Individuelle Beratungsgespräche für Studenten werden von wissenschaftlichen Bibliothekaren schon seit Jahrzehnten angeboten. Wenig ist bisher aber darüber bekannt, warum Studenten solche Beratungen von Angesicht zu Angesicht eigentlich konkret in Anspruch nehmen, und welchen Wert sie daraus ziehen. Diese Fragen stellen sich umso mehr, wenn berücksichtigt wird, welche Möglichkeiten sich den Studenten durch die immer zahlreicher online erhältlichen Recherchehilfen bieten. Anhand einer Fallstudie an der Universität von Vermont wird versucht, Antworten auf diese Fragen zu finden. Allgemein sollen diese Ergebnisse dabei helfen, besser zu verstehen, wie solche Einzelberatungen für Studenten nützlich sind und welche Rolle diese Art von Beratungstätigkeit bei den Auskunftsdiensten spielt.
Die Überlegungen für diese Untersuchung resultieren aus Beobachtungen von Bibliothekaren an der Universität von Vermont, die festgestellt haben, dass in den letzten Jahren die Nachfrage nach solchen persönlichen Instruktionen für Forschungsprojekte der Studenten signifikant zugenommen hat. In der heutigen Zeit bieten Bibliotheken eine breite Palette von Auskunftsdiensten für ihre Benutzer an. Neben dem klassischen Auskunftsschalter werden auch immer öfter neue Kommunikationswege wie E-Mail, Chat-Systeme, Text Messaging oder Kursmanagement-Systeme zur Unterstützung der Nutzer eingesetzt. Bei der hier untersuchten Form des Auskunftsdiensts handelt es sich um individuelle Treffen zwischen einem Bibliothekar und einem oder auch mehreren Studenten (wenn es sich z.B. um ein Gruppenprojekt handelt) in einer terminlich vorher vereinbarten Sitzung und abseits des Auskunftsschalters.
Die Studie versucht folgende Fragen zu beantworten:
Wie wissen Studenten, wie sie eine Recherche-Beratung terminlich vereinbaren?
Was motiviert die Studenten, eine …