Alles neu macht der Mai!
Gerne doch, aber die Library Essentials bleiben beim bewährten Konzept. So haben wir auch in dieser Ausgabe wieder einmal für Sie in die Zukunft geschaut und gleich eine ganze Reihe von Zukunftstrends analysiert. Nicht immer gehen ja die Vorhersagen der vermeintlichen Experten in Erfüllung, aber so ganz ohne Blick nach vorne fällt es schwer, sich strategisch aufzustellen. Außerdem macht es großen Spaß, auf der Basis von seriösen Studien einen Blick in die Zukunft zu wagen.
So legt der „Münchner Kreis“ eine Untersuchung vor mit dem Titel „Zukunftsstudie 2013: Innovationsfelder der digitalen Welt. Bedürfnisse von übermorgen“. Die Herausgeber der Studie sind übrigens durchaus renommiert: Unter der Schirmherrschaft des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie wird sie begleitet von einschlägigen Unternehmen wie der Telekom, Sony, Siemens, dem ZDF, Bosch, Daimler und BMW, um nur einige zu nennen.
Sie konfrontiert uns mit ausführlichen Einschätzungen, wie der Nutzer von Informations- und Kommunikationstechnologie von morgen aussieht, wie er sich verhält und welche Nutzer-Gruppen es geben wird. Interessant ist auch die Einschätzung, wie sich das Verhältnis von Arbeits- und Privatwelt entwickeln wird. Dabei erstaunt, dass sich die Befragten eine Optimierung der (beruflichen) Informationssuche wünschen, auf die sie jederzeit und intuitiv zugreifen können. Das ruft förmlich nach uns Informationsspezialisten zur Unterstützung dieser Nutzerwünsche.
Besonders aufhorchen sollten wir beim Ergebnis, dass sich die digitalen Rahmenbedingungen in den Bereichen Arbeit, Mobilität, Medien und Verwaltung schneller ändern, als es erwartet worden ist. Es ist bleibt also wenig Zeit für allzu langes Nachdenken.
Die KIM-Studie des Medienpädagogischen Forschungsverband Südwest hat die Technik- und Mediennutzung von Kindern und Jugendlichen untersucht und dabei festgestellt, dass noch immer das Fernsehen der wichtigste Medienkanal für die Altersgruppe der 6-13-Jährigen darstellt. Auch das Internet spielt eine große Rolle, und bei den Inhalten die sozialen Medien wie facebook und Schüler VZ. Zur Überraschung zeigte die Studie, dass die Verbreitung von Tablet-PCs in dieser Altersgruppe noch gering ist. Die werden wohl erst für ältere Jugendliche interessant oder erschwinglich, auch wenn Deutschlands erste papierlose Schule in Bayern steht, wie die Mittelbayerische Zeitung aus Regensburg in ihrer Ausgabe vom 7. Mai berichtet. Im Gymnasium Schloss Neubeuern werden selbst Abiturprüfungen auf dem Tablet-PC durchgeführt – die Welt der Tablets ist längst keine Spielerei mehr.
Die dritte Studie, die wir in diese Ausgabe vorstellen beschäftigt sich mit den ältern Internetnutzern, den sogenannten „silver surfern“. 74,3 Millionen der über 55-Jährigen in der EU surfen im Internet und sind online aktiv. Das ist eine gewaltige Zahl, die die Attraktivität von Online-Angeboten auch für ältere Menschen deutlich macht. Wenn dann die Digital Natives-Generation in diese Altergruppe hineinwächst, wird sich der Anteil der „silver surfer“ in der Gesellschaft in Zukunft noch deutlich erhöhen. Und auch Bibliotheken und Informationseinrichtungen dürfen diese Nutzergruppe nicht im analogen Regen stehen lassen.
Sie sehen: eine ganze Reihe wertvoller Anregungen für Ihren beruflichen Alltag und Ihren professionellen Hintergrund.
Viel Spaß bei der Lektüre wünscht Ihnen
Ihr Rafael Ball