Studie zu Desinformationen auf Social-Media-Plattformen
Datum: 17. November 2019
Autor: Erwin König
Kategorien: Kurz notiert

In den letzten Jahren standen besonders die zwei führenden sozialen Netzwerke Facebook und Twitter unter Erklärungsbedarf, wenn es um Themen wie Filterblasen und Falschinformationen ging. Sie stehen in Verdacht, diese Phänomene in großen Stil wenn vielleicht nicht selbst zu erschaffen, so doch zumindest zu erlauben, zu fördern und zu verbreiten. Ins Bewusstsein der breiten Öffentlichkeit ist dieses Thema durch die bekannt gewordenen Vorfälle während der US-Präsidentenwahl im Jahr 2016 gerückt, als versucht wurde diese Wahl zu beeinflussen. Als Reaktion auf die damals gegen sie erhobenen Vorwürfe haben die großen Tech-Plattformen inzwischen mehr als 125 offizielle Ankündigungen publiziert, wie sie zukünftig solche unerwünschten Manipulationen in Eigenregie verhindern möchten. Zu den am häufigsten genannten Selbstregulierungsmaßnahmen gehören Änderungen an den verwendeten Algorithmen sowie der Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI). Diese Lösungsansätze sollen helfen, Desinformationen und Junk-Nachrichten zu erkennen und zu entfernen. Eine Studie des Oxford Information Labs hat untersucht, inwieweit diese angekündigten Änderungen tatsächlich umgesetzt wurden und wenn ja, ob die damit beabsichtigten Auswirkungen wirklich die Verbreitung von Falschinformationen auf Social-Media-Plattformen eindämmen können. Der Schwerpunkt der Untersuchungen liegt jedoch weniger auf dem in Medien und Politik thematisierten Bereich der bezahlten Werbung auf diesen Plattformen. Vielmehr geht es um die schwer zu erfassende virale Verbreitung unbezahlter, originärer Inhalte in Form von politisch motivierten Beiträgen oder Nachrichten.

...

Um den Artikel in voller Länge lesen zu können, benötigen Sie ein Abo. Jetzt Abo abschließen oder mit bestehendem Konto anmelden!

Mehr zum Thema:

Vielen Open-Access-Zeitschriften wird Impact-Faktor gestrichen

Generell scheint es, als wären wissenschaftliche Zeitschriften auf dem Geschäftsmodell von kostenpflichtigen Abonnements ein Auslaufmodell. Denn immer mehr Forschungsförderer und nationale Bildungsinitiativen unterstützen die Transformation des wissenschaftlichen...

Bibliotheken unter verstärktem Zensur-Druck

Einige kürzlich publizierte Untersuchungen und Medienbeiträge belegen, dass in den USA und anderen Ländern die Einflussnahme auf Bibliothekarinnen und Bibliothekare ständig größer wird, um gewisse Buchtitel aus ihren Beständen zu entfernen. Damit setzt sich ein...

Untersuchung zur Entwicklung von Open-Access-Monografien

Open Access (OA) ist ohne Frage auf dem Weg, zur bevorzugten Publikationsform besonders für mit öffentlichen Mitteln finanzierte wissenschaftliche Veröffentlichungen zu werden. Wenn von Open Access gesprochen wird, wird meistens die freie Zugänglichkeit von...