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04-2013

Studie: Bewusstsein für Urheberrechtsverletzungen nimmt zu

Urheberrechtsverletzungen werden gerade in Deutschland hart verfolgt und von der Medienbranche nur allzu oft und gerne als alleinige Entschuldigung für alle möglichen Arten von Umsatzeinbußen aufgeführt. Zu den wirklichen Gründen wurde bereits früher ausführlich Stellung in diesem Newsletter genommen. Eine neue gemeinsame Studie von Buchhandel, Musik- und Filmbranche – erstellt von dem Marktforschungsunternehmen GfK –, will nun herausgefunden haben, dass in Deutschland die Bevölkerung...

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Eltern, Kinder und die Bibliothek

Das US-amerikanische Forschungsinstitut PewResearchCenter hat in einer aktuellen Studie untersucht, welche Beziehungen zwischen Eltern, ihren Kindern und Bibliotheken bestehen. Weiterhin untersucht diese Arbeit, ob und welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede es zwischen  der Nutzergruppe der Eltern mit minderjährigen Kindern zu der Gruppe anderer Erwachsener, die aktuell keine minderjährigen Kinder haben, gibt. Eine ähnliche Untersuchung wurde vor einigen Monaten für Deutschland...

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Medien: Willkommen in der wunderbaren neuen Welt der Halbwahrheiten und Lügen!

Welchen Einfluss soziale Netzwerke inzwischen besitzen, konnte man am 23. April 2013 sehr gut am Chart des amerikanischen Börsenindex Dow Jones ablesen. Innerhalb weniger Sekunden brach der Index um knapp 150 Punkte ein. Auslöser war eine von Hackern mittels eines gekaperten Twitter-Kontos der Nachrichtenagentur Associated Press (AP) verbreitete Mitteilung, dass es einen Terroranschlag auf das Weiße Haus in Washington gegeben habe. Die Nachricht war, wie wir inzwischen natürlich wissen,...

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Gibt es immer weniger wissenschaftliche Top-Zeitschriften?

Frühere Studien legen den Schluss nahe, dass in den letzten 20 Jahren wissenschaftlich herausragende Aufsätze nicht mehr nur in sehr wenigen, führenden Publikationen, sondern in einer wachsenden Anzahl von unterschiedlichen Fachblättern erscheinen. Die folgende Arbeit untersucht, ob und in welchem Ausmaß diese Diversifikation bei der Veröffentlichung von solchen wissenschaftlichen Beiträgen auch die wenigen Elite-Zeitschriften beeinflusst hat, die bisher als die Besten galten. Dazu werden die Zitierungsmuster von 7 Elite-Zeitschriften mit denen von 6 aufstrebenden Zeitschriften, die in den letzten 20 Jahren wichtiger geworden sind, über einen Zeitraum von 40 Jahren verglichen. Die Ergebnisse dieser Studie sind nicht für Wissenschaftler und Forscher von Bedeutung, sondern auch für den Bestandsaufbau und die Erwerbspolitik von wissenschaftlichen Zeitschriften in Bibliotheken. Es zeigt sich nämlich, dass die Hierarchie der wissenschaftlichen Journale nicht in Stein gemeißelt ist, sondern sich in einem ständigen Fluss befindet. Für Wissenschaftler bedeutet dies etwa, dass sie nun eine größere Auswahl an Publikationsmöglichkeiten haben, als dies früher der Fall war, und trotzdem eine gleich große Lesergemeinde erreichen können.

Seit Mitte des 19. Jahrhunderts werden wissenschaftliche Ideen und Entdeckungen hauptsächlich durch Artikelveröffentlichungen in wissenschaftlichen Zeitschriften veröffentlicht und verbreitet. Bis vor wenigen Jahren wurden diese wissenschaftlichen Abhandlungen ausschließlich in gebundener Form auf Papier gedruckt und an Einzelpersonen oder Institutionen im Rahmen von Zeitschriftenabonnements regelmäßig ausgeliefert. Mit dem Aufkommen des Internets/WWW in den 1990er-Jahren hat sich dieses uralte System begonnen aufzulösen, indem nun auch einzelne Fachbeiträge in elektronischer Form verbreitet werden. Allgemein hat sich der Zugang zu wissenschaftlichen Arbeiten durch die Möglichkeiten des digitalen Zeitalters grundlegend verändert. So gibt es Web- und Institutionelle Repositorien mit Vorveröffentlichungen oder angenommenen und veröffentlichten Arbeiten, Online-Datenbanken mit elektronischen Zeitschriften- und Artikelarchiven, ausschließlich Online publizierte Zeitschriften und Open Access-Zeitschriften. Insgesamt liegt im heutigen Internetzeitalter die Bedeutung …

