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07-2012

Multiscreen-Angebote werden für User immer wichtiger

Eine neue Studie von Google, die in Zusammenarbeit mit den Marktforschungsunternehmen Ipsos und Sterling Brands erstellt wurde, analysiert, wie heute in den USA von den Verbrauchern die verschiedenen zur Verfügung stehenden Medienendgeräte wie Smartphones, Computer und Fernsehapparate verwendet werden. Das Ergebnis dieser Untersuchung lässt sich anschaulich in dem von Google formulierten Satz „If Content is King, Multiscreen is the Queen“ zusammenfassen. Multiscreen, d.h. die Plattform- und geräteübergreifende Nutzung von mehreren Endgeräten gleichzeitig, ist heute für viele User die übliche Art, um Medien zu konsumieren. An dieser Studie nahmen 1.611 Personen teil. Dazu wurden knapp 16.000 Medieninteraktionen sowie ca. 8.000 Stunden an Aktivitäten der Teilnehmer beobachtet und ausgewertet.

 

Wichtigstes Ziel dieser Studie ist zu erfahren, wie der alltägliche Medienkonsum eines Verbrauchers heute aussieht. Welche Medien werden genutzt? Was sind die Motive für die Auswahl eines spezifischen Mediums? Wie setzen die User mehrere Bildschirmgeräte ein, um ihre Aufgaben und Wünsche erfüllen zu können? Welche Einflüsse hat ein Bildschirmgerät auf ein anderes? Welche Rolle kommt den mobilen Technologien hier zu? Welche Aufgabe hat die Suche, wenn User gleichzeitig mehrere Endgeräte verwenden?

Hier einige interessante Aspekte aus dieser Studie:

  • Die US-amerikanischen Konsumenten verbringen die meiste Zeit bei ihrem Medienkonsum vor einem Bildschirm, bzw. mehreren Bildschirmen gleichzeitig. In 90% der Zeit, die für den Medienkonsum aufgebracht werden, nutzen die US-Bürger einen Bildschirm. Lediglich 10% des täglichen Medienkonsums erfolgt heute über die klassischen Kanäle, wie gedruckte Zeitungen und Zeitschriften sowie das Radio.
  • Der durchschnittliche tägliche Medienkonsum der US-Amerikaner verteilt sich hauptsächlich auf vier Geräte. 43 Minuten werden vor dem Fernsehgerät verbracht, 39 Minuten mit PC und Laptop, bereits 30 Minuten werden für das Tablet aufgebracht sowie 17 Minuten für das Smartphone. Rechnet man PC/Laptop und Tablet als die Gruppe der Computer zusammen, hat diese mit 69 Minuten täglichen Medienkonsum das Fernsehen als wichtigsten Medienkanal bereits überholt.
  • Welches Endgerät im Einzelfall zum Einsatz kommt, hängt von dem jeweiligen individuellen Kontext eines Users ab, d.h. vom Standort, von den zu erfüllenden Aufgaben, und/oder der verfügbaren Zeit.
  • Festgestellt wurde in dieser Untersuchung, dass es zwei Arten von Multi-Screen-Tätigkeiten gibt, und zwar ein sequentieller und ein simultaner Modus. Bei der sequentiellen Betriebsart wird zwischen verschiedenen Geräten hin- und hergewechselt. Beim simultanen Einsatz werden mehrere Endgeräte gleichzeitig verwendet.
  • Mobile Bildschirme ermöglichen es den Usern, schnell von einem Endgerät zum nächsten zu wechseln. Die Suche – wie könnte es anders sein, wenn Google eine Studie herausgibt – nimmt dabei eine zentrale Rolle als Verbindungsglied in der nacheinander folgenden Nutzung dieser Geräte ein. Das dürfte wahrscheinlich nicht einmal falsch sein. So haben schon andere Studien festgestellt, dass beim simultanen Einsatz mehrerer Endgeräte mit Bildschirmen oft parallel…

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Wie plant man eine Veranstaltung?

Veranstaltungen wie Konferenzen, Tagungen, Ausstellungen oder auch ein „Tag der offenen Tür“ sind für Informationseinrichtungen ein hervorragendes Instrument, um Werbung für sich und die eigenen Dienstleistungen zu machen. Wie aber plant und organisiert man so einen Anlass, wenn keine oder kaum Erfahrungen in diesem Bereich vorhanden sind? Der vorliegende Beitrag gibt hierzu einige praktische Tipps und Ratschläge, um einen Anlass (möglichst) selbstständig in Eigenregie erfolgreich durchführen zu können.

