Die Meinungsfreiheit nimmt in demokratischen Ländern eine zentrale Rolle ein, die es den Bürgern überhaupt erst ermöglicht, ihre demokratischen Rechte wahrzunehmen. Früher war die Verbreitung von Nachrichten und politischen Meinungsäußerungen in erster Linie die Domäne der klassischen Medien wie Printzeitungen und öffentlicher Rundfunk. Heute übernehmen vermehrt soziale Netzwerke und andere Online-Plattformen diese Aufgabe. Bekanntlich ist diese Funktion der sozialen Netzwerke aber nicht unumstritten. Auf der einen Seite ist es zu begrüßen, wenn sich mehr Bürger an der politischen Willensbildung beteiligen, was diese sozialen Plattformen auf einfache Weise ermöglichen. Auf der anderen Seite hat es wohl noch nie mehr absichtlich und unabsichtlich gestreute Falschmeldungen, Verschwörungstheorien, Hassreden, Online-Mobbing etc. gegeben, als dies heute der Fall ist. Statt die öffentliche Meinungsbildung zu fördern, haben das Internet sowie besonders die sozialen Medien teilweise einen gegenteiligen Effekt ausgelöst. Zwei aktuelle Berichte, einmal von der Arbeitsgemeinschaft der Landesmedienanstalten sowie von dem Reuters Institute for the Study of Journalism, belegen, dass sich der Medienkonsum der Nutzer in relativ kurzer Zeit spürbar verändert hat. Die traditionellen Medien verlieren als Quelle für die Informationsversorgung der Bürger zunehmend an Bedeutung. Diese holen sich stattdessen immer öfter ihre Informationen aus dem Internet.
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