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07-2013

Mobiltechnologie als Herausforderung und Chance für Deutschland

Das mobile Internet sowie die entsprechenden Endgeräte wie Smartphones oder Tablet-PCs setzen auch in Deutschland ihren Siegeszug unentwegt fort. Neueste Zahlen der Arbeitsgemeinschaft Online Forschung e.V. (AGOF) belegen, dass Mobile für die Nutzer in Deutschland immer relevanter wird. Auf der anderen Seite stellt diese Entwicklung auch einige Herausforderungen bereit. So zeigt eine andere Studie, dass viele Webseiten von Unternehmen immer noch nicht für mobile Internetuser geeignet sind. Die gemeinsame Studie des Bundesverbands Digitale Wirtschaft (BVDW), Google und TNS Infratest hat ergeben, dass mehr als die Hälfte (52%) der untersuchten Seiten nicht für mobile User optimiert sind. Es ist davon auszugehen, dass nicht nur kommerzielle Firmen-Websites von dieser mangelhaften Berücksichtigung kleinerer Displays betroffen sind, sondern auch viele Non-Profit-Organisationen und private Homepages diesem verändernden, immer mobileren Nutzungsverhalten hinterherhinken.

Zuerst die neueste Daten und Fakten zur Nutzung des mobilen Internets in Deutschland von der AGOF:

Von der deutschsprachigen Gesamtbevölkerung ab 14 Jahren (70,21 Mio. Personen) haben 63,33 Mio. Personen ein Handy.
Inzwischen surfen knapp 26 Mio. Deutsche mobil. Dies entspricht 36,9% der …

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Strategien für Bibliotheksdirektoren zum Umgang mit dem digitalen Wandel

Für wissenschaftliche Bibliotheken ist Veränderung in den letzten Jahren zu einem stetigen und “treuen” Begleiter geworden. Ursache dieser Entwicklung ist natürlich der gewaltige Fortschritt auf technologischer Ebene, und im Besonderen des Internets, das den Benutzern heute erlaubt, Informationen auf vielen Wegen abzurufen und zu erhalten. Dies hat wiederum Auswirkungen auf die Art, wie heute Bibliotheken ihre Dienste und Informationsquellen anbieten. Gegenwärtig werden viele neue Lernformen von Universitäten und Schulen, wie z.B. Fernunterricht, angeboten. Die Studenten müssen, obwohl nicht direkt vor Ort, gleichwohl Zugriff auf Auskunftsdienste und Datenbanken erhalten. Um dies zu ermöglichen, müssen Informationseinrichtungen sich an diese veränderten Bedürfnisse der Nutzer anpassen und neue Informationstechnologien einzusetzen. Ein Beispiel dafür sind virtuelle Auskunftsdienste, die von Web 2.0-Technologien Gebrauch machen. Gemeinsam ist allen diesen Projekten, dass sie erkannt, geplant und umgesetzt werden müssen. Einige dieser Projekte haben ihre Ziele erreicht, andere nicht. Für die Bibliotheksleiter ergibt sich daraus die Anforderung, den Wandel im Informationszeitalter richtig abzuschätzen, um diesen konstanten Wandel auch erfolgreich bewältigen zu können. Der vorliegende Beitrag beschäftigt sich mit der Frage, welche Vorgehensweisen Bibliotheksverantwortliche hierfür wählen. Anhand einer Online-Befragung von mehr als 1.000 Bibliotheksdirektoren in den USA sowie basierend auf dem von Bolman und Deal entwickelten Vier-Rahmen-Modell wird versucht, eine Antwort auf diese Frage zu finden.

Es gibt nur sehr wenige Change Management-Modelle, die die Evaluierung des Wandels selbst als einen wichtigen Schritt im Veränderungsprozess berücksichtigen. Das Reframing Change Model bzw. Four Frame Model von Bolman und Deal gehört zu diesen theoretischen Modellen.

Das Vier-Rahmen-Modell besagt, dass die Bibliotheksleiter grundsätzlich vier verschiedene Ansätze zur Verfügung haben, um auf Veränderungen zu reagieren oder – theoretischer ausgedrückt – effektives Führungsverhalten zu erlangen:

Strukturell
Personell
Politisch
Symbolisch
Eines der Untersuchungsziele ist es herauszufinden, ob …

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Altimetrics als neue Methode zur Messung von Forschungsqualität?

