Wie sieht die Zukunft der wissenschaftlichen Tagungen aus?
Datum: 10. September 2023
Autor: Erwin König
Kategorien: Trends

Gefühlt liegt die Corona-Pandemie lange zurück. Gleichwohl spüren wir noch immer die Nachwirkungen dieser schwierigen Zeit. Der wissenschaftliche Austausch mittels Konferenzen und Workshops ist noch nicht wieder in die gewohnten Bahnen der Vor-Pandemie-Zeit zurückgekehrt. Das liegt allerdings weniger daran, dass die Pandemie die Veranstalter solcher Anlässe dazu zwingen würde, sich zwischen hybriden oder virtuellen Tagungen zu entscheiden. Vielmehr hat sich in den Corona-Jahren von 2020 bis 2022 gezeigt, dass virtuelle Tagungen wesentlich erfolgreicher waren, als das zu Beginn wohl die meisten Forschende erwartet hätten. In bestimmten Bereichen können sie allerdings nicht die gleichen Bedingungen wie Präsenzkonferenzen bieten. Das betrifft besonders die direkten und vielfältigen Möglichkeiten zum Netzwerken oder zur Pflege persönlicher sozialer Kontakte. Aber Online-Veranstaltungen haben es ermöglicht, dass sie einer wesentlich größeren Zahl von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern offenstehen. Die wissenschaftlichen Vereinigungen und Fachgesellschaften sowie andere Veranstalter wissenschaftlicher Konferenzen stehen nun vor der schwierigen Frage, wie sie zukünftig ihre Anlässe organisieren möchten. Schließlich gibt es aktuell keine oder nur noch wenige gesundheitliche Gründe dafür, Konferenzen und Tagungen nicht wieder als reine Präsenzveranstaltungen durchzuführen. Wurde in den letzten Jahren durch die Pandemie bzw. die von der Politik beschlossenen Gesundheitsmaßnahmen das Tagungsformat bestimmt, so haben die wissenschaftlichen Fachgesellschaften nun selbst die Wahl ob sie rein virtuelle oder hybride Tagungen oder wieder reine Präsenzkonferenzen abhalten. Welche Herausforderungen und Möglichkeiten sich in dieser Nach-Corona-Zeit für die Veranstalter wissenschaftlicher Konferenzen ergeben, wird nachfolgend anhand der Ergebnisse eines kürzlich publizierten Forschungsprojekts1 aufgezeigt. Grundsätzlich sollten wissenschaftliche Veranstaltungen bzw. die wissenschaftlichen Gesellschaften diese neuen, veränderten Rahmenbedingungen berücksichtigen, ein Zurück zu reinen Präsenzveranstaltungen ist eigentlich nicht mehr zeitgemäß.

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