Selbst wenn man nur für ein kleines Publikum eine ein- oder zweistündige Veranstaltung anbieten will, ist man sehr schnell mit zahlreichen Aufgaben konfrontiert. Dazu zählen u.a.:

  • Benötigte Räumlichkeiten suchen
  • Erstellung eines Programms
  • Beschaffung von Mikrofonen und anderem Audio-Equipment
  • Anmeldemöglichkeiten bereitstellen
  • Anbieten von Getränken und Mahlzeiten für die Besucher.

Die erste und wichtigste Frage lautet also: „Wo soll man anfangen?“. Hat die Veranstaltung schon früher einmal stattgefunden, sollte der erste Weg zu den ehemaligen Organisatoren führen. Diese dürften in der Regel über gute Hilfsmittel wie Checklisten, Infos…

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Facebook-Studie: Was kommt bei Usern an?

Facebook ist inzwischen für viele Unternehmen und Organisationen zu einem wichtigen Kommunikations- und Marketingkanal geworden. Empirische Untersuchungen darüber, welche Inhalte in Facebook oder anderen Social Media-Plattformen besonders gut bei den Usern ankommen, sind dagegen noch eher spärlich gesät. Dies gilt besonders für den deutschsprachigen Raum, wo es kaum greifbare Untersuchungen zu diesem Thema gibt. Das auf die Beratung der Online-Kommunikation von Firmen spezialisierte österreichische Unternehmen vi knallgrau versucht mit einer neuen Studie dieses Manko zu beheben und hat hierzu analysiert, welche Faktoren für einen erfolgreichen Facebook-Auftritt für Unternehmen ausschlaggebend sind.

 

Die wichtigsten Ziele dieser Studie sind einmal herauszufinden, welche Inhalte besonders gut bei den Nutzern ankommen, gemessen an der Anzahl Likes, Shares oder Kommentierungen. Dass zweite wichtige Untersuchungsziel ist zu klären, ob es Unterschiede zwischen den Facebook-Auftritten von Consumer Brands und Retail Brands gibt. Hintergrund dieser Differenzierung ist die Annahme, dass Retail Brands eher auf Transaktionen abzielen, während für Consumer Brands eher die Weiterentwicklung ihres eigenen Images und ihrer Markenbekanntheit im Vordergrund steht. Consumer Brands und Retail Brands unterscheiden sich auch dadurch, dass Consumer Brands mehrheitlich über keine eigenen Vertriebskanäle verfügen, während diese bei den Retail Brands vorhanden sind, z.B. in Form von Einkaufs­läden oder Shops.

Insgesamt wurden für diese Studie im Zeitraum von April bis Mai 2012 2.324 Postings ausgewertet, die 100 Unternehmen (jeweils 50 Consumer und 50 Retail Marken) aus dem deutschsprachigen Raum über ihren Facebook-Auftritt veröffentlicht haben. Ob ein Posting „funk­tioniert“ wird in dieser Studie anhand eines definierten Viralitätswertes gemessen. Viralität berechnet sich hier als Quotient aus dem Verhältnis von Likes, Shares und Kommentaren zu der Anzahl der Fans dieser Seite.

Wichtige Erkenntnisse aus dieser Untersuchung sind u.a.:

1. Formale Kriterien:

  • Wer keine attraktiven Inhalte anbietet, darf nicht damit rechnen, dass diese Inhalte viel Resonanz innerhalb der Internetgemeinschaft erhalten und weiterverbreitet werden.
  • Allgemein gilt auch bei den Facebook- Postings „In der Kürze liegt die Würze“, d.h. die Beiträge sollten weniger als vier Zeilen umfassen.
  • Die meiste Verbreitung finden Posts, die Bilder enthalten und einfach formuliert sind. Ebenso werden Umfragen zu bestimmten Themen…

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Trends und Entwicklungen bei Informationseinrichtungen

In den letzten Jahren haben sich die Rahmenbedingungen für Informationseinrichtungen weltweit einschneidend verändert. Damit sind nicht nur die Auswirkungen durch eine immer stärker vernetzte Gesellschaft gemeint. Hierzu zählen auch die anhaltend schwierige wirtschaftliche Lage sowie auch die Veränderungen bei der akademischen Kommunikation, d.h. beim Austausch und der Verbreitung von wissenschaftlichen Informationen. Direkte Folge davon ist etwa ein Wandel bei der Sammlungstätigkeit durch wissenschaftliche Bibliotheken, wie die Reduzierung der Bestände oder der Austausch von gedruckten Zeitschriften durch ihre elektronischen Pendants. Welche weiteren Trends und Entwicklungen bei den Bibliothekssammlungen in der jüngeren Vergangenheit entstanden sind, wird in diesem Beitrag anhand einer Analyse der einschlägigen Fachliteratur aus den Jahren 2009 und 2010 untersucht. Dazu wurden mehr als 600 Zitierungen aus Büchern, Fachzeitschriften und Online-Datenbanken überprüft, wovon schließlich 400 Publikationen ausgewertet wurden.

