Sind Paper Mills eine neue Gefahr für das wissenschaftliche Publikationswesen?
Datum: 11. Mai 2020
Autor: Erwin König
Kategorien: Kurz notiert

Das Internet kämpft seit einigen Jahren mit dem Phänomen der Fake News. Aber längst ist auch die Wissenschaft von zwielichtigen Strömungen erfasst worden, die an der Seriosität und Reputation des wissenschaftlichen Publikationssystems nagen. So hat es der Wissenschaftsbetrieb – neben den Predatory Journals – nun auch mit den sogenannten Paper Mills zu tun. Bei den Paper Mills handelt es sich um „Anbieter“, die das bestehende System unterwandern, indem sie pseudowissenschaftliche Arbeiten inklusive gefälschter Forschungsdaten erstellen. Es versteht sich von selbst, dass diese Dienstleistungen natürlich nur gegen Geld erfolgen. Anders als man vermuten könnte, erscheinen diese Arbeiten aber nicht in Predatory Journals, sondern eher in anerkannten Fachblättern. Allein diese Tatsache sollte bei der Wissenschaftscommunity alle Alarmglocken schrillen lassen. Schließlich gibt es zu unserer Zeit weltweit eine neue Riege von Politikern, die gerne ohne die für sie gefährlichen Wahrheiten der Wissenschaft auskommen würden, um ihre abstrusen Theorien zu verbreiten und durchsetzen zu können.

...

Um den Artikel in voller Länge lesen zu können, benötigen Sie ein Abo. Jetzt Abo abschließen oder mit bestehendem Konto anmelden!

Mehr zum Thema:

Vielen Open-Access-Zeitschriften wird Impact-Faktor gestrichen

Generell scheint es, als wären wissenschaftliche Zeitschriften auf dem Geschäftsmodell von kostenpflichtigen Abonnements ein Auslaufmodell. Denn immer mehr Forschungsförderer und nationale Bildungsinitiativen unterstützen die Transformation des wissenschaftlichen...

Bibliotheken unter verstärktem Zensur-Druck

Einige kürzlich publizierte Untersuchungen und Medienbeiträge belegen, dass in den USA und anderen Ländern die Einflussnahme auf Bibliothekarinnen und Bibliothekare ständig größer wird, um gewisse Buchtitel aus ihren Beständen zu entfernen. Damit setzt sich ein...

Untersuchung zur Entwicklung von Open-Access-Monografien

Open Access (OA) ist ohne Frage auf dem Weg, zur bevorzugten Publikationsform besonders für mit öffentlichen Mitteln finanzierte wissenschaftliche Veröffentlichungen zu werden. Wenn von Open Access gesprochen wird, wird meistens die freie Zugänglichkeit von...