Der Mobile World Congress in Barcelona (MWC)
ist vor einer Woche ist zu Ende gegangen. Liebe Leserinnen, liebe Leser, was wir dort zu sehen und zu hören bekamen und ausprobieren durften,
kennzeichnet die gegenwärtige und zukünftige Lebensrealität unserer Kundinnen und Kunden in Informationseinrichtungen und Bibliotheken. Dabei geht es einmal um neue Hardware, also um neue Gerätetypen. Hier ist die Tendenz zu größeren Smartphones klar erkennbar, die Grenze zwischen Handys und Tablet-PC verschwindet und erste Unternehmen bringen so genannte Phablets oder Fonepads auf dem Markt. Damit sind viele auch komplexe Anwendungen, etwa aus dem Bibliotheksbereich nutzbar. Bei Software hingegen geht es in eine andere Richtung – noch zögerlich zwar, aber zunehmend werden offene Systeme auch im mobilen Sektor zur Verfügung gestellt. So hat Mozilla seinen neuen Firefox OS für mobile Geräte angekündigt. Hand in Hand mit diesem Trend kommen endlich auch Geräte im Niedrigpreissegment auf den Markt.
Ein Fonepad von Asus ist für 240 Euro zu haben und erfüllt nahezu alle Funktionen eines Smartphones wie die eines Tablets, und das wiedererstandene Unternehmen Nokia bietet mit dem Lumia 520 schon für 200 Euro ein veritables Windows Phone 8 an.
Die mobile Welt soll und wird zukünftig für jedermann erschwinglich sein. Unsere Informationsangebote müssen deshalb auf allen mobilen Geräten verfügbar sein und noch stärker als bisher diese Geräteklasse bedienen. Sinnvoll ist dies auch deshalb, weil auf der Mobile World Congress 2013 nun endlich auch die Nahfunktechnik NfC ihren Durchbruch erleben wird, der schon so lange angekündigt war. Damit werden sich auch für Bibliotheken und Informationsanbieter eine ganze Reihe neuer Anwendungen ergeben können.
Wenn die UNESCO zehn Jahre nach dem ersten Weltgipfel der Informationsgesellschaft in diesem Jahr Bilanz zieht, fällt diese positiv aus. Wir sind - und zwar weltweit - auf dem Weg zur Informationsgesellschaft erfolgreich unterwegs. In Afrika wurden 1 Million Gesundheitsbeauftragte mit Smartphones ausgestattet und 80 % der Welt verfügt bereits über 3G-Netze. Die Aktivitäten der UNESCO haben ganz offensichtlich zu einer Umkrempelung auch des Bildungswesens geführt. „Grundschule für alle“ ist realisiert, das nächste Ziel der UNESCO ist „Höhere Bildung für alle“. Zweifellos haben Bibliotheken an diesen Entwicklungen einen großen Anteil Sie sind und waren stets Vorreiter einer Informations- und Wissensgesellschaft, und das müssen sie auch weiter bleiben.
Es lohnt sich also, alle Anstrengungen zu unternehmen, um nicht nur im Bereich der Inhalte und der Dienstleistungen, sondern auch im Technikeinsatz Vorreiter und adäquater Partner in der Informationsgesellschaft zu bleiben.
Herzlich
Ihr Rafael Ball