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Die Digitalisierung von Büchern erhöht die Nachfrage nach gedruckten Ausgaben

Datum: 21. Dezember 2023
Autor: Erwin König
Kategorien: Kurz notiert

Die Digitalisierung von Büchern ist vor allem seit dem Start des Projekts „Google Books“ vor nun fast 20 Jahren ein ständiger Zankapfel zwischen Buchverlagen und den Digitalisierern. In den letzten Jahren hat dies z. B. das Internet Archive erfahren müssen, es wurde deshalb mehrfach verklagt. Die Verlage wehren sich in erster Linie mit dem Argument gegen die Digitalisierung ihrer Werke durch Dritte, der kostenlose digitale Vertrieb mache dem Absatz ihrer physischen, kostenpflichtigen Bücher Konkurrenz. Eine neue Forschungsarbeit1 liefert jedoch Hinweise darauf, dass genau das Gegenteil der Fall sein könnte. Demzufolge kommt es durch die freie Verfügbarkeit von digitalen Buchausgaben zu einer erhöhten Nachfrage nach physischen Büchern. Laut dieser Untersuchung führt der beobachtete Effekt durch die Digitalisierung zu einer Verkaufssteigerung von bis zu 8 % bei Print-Büchern. Das mag nicht viel sein, es zeigt aber, dass die behaupteten Einbußen der Verlage in der Realität nicht festgestellt werden können. Der Grund hierfür ist laut den Studienverfassern in erster Linie die Möglichkeit, solche Werke online zu entdecken, wodurch die Nachfrage angeregt wird. Dabei fiel der beobachtete Anstieg der Verkaufszahlen bei weniger bekannten Büchern sogar stärker aus. Und nicht nur das, dieser Effekt wirkte sich sogar auf die nicht digitalisierten Werke einer Autorin oder eines Autors aus.

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