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Wissenschaftliche Bibliotheken und die Cloud

Die Frage, ob Informationseinrichtungen auf Cloud-Computing setzen sollen oder nicht, stellt sich eigentlich nicht mehr wirklich. Die vielfältigen Vorteile von Cloud-Diensten, und dies gerade in Zeiten des allgemeinen Spardrucks, sind so offensichtlich, dass eine Diskussion überflüssig scheint. Die begrenzten eigenen Kapazitäten der Bibliotheken sowie das explodierende Daten- und Informationsvolumen, inklusive die damit einhergehende Komplexität, sprechen eindeutig für die Cloud als Alternative zur bisherigen IT-Infrastruktur. Für Informationseinrichtungen bedeutet dies einen weitgehenden Wandel hin zu einer neuen Informationsumgebung, bei der sie sich nicht mehr Gedanken, um Soft- und Hardware zur Speicherung und Organisation von Daten machen müssen, sondern vielmehr steht dort der Informationszugang im Mittelpunkt des Interesses.

Cloud-Dienste werden momentan von Bibliotheken hauptsächlich dazu genutzt, um verschiedene Informationsquellen für die User zusammenzustellen, indem verschiedene SaaS-Dienste (Software as a Service) wie z.B. Bibliothekskataloge, WorldCat und Googledocs eingesetzt werden. In diesem Sinn funktioniert die Cloud als eine Vermittlungsstelle für die Speicherung und den Zugriff auf Informationen, um einen einheitlichen Webauftritt mit lokal begrenzten Speicherkapazitäten anbieten zu können.

Für die Cloud existieren mehrere Modelle, neben SaaS, auch Platform as a Service (PaaS), Infrastructure as a Service (IaaS), Hardware as a Service (HaaS) oder Communications as a Service (CaaS). In einer Bibliothek liegt der Fokus allerdings auf den Anforderungen der Benutzer, so sind hauptsächlich diejenigen Modelle von Interesse, die einen Einfluss auf die Qualität der angebotenen Dienstleistungen haben.

Grundsätzlich müssen sich wissenschaftliche Bibliotheken aktuell folgenden …

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Die Kontingente Bewertungsmethode zur Messung des ROI

Viele Untersuchungen wurden in den letzten Jahren durchgeführt, um den Return of Investment (ROI) von Informationseinrichtungen zu bestimmen. Die meisten dieser Studien stützen sich dabei auf einen “Kostenersparnis”-Ansatz, um den Grenznutzen von Bibliotheksdienstleistungen abschätzen zu können. Allerdings fehlt diesen Konzepten ein logischer Bezug zur theoretischen Nutzenschätzung. Im Folgenden wird als Ergänzung zu diesem Vorgehen die sogenannte Kontingent Bewertungsmethode (engl. Contingent Valuation Method – CVM) vorgestellt. Die vorliegende Arbeit legt den Schluss nahe, dass die ROI-Berechnung nach CVM zu eher konservativen Schätzungen führt. Dies ganz im Gegensatz zu der “Kostenersparnis”-Methode, die eher zu hohe Wertschätzungen ergibt.

Das gemeinsame Ziel aller ROI-Berechnungen ist es, ein umfassenderes Bild über die Kosten und Nutzen von Informationseinrichtungen zu erhalten. Grundsätzlich führt dies dann zu Aussagen wie ein in eine Bibliothek investierter Dollar (oder auch 1 Euro) erbringt das x-fache dieses Betrags an Nutzen für die Benutzer oder Gesellschaft. Unterschiedliche Methoden haben aber auch z.T. sehr unterschiedliche Resultate hervorgebracht. So haben frühere Untersuchungen auf Bundesstaaten-Ebene in den USA relativ große Abweichungen festgestellt. Die Bibliotheken in Indiana kommen z.B. auf einen durchschnittlichen Wert von 2,38 US$ Rendite für jeden investierten Dollar, während für den ROI in Florida fast das 4-fache davon (8,32 US$) ermittelt wurde.

