Studie zur Nutzung des ROI-Konzepts durch Bibliotheken
Datum: 3. August 2020
Autor: Erwin König
Kategorien: Studien

In den letzten 10, 20 Jahren ist das Interesse von Bibliotheken gewachsen, ihren Wert für die Gesellschaft, ihre Benutzer und besonders für ihre Trägereinrichtungen mittels „harter“ wirtschaftlicher Kennzahlen zu demonstrieren. In Zeiten begrenzter öffentlicher Finanzmittel und knapper Budgets ist die Leistungsmessung für Bibliotheken aller Art heute ohnehin fast unverzichtbar geworden, um den diversen Anspruchsgruppen Rechenschaft abzulegen. Vermehrt nutzen Bibliotheken vorhandene Erkenntnisse aus der Betriebswirtschaft, um die eigene Arbeit und die dadurch geschaffenen Werte zu demonstrieren und zeitgemäß abzubilden. Großer Beliebtheit erfreut sich besonders das Konzept des sogenannten Return on Investment (ROI). Der ROI, auf Deutsch die Kapitalrendite, gibt den Ertrag in Relation zum eingesetzten Kapital an. Bezogen auf Bibliotheken misst der ROI den monetären Wert, den die Nutzer und Gesellschaft für jeden in eine Informationseinrichtung investierten Euro zurückerhalten. Prinzipiell werden somit die Kosten/Investitionen einer Bibliothek mit den daraus erzielten Erträgen ins Verhältnis gesetzt. Ein Wert von 2 für den ROI beispielsweise würde eine Verdoppelung für jeden eingesetzten Euro bedeuten, eine Bibliothek wäre also eine sehr gute Investition für die Gesellschaft. Die Internationale Vereinigung bibliothekarischer Verbände und Einrichtungen IFLA hat nun in einer Studie untersucht, welche unterschiedlichen Methoden in den verschiedenen Bibliothekstypen (Öffentliche Bibliotheken, Wissenschaftliche Bibliotheken und Spezialbibliotheken) in den letzten zehn Jahren zum Zug gekommen sind, um den ROI zu berechnen. Die Analyse zeigt, welche Ansätze es gibt und wie sich diese durch das zunehmende Wissen der Bibliotheken auch verändert haben.

...

Um den Artikel in voller Länge lesen zu können, benötigen Sie ein Abo. Jetzt Abo abschließen oder mit bestehendem Konto anmelden!

Mehr zum Thema:

Wie digital ist Deutschland – und wie fühlt es sich an?

Eine neue Studie, durchgeführt von september Strategie & Forschung im Auftrag der Vodafone GmbH untersucht das Smartphone-Verhalten verschiedener Generationen: Welche Plattformen werden genutzt, welche Apps dominieren – und wie erleben die Nutzer:innen selbst ihr...

Gefälschte Publikationen und institutionelle Retraction-Welle

In der Wissenschaftswelt wächst die Sorge um die Qualität von Forschungsarbeiten. Ein aktueller Bericht von „Nature“ zeigt eine beunruhigende Zunahme von Retractions in wissenschaftlichen Publikationen und identifiziert Institutionen mit besonders hohen...

Open Research Management: Eine neue Jisc-Studie

Eine von Jisc (Joint Information Systems Committee) beauftragte Studie zeigt: Open Data über Forschungsmanagement in Großbritannien sind wertvoll, aber schwer zugänglich. Uneinheitliche Standards, Lizenzierungsprobleme und mangelnde Interoperabilität erschweren die...

Thema-Klassifikation und Bibliodiversität

Wie spiegelt sich Bibliodiversität im globalen Konsum von Open-Access-Büchern wider? In einer aktuellen Studie analysiert Ronald Snijder, wie das Thema Klassifikationssystem genutzt wird, um regionale Konsummuster und Themenschwerpunkte zu untersuchen. Mithilfe...