Bibliotheken zu Wissenscafés und Makerspaces!
Bibliotheken waren immer schon Orte des Wissens und der Information. Doch weil sich das gedruckte Medium von Buch und Zeitschrift fast 500 Jahre lang nicht verändert hat, gab es kaum einen wirklichen Veränderungsdruck auf die Einrichtung Bibliothek. Doch das ist alles längst vorbei. Heute gibt es die verschiedensten Konzepte, wie Bibliothek aussehen kann, was sie zu leisten hat und welche Dienste dort angeboten werden können. Warum also nicht Bibliotheken zu Wissenscafés und Makerspaces umwandeln? Wissenscafés sind Zentren der aktiven Wissensgenerierung, in denen Menschen mit so unterschiedlichen Techniken wie Peer Assist, Retrospects, Knowledge Fairs, Chat Show oder Communities of practice (CoP) Inhalte diskutieren und Ergebnisse generieren. Wenn dazu noch das Informationsangebot einer Bibliothek bereit steht, ergänzt sich das doch ideal.
Oder doch lieber Makerspaces? Also Orte, wo geplant wird, entworfen und gefertigt, wo mit verschiedenen Technologien „gespielt“ wird und Dinge ausprobiert werden. Vor allem die 3-D-Drucker-Entwicklung hat Makerspaces in Bibliotheken zu einem ganz neuen Angebotsprofil verholfen. Hier kann man Programmieren, Musik aufnehmen und Designs entwerfen, dort Kunst
oder Fertigungsverfahren ausprobieren und oder Stricken üben und kreative Kunstprojekte verfolgen.
Oder rücken Bibliotheken doch in die Richtung von Fablabs? Also Einrichtungen, in denen mit neuen Technologien vor allem Fertigungsverfahren ausprobiert werden? In fast jeder großen Stadt werden inzwischen Fablabs unterhalten, warum nicht einmal in eine Bibliothek integrieren?
Wir haben in dieser Ausgabe interessante Studien dazu ausgewertet.
Da bald Weihnachten ist, darf man sich etwas wünschen – und wenn Bibliotheken dann kreativ sind bei der Auswahl ihrer zukünftigen (Zusatz)Angebote, werden sie auch weiterhin gefragt bleiben: ob als Wissenscafés, Makerspaces oder als Fablabs.
Herzlich
Ihr Rafael Ball