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Silver Surfer in sozialen Netzwerken auf dem Vormarsch

Das Pew Research Center's Internet & American Life Project untersucht seit 2005 das Nutzungsverhalten von Erwachsenen auf sozialen Netzwerk-Seiten. Beobachtet wurde in diesem Zeitraum eine beachtliche Zunahme. Laut der neusten Untersuchung von Pew nutzen bereits 72% der erwachsenen Onliner in den USA soziale Netzwerke. Obwohl prozentual gesehen noch immer deutlich mehr Jugendliche soziale Netzwerke nutzen, fällt vor allem die stark steigende Anzahl bei den über 65-Jährigen auf. In den...

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Silver Surfer auf dem Vormarsch

Die sechste Ausgabe des Mediascope Bulletin mit dem Titel „Silver Surfers Closing the Digital Divide“ widmet sich dem Onlineverhalten der Generation 55+. Dazu wurden EU-weit 8.000 Interviews aus der IAB Europe Mediascope Studie mit Personen, die älter als 55 Jahre sind, ausgewertet. Insgesamt liefert der vorliegende Bericht Hinweise darauf, dass auch ältere Bürger in der EU ein zunehmendes Interesse an der Nutzung des Internets und der digitalen Medien haben.

Die Studie hat u.a. folgende Ergebnisse hervorgebracht:

36% der über 55-Jährigen gehen in der EU inzwischen ins Internet. Der Durchschnitt aller Bürger in der gesamten EU liegt bei 65%.
In absoluten Zahlen bedeutet dies, dass 74,3 Mio. EU-Bürger, die älter als 55 Jahre sind, inzwischen die Möglichkeiten des Internets nutzen.
Die Mediennutzung sieht bei der Generation 55+ folgendermaßen aus: 97% schauen Fernsehen (EU-Durchschnitt für alle EU-Bürger liegt bei 95%), 67% lesen Zeitung (EU-Durchschnitt 62%), 63% hören Radio (EU-Durchschnitt 64%) und 50% lesen Zeitschriften (EU-Durchschnitt 48%).
Betrachtet man die Dauer der Mediennutzung zeigt sich, dass die Altersgruppe der 55+ am häufigsten vor der Flimmerkiste sitzt mit 19,5 Stunden in der Woche (EU-Durchschnitt 16,8 Stunden pro Woche). Dahinter folgt Radio hören mit 14 Stunden pro Woche (EU-Schnitt 12,7 h/Woche) und dann bereits das Internet mit 10,4 Stunden pro Woche (EU-Schnitt 14,8 h/Woche). Klassischer Medienkonsum wie Zeitung und Zeitschriften lesen liegen hier mit 5,6 h/Woche respektive 4,4 h/Woche bereits deutlich hinter der Online-Nutzung.
Insgesamt hat sich damit die Online-Zeit seit 2004 um 39% erhöht, von 7,5 h/Woche (2004) auf 9,7 h/Woche im Jahr 2008 bis auf 10,1 h/Woche im Jahr 2012.
Die Online-Nutzung der Generation 55+ unterscheidet sich in einzelnen europäischen EU-Ländern teilweise deutlich von…

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Die Babyboomer Generation 50+ als Chance für Informationseinrichtungen

Zurzeit bekommt man gelegentlich den Eindruck, dass sich die ganze Welt nur um eine jüngere Generation dreht, die scheinbar nicht anderes zu tun habt, als den ganzen Tag mit mobilen Endgeräten und sozialen Netzwerken zu hantieren. Übersehen wird geflissentlich bei all diesen von den Medien manchmal zu oft strapazierten Modethemen (Stichwort: Medienhype), dass es durchaus auch noch andere Arten von potenziellen Kundengruppen für Informationseinrichtungen gibt. Der folgende Beitrag untersucht das alltägliche Informationssuchverhalten von südkoreanischen Beamten, die über 50 Jahre alt sind. Basierend auf diesen Ergebnissen werden einige Empfehlungen für die strategische Ausrichtung von Bibliotheken präsentiert, um abgestimmt auf die Erfordernisse von älteren Benutzergruppen passende und bessere Informationsdienste und -angebote bereitzustellen.

