Open Science ist kein Selbstläufer
Datum: 3. Dezember 2022
Autor: Erwin König
Kategorien: Kurz notiert

In seiner Funktion als wissenschaftspolitisches Beratungsgremium für Bund und Länder hat der Rat für Informationsinfrastrukturen (RfII) kürzlich einen neuen Fachbericht1 veröffentlicht. In diesem Bericht werden aktuelle Entwicklungen in Europa zu zentralen Themen des Wissenschaftssystems wie Datenpolitik, Open Science und Dateninfrastrukturen vorgestellt und diskutiert. Weltweit befindet sich das Wissenschaftssystem besonders aufgrund der digitalen Transformation in einem weitreichenden Veränderungsprozess. Open Science soll dabei den Zugang zu wissenschaftlicher Forschung transparenter, zugänglicher und schneller machen sowie generell die Qualität von wissenschaftlicher Arbeiten verbessern. Für diesen Zweck werden seit einigen Jahren im europäischen Raum zahlreiche Informations- und Dateninfrastrukturen aufgebaut, die die Entwicklung von Open Science vorantreiben sollen. Der RfII hat in diesem Bericht speziell nationale Aktivitäten in Frankreich, den Niederlanden und Großbritannien darauf untersucht, wie diese dazu beitragen, Open Science in und außerhalb der Europäischen Union (EU) zu fördern. Daneben wurde untersucht, in welchem Verhältnis die europäischen Informationsinfrastrukturen zueinander stehen und welche Rolle die Nationale Forschungsdateninfrastruktur (NFDI) in Deutschland in diesem Kontext spielen könnte. In diesem Zusammenhang ist auch ein Positionspapier2 der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) zu erwähnen, die darauf hinweist, dass Open Science und die darauf basierenden weiteren Open-Bewegungen wie Open Access, Open Data etc. nicht automatisch einen Wert darstellen.

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