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01-2012

Wie Suchmaschinen funktionieren

Machen wir uns nichts vor, der typische Informationssuchende von heute nutzt im Fall der Fälle lieber eine Suchmaschine – oder sagen wir präziser Google – als dass dieser Nutzer eine Bibliothek aufsuchen würde oder einen Informationsspezialisten befragt. Oder anders ausgedrückt, Suchmaschinen wie Google sind der „natürliche Feind“ des menschlichen Infoprofis im Informationszeitalter. Will man gegen diesen „Gegner“ bestehen, muss man wissen, wie er arbeitet. Nur so kann man seinen Kunden glaubhaft verdeutlichen, wo die Suchmaschine Schwachstellen hat, und wo der Informationsspezialist seine Stärken hat.

In einem aktuellen Searchenginewatch.com-Beitrag hat der Autor Mike Grehan sich dem Thema „Wie funktioniert eine Suchmaschine“ angenommen. Ausgangspunkt bildet sein vor 10 Jahren erschienener Klassiker der Suchmaschinenoptimierung (SEO) mit dem Titel „Search Engine Marketing: The Essential Best Practice Guide“. Dieses Buch enthält auch ein Kapitel, das beschreibt, wie Suchmaschinen funktionieren und arbeiten. Er hat nun beschlossen, dieses spezielle Kapitel über die Funktionsweise von Suchmaschinen nach einem Jahrzehnt zu überarbeiten. Dieses Kapitel ist nicht nur für SEO-Experten relevant und lesenswert, sondern auch für Informationsspezialisten, die verstehen wollen, wie Suchmaschinen im Detail überhaupt arbeiten. Speziell lesenswert macht dieser Aufsatz, dass er nicht von einem Computerwissenschaftler geschrieben worden ist, und so allgemein verständlich ist. Viele Bücher über SEO enthalten zwar ein Kapitel über die Funktionsweise von Suchmaschinen, aber kaum eines berücksichtigt zudem den interdisziplinären Ansatz des Information Retrievals (IR) wie dieses Buch, der auch Themen wie Mathematik, Informatik, Bibliothekswissenschaft, Informationsarchitektur, kognitive Psychologie, Linguistik, Statistik – nur um einige Teilgebiete zu nennen – beinhaltet.

In seinem Vorwort bemerkt Grehan übrigens, dass vieles bzw. das meiste, was er vor zehn Jahren über Suchmaschinen geschrieben hat, immer noch gültig ist. So gesehen, haben sich die Grundlagen der Suchmaschinen nicht wirklich entscheidend weiterentwickelt (Anmerkung: natürlich gibt es viele neue Ansätze zur Konstruktion von Suchmaschinen…

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Strukturen für interne Schulungen schaffen

In wirtschaftlich schwierigen Zeiten, wie den jetzigen, werden Informationseinrichtungen viele Einschränkungen auferlegt. Vermeintliche „Nice-to-have“-Maßnahmen wie die Förderung der Mitarbeiterkultur oder die berufliche Weiterbildung durch interne Schulungen stehen im Katalog der „Sparübungen“ oft an oberster Stelle. In schlechten Zeiten gehören diese Maßnahmen daher naturgemäß auch zu den ersten, die man kürzt. Dies ist eigentlich unsinnig. Gerade in schwierigen wirtschaftlichen Phasen sollte in Aus- und Weiterbildungsprogramme investiert werden, um die fehlende Mitarbeiterflexibilität aufgrund von verhängten Einstellstopps kompensieren zu können. Die Entwicklung des Humankapitals einer Organisation durch interne Schulungen wird aber auch vermehrt eingeschränkt durch Outsourcing an externe Stellen. Nachfolgend werden verschiedene Empfehlungen gegeben, wie Bibliotheken ihre Stellung innerhalb einer Institution durch interne Schulungsprogramme stärken können. Solche Trainings-Programme dienen also nicht nur dazu Defizite bei den eigenen Mitarbeitern zu reduzieren, sondern auch die Anerkennung innerhalb der eigenen Organisation zu erhöhen.