Das letzte Jahrzehnt sah eine jährlich immer größer werdende Flut an publizierten wissenschaftlichen Fachbeiträgen. Gleichzeitig sind bei Informationsspezialisten und Wissenschaftlern immer größere Zweifel an der Korrektheit von klassischen Bewertungskennzahlen für die Forschungsqualität dieser Veröffentlichungen aufgekommen. Früher waren Indikatoren wie der Impact Factor (Einflussfaktor) oder die Zitierungshäufigkeit äußerst hilfreich für Bibliothekare, um Inhalte qualitativ filtern zu können oder hochwertige Zeitschriften für ihre Sammlungen auszuwählen. In unserer schnelllebigen Zeit, mit einem ständig steigenden Strom an neuen wissenschaftlichen Veröffentlichungen, zeigen sich nun aber verschiedene Schwächen bei diesen Kennzahlen. Problematisch ist z.B. die Anwendung dieser traditionellen Indikatoren bei nicht-klassischen wissenschaftlichen Publikationsformen, wie Arbeitspapiere, Forschungsberichte, Datensätze oder Konferenzvorträge. Schwierigkeiten bereiten auch die auf Open Access-Plattformen wie PLoS und Sage Open publizierten Fachartikel. Dort werden an einem einzigen Tag mehr Artikel veröffentlicht als in mancher bekannten Zeitschrift in einem ganzen Jahr. Eine Lösung für diese Herausforderungen bieten möglicherweise die sogenannten Altimetrics. Ob Altimetrics wirklich eine bessere Alternative darstellen, um die Qualität und Popularität von wissenschaftlicher Forschung zu messen, wird in diesem Beitrag zu klären versucht.

Altimetrics selbst ist vielleicht ein etwas ungünstig gewählter Ausdruck, da der englische Begriff “Altimetric” eigentlich für “Höhe” steht. Das “Alt” in “Alt-imetrics” steht aber für “Alternative”, und bedeutet also: ein alternativer Ansatz zur Messung der Forschungsqualität. Bei Altimetrics werden auch statistische Webkennziffern berücksichtigt, wie die Anzahl von Shares, Downloads, Kommentaren oder die Nennungen in sozialen Medien. Diese Werte werden aber eben nicht nur für klassische Wissenschaftsjournale erhoben, sondern für alle Arten von Publikationsformen, wie z.B. graue Literatur, Blogs oder Datenbestände.

Es gibt u.a. folgende Arten und Beispiele für Altimetrics:

Shares, d.h. öffentliche Posts, um Nachrichten zu Forschungsartikeln und …

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Wandeln sich Bibliotheken zu MOOC-iotheken?

Während freie und offene Onlinekurse auf Hochschulniveau im Internet in den USA bereits eine große Akzeptanz erfahren haben – inklusive einer großen medialen Publizität -, sieht es mit der “Bildung für alle” in Deutschland noch etwas mau aus. Allerdings nimmt dieses Thema auch in Deutschland immer mehr Tempo auf. Massive Open Online Courses (MOOCs) ist auf jeden Fall eines der aktuell am meisten diskutierten Themen im Bildungswesen sowie auch in der Bibliotheks- und Informationswelt. Viele Informationsfachleute sehen darin eine einzigartige Möglichkeit für Bibliotheken, ein neues Aufgabengebiet zu belegen. Für andere ist es nur ein weiteres Modethema, bei dem Informationseinrichtungen maximal eine Nischenrolle einnehmen können. Der vorliegende Beitrag bündelt neue Fachliteratur sowie die persönlichen Erfahrungen der Autorin zu diesem Thema. Grundsätzlich werden die Beziehungen zwischen wissenschaftlichen Bibliotheken und MOOCs näher analysiert sowie die typischen Merkmale von MOOCs vorgestellt.
Die Autorin, eine Bibliothekarin, war dem Thema “MOOCs” zuerst eher skeptisch eingestellt, bis sie sich aus Neugierde entschlossen hat einen Kurs bei Coursera, einem der wichtigsten Anbieter von MOOC-Kursen, zu absolvieren. Inzwischen hat sie in diesem einem Jahr zwei Coursera-Kurs erfolgreich abgeschlossen und sich noch für weitere angemeldet. Sie teilt damit offenbar die Begeisterung vieler andere für diese neue Form des Online-Lernens.

