Der gegenwärtige Siegeszug von Tablets und anderen mobilen Endgeräten scheint parallel einherzugehen mit der schwindenden Nachfrage nach Desktop-PCs. Nicht nur die Prognosen von Analysten und Marktforschern, sondern auch die harten Fakten durch die neuesten Geschäftszahlen der führenden PC-Hersteller, z.B. von Dell, legen die Vermutung nahe, dass dies ein unumkehrbarer Trend ist. Bibliotheken bieten ihren Benutzern bereits seit Jahrzehnten stationäre Rechner an, damit diese ihre Sammlungen durchsuchen können, Zugang zu verschiedenen Datenbanken erhalten oder im Web surfen können. Für viele Informationseinrichtungen stellt sich nun die Frage, ob sie weiter ihren Benutzern Desktop-PCs zur Verfügung stellen sollen oder ob sie einer neuen Generation von Usern, wie es Studenten sind, lieber die ihnen vertrauteren mobilen Endgeräte anbieten sollen? In einer über einen Zeitraum von zwei Jahren durchgeführten Studie an der Bibliothek der California State University San Marcos wurde dies untersucht, und hat dabei zum Teil überraschende Ergebnisse hervorgebracht.

Einige Informationseinrichtungen haben in den vergangenen Jahren bereits begonnen, ihre Desktop-Rechner ganz oder teilweise durch Notebooks zu ersetzten, um auf den mobilen Technologie-Trend frühzeitig zu reagieren. Aber nicht nur die vermeintliche Erfüllung von Wünschen der meist mit Mobiltechnologie aufgewachsenen studentischen Benutzern ist ein Grund für einen möglichen Wechsel von stationären zu mobilen Rechnern, sondern auch die Möglichkeit, dadurch Kosten und Raum einzusparen. In Zukunft dürften aber Notebooks selbst durch Tablets und andere, neue mobile Endgeräte ersetzt werden. So scheint die eigentliche Frage zu lauten, nicht welche mobile Technologie Informationseinrichtungen unterstützen sollen, sondern welche Technologie zur richtigen Zeit von den Bibliotheken unterstützt werden soll?

Die vorliegende Studie setzt sich aus zwei Untersuchungsteilen zusammen. Einmal aus einer Befragung von Benutzern, die einen Bibliotheksrechner verwenden. Sowie anderseits aus der Beobachtung von Studenten, während sie den PC nutzten. Mittels dieser Studie will man Rückschlüsse erhalten, warum ein Student an diesen Tag den Computer genutzt hat, sowie welche anderen Aufgaben der User bei seinem Besuch in der Bibliothek an diesen Tag eventuell noch zu erledigen hatte. Ergänzend wurden die Umfrageteilnehmer nach ihren Änderungswünschen für die Bibliothek gefragt. Insgesamt wurden dafür im Jahr 2009 1.452 sowie im Jahr 2010 2.501 Beobachtungen gesammelt. An den Befragungen mittels Fragebogen haben sich 2009 1.141 Studenten und 2010 1.123 Studenten beteiligt.

Folgende Resultate haben sich u.a. aus dieser Untersuchung ergeben:

Im Jahr 2009 wurden 17% der Studenten beobachtet, wie sie mit ihrem eigenen Laptop in der Bibliothek gearbeitet haben. Im Jahr 2010 verdoppelt sich nahezu diese Anzahl schon auf 33%. Die Notebooks kamen dabei in erster Linie in Räumlichkeiten der Bibliothek zum Einsatz, die am geeignetsten für diese Technologie sind. Auf eine kurze Formel gebracht handelt es sich…

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