Gerade unter Berücksichtigung des weltweiten Trends zum lebenslangen Lernen und der zunehmenden Lebenserwartung könnte Bibliotheken eine zentrale Rolle zukommen, um älteren Benutzern bei ihrer Informationsversorgung zu helfen. Um aber geeignete und qualitativ-hochwertige Dienstleistungen für seine Kunden anbieten zu können, ist ein detailliertes Verständnis der verschiedenen Nutzergruppen notwendig. In Korea nähert sich die Babyboomer-Generation der Nachkriegszeit, also die zwischen 1955 und 1963 Geborenen, langsam aber sicher dem Rentenalter. In dem asiatischen Land macht der Anteil dieser spezifischen Altersgruppe 16% oder 8 Mio. Einwohner an der koreanischen Gesamtbevölkerung aus. Bezeichnet man in Deutschland die geburtenstarken Jahrgänge mit mehr als 1,2 Million Geburten im Zeitraum von 1959 bis 1968 als die hiesige Babyboomer-Generation, entspricht diese geburtenstarke Alterskategorie ungefähr 17% der deutschen Bevölkerung. So gesehen sind Südkorea und Deutschland in einer ähnlichen demographischen Lage. Zum Vergleich: In den USA macht die Babyboomer-Generation sogar ca. ein Drittel der Gesamtbevölkerung aus.

Der Eintritt der Babyboomer-Generation in das Rentenalter bedeutet auch, dass viele Angehörige dieser Altersgruppe über eine hohe Lebenserwartung verfügen und sie zudem ein hohes Bildungsniveau besitzen. Es ist daher anzunehmen, dass eine große Anzahl von Rentnern aus dieser Altersstufe auch in einem höheren Alter versuchen wird, ihren Lebensstandard und ihre gesellschaftlichen Aktivitäten zu erhalten und weiterzuführen. Daraus lässt sich weiter schlussfolgern, dass diese Generation auch nach ihrer Pensionierung einen hohen Informationsbedarf besitzt. Das Hauptziel der vorliegenden Untersuchung ist es nun herauszufinden, ob die Bibliotheken in Korea in der Lage sind, die Informationsbedürfnisse dieser spezifischen Benutzergruppe erfüllen zu können.

Für den empirischen Teil dieser Arbeit wurden 16 koreanische Beamte aus der Babyboomer-Generation ausführlich interviewt, die kurz vor ihrer Pensionierung stehen. Mit dieser Befragung sollen nicht nur die Einstellungen der Babyboomer zu Bibliotheken oder Internet herausgefunden werden, sondern auch ihre speziellen Informationsbedürfnisse und ihr Rechercheverhalten. Hier ein Auszug aus den Resultaten dieser Befragung:

Mehrheitlich suchen die Studienteilnehmer ihre Informationen am Arbeitsplatz oder zu Hause, und dort besonders häufig im Wohnzimmer oder im Schlafzimmer.
Für die Informationsbeschaffung ist der persönliche Kontakt mit anderen Personen für diese Usergruppe von hoher Relevanz.
Die Kosten für die Informationssuche und -beschaffung spielt für diese Altersgruppe, soweit sie beschäftigt sind, keine wesentliche Rolle. Allerdings ist nicht auszuschließen, dass solche ökonomischen Überlegungen in Zukunft noch eine Rolle spielen werden, abhängig z.B. von der Höhe der Rente.
Thematisch orientieren sich die Recherchen der Babyboomer hauptsächlich an ihren Arbeitsgebieten und ihrem Bildungshintergrund. Recherchen aufgrund persönlicher Interessen sind oftmals zudem vom Kontext ihrer Arbeitserfahrungen geprägt.
Obwohl die Teilnehmer diverse Sorgen wegen ihres Lebens nach ihrem Ausscheiden aus dem Arbeitsleben haben, finden …

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