Als wichtigste Themen und Aufgaben bei der Sammlungsentwicklung werden in der Literatur der Jahre 2009 bis 2010 genannt:

  • Der Wandel bei den Bibliothekssammlungen dauert an, da der Wechsel von gedruckten zu digitalen Materialien anhält.
  • Die Informationseinrichtungen erforschen noch, welche (neue) Rolle sie innerhalb des wissenschaftlichen Forschungsprozesses einnehmen können.
  • Print-Sammlungen werden vermehrt zu Gunsten von gemeinsam benutzten Repositorien aufgegeben.
  • Die Zusammenarbeit und Kooperationen mit anderen Bibliotheken sowie zwischen den wissenschaftlichen Institutionen werden verstärkt.
  • Der Schwerpunkt bei den Sammeltätigkeiten konzentriert sich vermehrt auf Spezialsammlungen sowie auf einzigartige Materialien.
  • Bei der Erwerbungspolitik kommen immer öfter neue Beschaffungsmodelle zum Einsatz, wie der kundengesteuerte Erwerb (Patron Driven Acquisition – PDA) und die bedarfsorientierte Vorgehensweise („Just-in-time“).
  • E-Books stehen bei der Akzeptanz in wissenschaftlichen Bibliotheken an einem Wendepunkt, da viele…

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Wissensmanagement besteht nicht nur aus IT-Lösungen

In den letzten Jahren konnte man immer öfter den Eindruck gewinnen, dass das Gebiet des „Wissensmanagements“ nur mehr aus einer rein technologischen Sichtweise betrachtet wird. Mind-Maps, Wikis, Social Collaboration, Enterprise 2.0oder auch das gute, alte Intranet sind nur einige wenige Stichworte, die einem hierzu einfallen. Diese technischen Werkzeuge sind sicher sehr hilfreich, um den Wissensaustausch innerhalb einer Organisation zu erleichtern oder zu verbessern. Vergessen wird bei solchen vorwiegend auf Soft- und Hardware bestehenden Lösungen aber, dass Wissensmanagement sich in erster Linie um Menschen dreht, und daher wird nicht unbedingt eine teure IT-Lösung benötigt. Die Autorinnen dieses Konferenzbeitrags zeigen auf, dass gerade Human Resources-Abteilungen hier einen wichtigen Beitrag leisten können, um z.B. mittels entsprechender Stellenausschreibungen und Weiterbildungsangebote das Wissensmanagement eines Unternehmens zu stärken.

Grundsätzlich beinhaltet das Wissensmanagement den Prozess zur Entdeckung, Erstellung, Verbreitung und Nutzung von Wissen mit Hilfe von Informationstechnologie. Um das Wissensmanagement innerhalb einer Organisation erfolgreich zu gestalten, müssen die Unternehmensverantwortlichen sowie die Wissensmanager vier organisationsspezifische Aspekte verstehen. Es handelt sich hierbei um die Unternehmensstruktur, die Unternehmenskultur, das Personal sowie die Informationstechnologie, wobei die letzten zwei entscheidend für ein effektives Wissensmanagement sind. Schließlich muss das Unternehmenswissen auf dem Wissen von jedem einzelnen Mitarbeiter aufgebaut werden, bzw. besteht das Unternehmenswissen hauptsächlich aus diesem Mitarbeiterwissen.

Um den Nachweis zu erbringen, dass Human Resources ein effektiver Faktor auch für ein IT-basiertes Wissensmanagement sind, wird in diesem Beitrag zuerst die einschlägige Fachliteratur zu diesem Thema ausgewertet. Nachfolgend einige der darin gefundenen Aussagen:

  • Schulungen sollen Mitarbeiter und Manager mit den benötigten Fähigkeiten und Informationen versorgen, um ihre Aufgaben erfüllen zu können. Einer der Hauptgründe für das Scheitern von effizientem Wissensmanagement sind mangelhafte Schulungen, weil sie eben nicht die Prinzipien des Wissensmanagements unterstützen. Ausgereifte Schulungsprogramme sind dagegen in der Lage, das Wissen in einer Organisation zu bewahren (Bartlett, et. al., 2002).
  • Die Mitarbeitereinbindung ist einer der Schlüssel zu effektiven Wissensmanagement, weil es ohne die Mitwirkung der Mitarbeiter undenkbar ist, dass Wissen erstellt und geteilt wird (Greengard, 1998).
  • Die Wandlung eines Unternehmens zu einer Wissensorganisation benötigt die Zusammenarbeit unter Kollegen. Somit ist Teamarbeit eine wesentliche Quelle für den Wissenserzeugungsprozess (Martinez, 1998).

