Künstliche Intelligenz in Bibliotheken: Hype oder Realität?
Datum: 16. Februar 2018
Autor: Erwin König
Kategorien: Fachartikel

In den Medien finden sich regelmäßig Kommentare von bekannten Wissenschafts- und Technologiegrößen wie Stephen Hawkings, Bill Gates oder Elon Musk zur künstlichen Intelligenz (KI). Alle drei Berühmtheiten zählen übrigens zum Lager der sogenannten Warner. Sie schätzen die von KI ausgehende potenzielle Existenz-Bedrohung für die Menschheit als verhältnismäßig hoch ein. Auf der anderen Seite gibt es mindestens genauso viele Vertreter, die erwarten, dass KI die Menschheit in ein völlig neues und goldenes Zeitalter führen wird. Krankheiten gehören laut diesen Vertretern bald der Vergangenheit an, und auch Arbeit ist kein lebensnotwendiges Verhalten mehr. Unabhängig von diesen zwei extremen Meinungen zur KI ist schon heute absehbar, dass dieses Thema auch in den nächsten Jahren relevant bleiben wird. Inzwischen finden sich auch in der wissenschaftlichen Fachliteratur immer mehr Beiträge zum "heißen" Forschungsthema KI. Besonders die Fachgebiete Medizin und Recht sind heute regelrecht vollgestopft mit entsprechenden Arbeiten. Die bibliothekarische Literatur zu KI ist dagegen noch überschaubar. Aus diesem Grund ist wenig bis gar nichts darüber bekannt, wie die Einstellungen und Meinungen von Informationsspezialisten zur KI sind. KI in Bibliotheken ist gegenwärtig noch fast so etwas wie "Terra incognita". Eigentlich ist das mehr als ungewöhnlich für eine Berufsgattung, die sich ansonsten in den letzten 20, 30 Jahren durch eine schnelle Adaption und Diskussion von neuen Technologien ausgezeichnet hat. Welche Gründe gibt es für diese eher zögerliche Beschäftigung mit der KI? Der folgende Beitrag versucht, die Einstellungen und Meinungen von Bibliothekaren zur KI zu erforschen.

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