Mit dem „Kostenersparnis“-Ansatz wird grundsätzlich versucht zu schätzen, wie viel Geld die Benutzer einer Bibliothek durch die Nutzung von gebührenfreien Bibliotheksdiensten einsparen. Um diese Kosten zu schätzen, wird etwa der Preis für gebrauchte Materialien (z.B. DVDs, Bücher etc.) angesetzt. Als Alternative werden aber auch die von der Bibliothek für die Materialien effektiv bezahlten Preise verwendet. Allgemein wird an dieser Vorgehensweise kritisiert, dass nicht jedes Buch, das die Benutzer in einer Bibliothek ausleihen, im wirklichen Leben auch gekauft würde, falls es keine Bibliotheken gäbe. Es ist offensichtlich, dass diese Methode einen zu hohen Wert ergibt, da es nicht sehr wahrscheinlich ist, dass die Benutzer wirklich in einem Szenario mit einer Welt ohne Bibliotheken alle diese ausgeliehenen Materialien kaufen würden.

Die Kontingente Bewertungsmethode hat sich in den letzten Jahren zu …

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Zur Nutzungsfreundlichkeit von virtuellen Fachbibliotheken

Seit mehr als 10 Jahren werden am Department Information der HAW Hamburg die virtuellen (Fach-)Bibliotheken auf ihre Usability für ihre Benutzer geprüft. Zu den untersuchten Informationsportalen zählen z.B. vascoda (inzwischen eingestellt), die virtuelle Fachbibliothek Politikwissenschaft (ViFa Politik), die Virtuelle Fachbibliothek Nordeuropa und Ostseeraum (baltica), die Virtuelle Fachbibliothek Recht (ViFa Recht) und The European Library (TEL). Der vorliegende Artikel bzw. die Präsentation stellt eine Art Zusammenfassung von den in diesen 10 Jahren und in 11 Studien gewonnen Erkenntnissen dar. Ziel ist es, mit diesen gefundenen Erfahrungen Informationsspezialisten dabei zu helfen, bibliothekarische Suchwerkzeuge zu entwerfen und zu entwickeln, die besser auf die Bedürfnisse und Fähigkeiten der Bibliotheksbenutzer eingehen, als dies bisher meistens der Fall war.

Folgende Faktoren werden – basierend auf den Resultaten verschiedener Studien zum Verhalten von Internetusern – als relevant für das Informationsverhalten angesehen:

Google ist für die heutigen User das Werkzeug, wenn es um die Informationssuche im Internet geht, auch wenn es sich um Fachbeiträge aus elektronischen, wissenschaftlichen Zeitschriften handelt.
Der User von heute will nicht nur einfach eine Liste mit Literaturhinweisen, sondern eine Abdeckung des gesamten Such- und Lieferprozesses durch das jeweils eingesetzte Suchwerkzeug, d.h. auch den Zugriff auf den Volltext eines Dokuments.
Der heutige User – unabhängig von Alter, Fachgebiet etc. – bevorzugt es einfach und schnell auf die gesuchten Informationen zugreifen zu können.
Der heutige Nutzer zieht im Regelfall Informationen in digitaler Form vor.
Ausdruck dieser „Bequemlichkeit“ und „Geschwindigkeit“ beim Informationsprozess ist auch die Nichtbeachtung von der sogenannten „Erweiterten Suche“ oder „Expertensuche“ bei Bibliothekskatalogen. Oder anders ausgedrückt, diese Suchmöglichkeiten werden von den Benutzern eigentlich nicht wahrgenommen.
Heutigen Bibliotheksbenutzern wird gerne unterstellt, dass sie in der Lage sind mit den verschiedenen Informationswerkzeugen adäquat umgehen zu können, während bei genauer Überprüfung die Informationskompetenz der User sich in den letzten Jahren aber kaum verbessert hat.
Diese Grundlagen muss sich jeder bewusst machen, der Angebote im Internet anbietet, seien es virtuelle Bibliotheken, Homepages oder…

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