Ein guter Ausgangspunkt, um zu bestimmen, ob und welche Schulungen notwendig sind, ist ein Assessment. Typische Fragen, die man sich bei so einer Selbstbeurteilung stellen sollte, sind:

  • Wie sieht die eigene strategische Planung aus?
  • Wie passt man selber in die Strategie der übergeordneten Hierarchie oder Organisation?
  • Gibt es bereits ein spezielles Führungsteam…
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Die Teameffizienz im Dauerfeuer des organisatorischen Wandels bewahren

Ein wichtiger Auslöser für die verstärkten Change Management-Bestrebungen in den letzten Jahren war und ist natürlich die immer noch anhaltende Wirtschafts- und Finanzkrise – heute spricht man gerne auch von einer Eurokrise –, die uns seit 2008 mehr oder weniger fest im Griff hat. Für Organisationen aus dem öffentlichen Sektor bedeutet dieser Wandel in erster Linie die Strategie „mehr mit weniger“ umsetzen zu müssen. Private Unternehmen versuchen dagegen, ihre Produktion weiter zu verschlanken sowie noch innovativer zu werden. Inzwischen ist der Wandel zu einem Normalzustand innerhalb von Organisationen aus allen Wirtschaftssektoren geworden. Der folgende Beitrag beschreibt einige der wichtigsten Antriebskräfte und Herausforderungen des organisatorischen Wandels und gibt wichtige Empfehlungen für Führungskräfte und Mitarbeiterteams, diese Phasen gemeinsam erfolgreich zu bestehen.

Stetiger Wandel in Unternehmen ist daher heute eher die Regel als die Ausnahme und bestimmt entscheidend die eigene Wettbewerbsfähigkeit in einer immer globaler werdenden Welt. Diese andauernden Veränderungen bedeuten aber auch eine große Herausforderung für die in diesen Organisationen tätigen Personen und Gruppen. Sie müssen heute gleichzeitig ihre täglichen Aufgaben bewältigen und zusätzlich den geforderten Umbau realisieren, um auch künftig ihre Arbeitsaufgaben und Dienste…

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Zur Untervertretung von Frauen in Führungspositionen in Schweizer Bibliotheken

Im Rahmen der Churer Schriftenreihe zur Informationswissenschaft ist eine neue Abschluss-Arbeit zum Thema „Geschlechterverteilung im schweizerischen Bibliothekswesen“ veröffentlicht worden. Wie in vielen anderen Ländern auch, arbeiten insgesamt wesentlich mehr Frauen als Männer in Schweizer Informationseinrichtungen. Bei den Führungspositionen sieht die Geschlechterverteilung aber nicht mehr ganz so „weiblich“ aus. Wie groß diese Untervertretung ist und welche Ursachen hierfür möglicherweise verantwortlich sind, versucht diese Arbeit zu erklären. Dazu wurden statistischen Daten von Bibliotheken in der Schweiz mit mehr als 50 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen ausgewertet. Ergänzt wurde diese Untersuchung durch eine Literaturanalyse sowie durch Interviews mit ausgewählten Frauen, die in Schweizer Bibliotheken eine Führungsposition begleiten.

Der Frauenanteil beträgt in Schweizer Bibliotheken laut dieser Untersuchung gesamthaft 65,9%. Dieser Prozentsatz reduziert sich aber deutlich, wenn man nur die drei obersten Leitungsebenen berücksichtigt. Hier liegt der Frauenanteil lediglich bei 44,8%. Damit gibt es trotz ausreichend vorhandener Kompetenz auf Seiten der Frauen, ein Geschlechtergefälle bei den Führungspositionen in Schweizer Informationseinrichtungen. Dieses Phänomen der Untervertretung wird auch als „Gläserne Decke“ bezeichnet. Diese Unterrepräsentation ist in anderen Branchen schon lange bekannt. Aber es ist doch etwas überraschend, dass gerade im Bibliothekswesen mit seinem hohen Anteil an beschäftigten Frauen dieses Phänomen sogar noch ausgeprägter ist als im Branchendurchschnitt. Zum Vergleich: 2009 sind in der gesamten Schweiz 44,4% der Frauen erwerbstätig, während der Anteil der Frauen in leitenden Positionen sich auf 33,4% beläuft.

