KI-generierte Kunst fordert den klassischen Kunstbetrieb heraus
Datum: 11. Oktober 2022
Autor: Erwin König
Kategorien: Kurz notiert

In der Kunstwelt hat es schon immer Revolutionen gegeben, wenn ein neuer Kunststil aufgetauchte und bestehende Kunstformen durch neue Trends und Moden abrupt abgelöst wurden. Erinnert sei etwa an die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts, als der Impressionismus entstand und die damals dominierende Richtung des Klassizismus in kurzer Zeit verdrängte. Der Impressionismus steht für den Übergang zur Moderne. Eine ähnliche Entwicklung scheint sich aktuell wieder in der Malerei abzuzeichnen. Viele Kunstfachleute sehen sogar das Ende1 der menschlichen Malerei auf uns zukommen. Auslöser ist der Sieg eines Werks mit dem Titel „Théâtre D´opéra Spatial“ am Kunstwettbewerb „Colorado State Art Fair“. Gewonnen hat dieses Bild in der Kategorie „Digitale Kunst / Digital manipulierte Fotografie“. Das Außergewöhnliche daran ist, dass dieses Bild von einer KI-Software namens Midjourney erstellt worden ist. Eingereicht wurde es von Jason Allen, dem Chef eines in Colorado ansässigen Brettspiel-Unternehmens namens Incarnate Games. Viele Künstlerinnen und Künstler haben darüber ihren Unmut geäußert. Schließlich sei das Bild praktisch völlig ohne kreative Beteiligung von Allen entstanden, der nur einige Befehle an die KI erteilt habe.

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