehende Dienste weiter zu verbessern oder völlig neue Angebote zu kreieren. Die Linked-Data-Prinzipien erlauben es, bestehende Informationsquellen besser zu verknüpfen, indem diese umfangreicher inhaltlich erschlossen oder auch durch Daten und Fachwissen aus dem Web erweitert werden können. Linked Data steht für die Weiterentwicklung des Webs von einem Web von verknüpften Dokumenten hin zu einem Web von Linked Data. Deshalb überrascht es nicht, dass Bibliothekarinnen und Bibliothekare vielfältige Nutzungsmöglichkeiten von verknüpften Daten sehen, beispielsweise für Integrierte Bibliothekssysteme, Repositorien oder allgemein für Bibliotheksstandards. In einer kritischen Kolumne für die Fachzeitschrift Library Journal wird das Prinzip der Linked Data allerdings kritisch hinterfragt. Nach Meinung des Autors Kyle Banerjee hängt die Nützlichkeit von Linked Data von der Qualität der dahinterstehenden Metadaten ab. Werden qualitativ schlechte Metadaten eingesetzt, ist die Anwendung dieses Konzept praktisch sinnlos. Schließlich will man ja mit Linked Data genau diesen schlechten Metadaten entgegenwirken. So gesehen sind Linked Data aus seiner Sicht kaum dazu geeignet, Bibliotheksdienste zu verbessern.

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