Folgende mögliche Gründe und Erklärungen für die „Gläserne Decke“ werden in der einschlägigen Fachliteratur…

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Digitale Gesellschaft 2011

Die Initiative D21 hat die 3. Ausgabe ihrer seit 2009 jährlich erscheinenden Studie zur Digitalen Gesellschaft vorlegt. Diese Untersuchung beinhaltet eine umfassende Analyse zur Lage der deutschen Informationsgesellschaft. Themenschwerpunkt der 2011er-Studie ist die Abbildung der Entwicklung der digitalen deutschen Gesellschaft anhand des Vergleichs von sechs charakteristischen Nutzertypen. Diese typischen Usergruppen wurden mittels statistischer Verfahren anhand ihrer Verteilung innerhalb der deutschen Bevölkerung identifiziert.
Untersucht wurde dann, in wie weit sich diese Gruppen bezüglich ihres digitalen Potenzials, ihrer Einstellungen und ihrer Nutzungsgewohnheiten unterscheiden. Mit der Informationskompetenz der deutschen Internetuser sieht es im Allgemeinen allerdings nicht gerade berauschend aus. Gegenüber dem Vorjahr stagniert in diesem wichtigen Bereich die Entwicklung. So haben 62% aller Deutschen immer noch Schwierigkeiten im Umgang mit den digitalen Medien. Hoffnung auf Besserung verspricht primär die rasante Entwicklung und Verbreitung des mobilen Internets, das bei allen Nutzertypen eine Rolle spielt.

Die Studie wurde von dem Marktforschungsinstitut TNS Infratest durchgeführt und basiert auf 1.000 Interviews mit repräsentativ ausgewählten Personen in Deutschland, die einen Festnetz-Telefonanschluss besitzen und älter als 13 Jahre alt sind.

Insgesamt werden die Nutzertypen anhand von sechs Säulen der digitalen Gesellschaft bestimmt. Die Dimension „Digitales Potenzial“ basiert auf den drei Säulen Infrastruktur, Kompetenz und Wissen. Die 2. Dimension, „Einstellungen und Nutzung“, besteht wiederum aus den drei Säulen Nutzungsintensität, Nutzungsvielfalt, und Einstellungen.
Nachfolgend die sechs gefundenen typischen Nutzergruppen und ihre spezifischen Merkmale:

Digitale Außenseiter…

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Knappe Budgets fördern kreative Konzepte und neue Geschäftsmodelle

Die gegenwärtige Wirtschafts- und  Schuldenkrise hat Bibliotheken und andere Informationsdienstleister zu einschneidenden strategischen Veränderungen gezwungen. Ursache hierfür ist der anhaltende Druck auf die verfügbaren Ausgabenbudgets, der kaum Spielraum bei Mitarbeiterentwicklung und angebotenen Dienstleistungen zu lässt. Trotzdem versuchen Informationseinrichtungen weiter für ihre Benutzer eine hohe Servicegüte sowie ein vielfältiges Informationsangebot beizubehalten. Derzeit ist allerdings nicht abzusehen, wann die wirtschaftliche Lage sich nachhaltig aufhellen wird. Aber nicht nur knappe Kassen, erzwungene Einsparungen und wirtschaftlicher Abschwung sorgen für Umgestaltungen in der Informationsbranche. Auch andere, meist durch technologische Entwicklungen ausgelöste Veränderungen, wie der Wandel der wissenschaftlichen Kommunikation von Print zu elektronischen Publikationsformen, oder die immer stärkere Verbreitung von E-Books, sind zu bewältigen. Welche Maßnahmen von Informationsspezialisten, Informationsproduzenten und Informationsanbietern in den letzten Krisenjahren ergriffen wurden, um diese in mehrfacher Hinsicht kritische Lage  erfolgreich zu meistern, versucht dieser Beitrag zu erläutern.

Die dabei gewonnenen Erkenntnisse beruhen hauptsächlich auf der Auswertung von zwei Untersuchungen (EBSCO Publisher Survey 2011 sowie EBSCO Library Survey, 2011), die im letzten Jahr durchgeführt wurden.

Wichtige Resultate sind …

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