Sind Influencer die neuen Infoprofis?
Datum: 14. März 2021
Autor: Erwin König
Kategorien: Fachartikel

Durch die Möglichkeiten der Digitalisierung verändert sich unsere Welt rasant. Auch Information Professionals aus Bibliotheken und anderen Informationseinrichtungen haben schon längst erfahren müssen, dass sie nicht mehr unbedingt als bestimmende Autorität wahrgenommen werden, wenn es um Informationen geht. So sind Online-Dienste wie Google und Wikipedia verantwortlich dafür, dass wir heute ohne menschliche Informationsintermediäre Informationen suchen und finden können. Mit dem Siegeszug der sozialen Medien hat sich nun ein vergleichbares Phänomen entwickelt. Neben klassischen Infoprofis aus den Bereichen Bibliotheken, Recht, Finanzen, Analysen etc. existiert inzwischen eine neue Art von menschlichen Informationsvermittlern, die sogenannten Influencer. Das mag sich für gelernte Information Professionals aus Bibliotheken, Dokumentationsabteilungen oder aus dem Informationsmanagement zuerst etwas merkwürdig oder sogar absurd anhören. Realität ist aber, dass wir nicht nur im Zeitalter der Algorithmen leben, sondern auch in einer Gesellschaft, wo Meinungen und Informationen über soziale Medien vermittelt und bestimmt werden. Zum ersten Mal ist das Influencer-Phänomen schon vor 25 Jahren in Form der Blogs aufgetaucht. Einzelne dieser Blogs sind heute vielleicht sogar noch relevanter als früher. Wer auf der Suche nach hilfreichen und nischenorientierten Inhalten ist, wird dort oft fündig. Aber es sind nicht mehr allein Blogs. Websites, die Video- und Foto-Sharing ermöglichen, konkurrieren genauso um unsere Aufmerksamkeit. Typische Influencer-Plattformen wie TikTok, Twitter, Instagram, YouTube, Pinterest oder Snapchat verfügen jeweils über globale Reichweite und können von überall online gefunden und genutzt werden. In diesem Beitrag versuchen wir daher die Frage zu beantworten, ob Influencer möglicherweise die neuen Infoprofis der Social-Media-Welt sind. Folgt also nach „Googlegaddon“ der nächste branchenfremde Angriff auf klassische Informationsspezialisten und Informationsspezialistinnen?

...

Um den Artikel in voller Länge lesen zu können, benötigen Sie ein Abo. Jetzt Abo abschließen oder mit bestehendem Konto anmelden!

Mehr zum Thema:

Wie Open Science die Gesellschaft verändert

Open Science (OS) soll die gesellschaftliche Wirkung akademischer Forschung erhöhen, indem es den Zugang zu Wissen demokratisiert und evidenzbasierte Politikgestaltung unterstützt. Obwohl Regierungen, Geldgeber und Institutionen OS fördern, bleibt die Messung ihrer...

ChatGPT und systematische Literaturrecherche

Die Nutzung von ChatGPT zur Unterstützung systematischer Literaturrecherchen steht im Fokus einer aktuellen Untersuchung, die sowohl das Potenzial als auch die Grenzen dieser Technologie beleuchtet. Eine umfassende Recherche der aktuellen Peer-Review- und Grauen...