Welche Bedeutung hat aber die Entstehung von MOOCs für wissenschaftliche Bibliotheken? Dies ist relativ einfach zu beantworten. Wenn MOOCs die akademische Bildung verwandeln, wird dies unzweifelhaft auch einen Einfluss auf die Art haben, wie Bibliotheken arbeiten und welche Rolle sie für das Lernen einnehmen. Aus Sicht des “Zugangs” scheinen moderne wissenschaftliche Bibliotheken und MOOCs aber eher auf gegenüberliegenden Seiten zu stehen. MOOCs streben danach, Bildung und dazu gehörende Studienmaterialien kostenlos anzubieten. Dagegen sind Bibliotheken rechtlich durch Lizenzverträge an Informationsanbieter gebunden, um sicherzustellen, dass nur berechtige Benutzer (Dozenten, Mitarbeiter, eingeschriebene Studenten etc.) Zugriff auf die abonnierten und teuren elektronischen Zeitschriften und Online-Datenbanken haben. Wenn man diesen Hintergrund beachtet, ist es dann überhaupt realistisch zu …

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Kosten- und Budgettrends für wissenschaftliche Bibliotheken von 1998 bis 2010

Die weltweite Finanz- und Wirtschaftskrise in den Jahren von 2008 bis 2010 ist in den letzten Jahren vermehrt als wichtigster Grund für massive Budgetkürzungen und Personaleinsparungen für Bibliotheken in der Fachliteratur herangezogen worden. Bisher gibt es aber kaum Untersuchungen, die diesen vermuteten Zusammenhang zwischen makroökonomischen Rahmenbedingungen und der finanziellen und personellen Entwicklung von Bibliotheken konkret nachgewiesen haben. Die vorliegende Arbeit versucht durch einen Vergleich zwischen den öffentlich verfügbaren Statistiken für wissenschaftliche Bibliotheken aus den Rezessionsjahren sowie der Periode von 1998 bis 2008, genau dies für die USA zu überprüfen. Die Ergebnisse zeigen dabei, dass Bibliotheken keine homogene Gruppe bilden. Der Einfluss der Wirtschaftskrise variiert je nach Größe und Bedeutung der einzelnen Informationseinrichtungen deutlich, und zwar von keinem Einfluss bis hin zu deutlich spürbaren Einschnitten aufgrund der schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen.

Dieser Beitrag nutzt als Datenbasis die alle zwei Jahre vom National Center for Education Statistics (NCES) durchgeführten Erhebungen sowie frühere Untersuchungen, die sich mit der Entwicklung von Investitionen, Mitarbeiterstab und Nutzung in Bibliotheken beschäftigten.

So hat die Auswertung von früheren Studien für den Zeitraum von 1998 bis 2008 (den “Vor-Krisenjahren”), u.a. folgende Trends ergeben:

Die Bibliotheken als gesamte Gruppe sind in den Jahren bei den Budgets jährlich um 12% über der Inflationsrate (gemessen in US$) gewachsen. Der Personalbestand hat in dieser Periode um 15% zugenommen und die Ausgaben für Mitarbeiter sind um 22% angestiegen.
Sammlungen sind gemessen in den Erwerbsausgaben von 2008 um 23% angestiegen. Zudem haben Zeitschriften- und elektronische Sammlungen einen hohen Wertbeitrag für die …

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Editorial 07-2013

It´s all about MOOCs! Kennen Sie MOOCs? Nein? Dann wird es höchste Zeit, dass Sie es kennenlernen. Denn MOOCs wird die Welt verändern, Ihre und die der Bibliotheken sowieso. MOOCs ist die Abkürzung für Massive Open Online Courses und kennzeichnet einen Trend, der bislang vornehmlich in den USA für Furore sorgt. MOOCs ist die neue Welt des Lernens, genauer des Online-Lernens. Dabei ist MOOCs nicht nur die Volkshochschule im digitalen Taschenformat, sondern ein Online-Lernen auf Hochschulniveau....

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