Die zwei Wissenschaftlerinnen haben aus der Literatur nun insgesamt vier Aufgabenbereiche identifiziert, bei denen das Personalmanagement helfen kann, das Wissensmanagement innerhalb…

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Was beeinflusst die Zahlungsbereitschaft für ­elektronische Informationsquellen?

Bibliotheken und andere Informationseinrichtungen müssen aufgrund der knappen Budgets immer öfter ihre Daseinsberechtigung nachweisen. Anhand des Beispiels der portugiesischen „Biblioteca do Conhecimento Online“ (kurz: b-on), untersuchen die Autoren, welchen monetären Wert elektronische Informationsquellen für die Benutzer haben. b-on ist eine digitale Bibliothek für elektronische, wissenschaftliche Informationen und bietet portugiesischen Institutionen aus Forschung und Lehre Zugang zu Volltexten von knapp 17.000 wissenschaftlichen Publikationen. Die Hauptstudienziele sind zu erfahren, welche Faktoren die Bereitschaft zum Bezahlen für E-Ressourcen bei den Usern erhöhen können, sowie eine Nachfragefunktion für b-on-Dienstleistungen abzuleiten, basierend auf den vorher evaluierten Faktoren.

Ausgangspunkt der nachfolgenden Überlegungen bildet die Tatsache, dass aktuell nicht nur Informationseinrichtungen sparen müssen, sondern auch ihre Kunden, d.h. in erster Linie Institutionen wie Universitäten und Forschungseinrichtungen. Für diese Institutionen ist es daher notwendig zu bestimmen, welche Kosten-Nutzen durch die Benutzung von wissenschaftlichen Bibliotheken entstehen. In diesem Beitrag wird genau genommen aber nicht eine Kosten-Nutzen-Analyse für wissenschaftliche Einrichtungen durchgeführt. Dies wurde bereits in einer anderen Studie im Vorjahr von den Autoren gemacht und hat gezeigt, dass der Nutzen über den Kosten liegt. Im Mittelpunkt des Interesses stehen hier mögliche Faktoren, die die Bereitschaft, für elektronische Informationsdienstleistungen zu bezahlen, bei den Usern erhöhen können.

Der Studienaufbau beinhaltet, neben der Datenerhebung durch Umfragen unter Wissenschaftlern und Studenten, eine statistische Auswertung mittels verschiedenen Methoden der Regressionsanalyse. Die Bemessung des ökonomischen Werts von wissenschaftlicher Information erfolgt in dieser Arbeit anhand der Kontingenten Bewertungsmethode (engl. Contingent Valuation Method – CVM).

Am Anfang der Arbeit erfolgt zuerst eine kurze theoretische Diskussion über…

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Studenten wollen zu Informationen einfachen Zugang

Eine in der Open Access-Fachzeitschrift „First Monday“ vorgestellte Studie beschäftigt sich mit der Frage, welche Online-Informationsquellen die Erstjahrgänger an amerikanischen Hochschulen bevorzugen und welche Gründe hierfür ausschlaggebend sind. Oder provokativ gefragt, der Autor dieses Beitrags will untersuchen, ob die in der Öffentlichkeit weitverbreiteten Vorteile gegenüber jungen Leute, d.h. sie sind faul, uninteressiert und ignorant, einen wahren Kern besitzen. Zu diesem Zweck wurde unter 523 Studenten in den USA eine Umfrage durchgeführt. Die Studienergebnisse zeigen, dass eine junge Generation an Usern bei einer Informationsquelle vorwiegend die Einfachheit des Zugangs schätzt. Wichtig für die Bevorzugung einer Quelle ist aber auch die Qualität dieser Ressource. Die Relevanz der gefunden Information spielt für viele der Studenten dagegen nur eine untergeordnete Rolle bei der Wahl einer bestimmten Quelle.

Es ist wohl unbestritten, dass für Studenten heute das Internet bei der Recherche nach wissenschaftlichen und nicht-akademischen Informationen ihre erste Anlaufstelle ist. Nicht umsonst beklagen Dozenten, Informationsspezialisten oder Journalisten dieses fast blinde Vertrauen auf Google und Konsorten. Im folgenden Beitrag wird versucht zu erklären, wieso die Studenten, bzw. allgemeiner eine junge Generation an Internetusern, sich so verhalten. Bisher haben nur sehr wenige Studien versucht zu ergründen, warum Studenten spezifische Informationsquellen, und im besonderen digitale Quellen, bevorzugen.

Die vorliegende Arbeit versucht dabei Antworten auf folgende Fragen zu finden:

  • Welche Online-Informationsquellen nutzen die Studenten?
  • Welche Quellen bevorzugen sie?
  • Und welche Gründe sind ausschlaggebend, dass sie gerade diese Informationsquellen vorziehen?
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