Zum Einsatz der Balanced Scorecard in Bibliotheken
Datum: 6. August 2016
Autor: Erwin König
Kategorien: Fachartikel

Das von Robert S. Kaplan und David P. Norton entwickelte Konzept der Balanced Scorecard (BSC) ist heute wahrscheinlich eines der am beliebtesten und am häufigsten eingesetzten Kennzahlensysteme in Unternehmen. Entstanden ist die BSC aus der Überlegung, dass die traditionellen Kennzahlen nicht ausreichend sind für die Strategiefindung und die Unternehmenssteuerung. Dieser "ausgewogene Bericht" stellt eine Ergänzung zu dem bestehenden betrieblichen Kennzahlensystem dar und enthält finanzielle als auch nicht-finanzielle Indikatoren. Ursprünglich wurde dieses Werkzeug für den privaten Wirtschaftssektor entwickelt. Aber die Nutzung wurde inzwischen auch von vielen Non-Profit-Organisationen übernommen. Kaplan hat in diesem Zusammenhang angemerkt, dass die BSC genauso gut oder sogar besser im Non-Profit-Bereich verwendet werden kann. In der Realität hat sich allerdings gezeigt, dass sich der Einführungsprozess der BSC, z.B. in Bibliotheken, wesentlich komplexer und schwieriger gestaltet als bei einem Privatunternehmen. Diese Probleme sind hauptsächlich der Vielfältigkeit der Benutzer und der zahlreichen Anspruchsgruppen in diesen Einrichtungen geschuldet. Ziel des vorliegenden Beitrags ist es, bestimmte Hypothesen zur Nutzung der BSC durch Bibliotheken mittels einer Umfrage unter wissenschaftlichen und öffentlichen Bibliotheken sowie Nationalbibliotheken zu testen. Im Kern geht es darum zu bestimmen, inwieweit die BSC ein für Informationseinrichtungen geeignetes und sinnvolles Steuerungsinstrument ist, um Strategien umzusetzen sowie die eigene Leistungsfähigkeit zu messen.

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