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OCLC-Befragung: künftige Arbeitsschwerpunkte von Bibliotheken

Der US-amerikanische Bibliotheksdienstleister OCLC hat in mehreren Ländern Umfragen unter Bibliotheksmitarbeitern durchgeführt um zu erfahren, welche Trends, Themen und Prioritäten in den nächsten fünf Jahren für die Bibliothekswelt am wichtigsten werden dürften. Insgesamt wurden für diesen Stimmungsbericht 143 Bibliothekare in Deutschland, 152 Bibliothekare aus den Niederlanden sowie 279 Bibliothekare in Großbritannien befragt. Ein bestimmender Trend, der sich in diesen verschiedenen Länderberichten wiederfindet, ist die Ansicht, dass die physischen Besuche der Benutzer in den nächsten Jahren stagnieren dürften. Gleichzeitig wird aber ein Anstieg der Besucherzahlen bei den Online-Dienstleistungen der Bibliotheken erwartet.

 

Nachfolgend einige der wichtigsten Trends für deutsche Bibliotheken:

  • Die Verteilung der Teilnehmer nach Bibliothekstypen sieht im deutschen Länderbericht wie folgt aus: 45% wissenschaftliche Bibliotheken, 23% öffentliche Bibliotheken, 20% Spezialbibliotheken sowie 12% Andere.
  • Bis zum Jahr 2017 wird sich der Hauptgrund für einen Besuch der Nutzer in einer ­Bibliothek verändern. Etwas mehr als zwei Drittel der Umfrageteilnehmer (69%) sehen, dass es beim Nutzungsverhalten zu mehr oder weniger einschneidenden Veränderungen kommen wird. Stehen heute bei einem Besuch noch Bücher und andere vorwiegend gedruckte Materialien im Vordergrund, rücken innerhalb der nächsten fünf Jahre für die Benutzer hauptsächlich Online-Datenbanken und elektronische Zeitschriften in den Fokus.
  • Von daher verwundert es nicht, dass Online-Informationsquellen sowie elektronische Bücher sowohl bei öffentlichen als auch wissenschaftlichen Bibliotheken in Deutschland höchste Relevanz genießen.
  • Um sich über aktuelle Themen und Trends im Bibliothekswesen zu informieren, nutzen deutsche Bibliotheksmitarbeiter besonders gerne Gespräche mit ihren Kollegen (72%). Dahinter folgen als zweitwichtigste Informationsquelle die bibliothekarischen Fachzeitschriften (60%). Die drittwichtigste Quelle für deutsche Informationsspezialisten sind spezifische bibliothekarische E-Mail-Listen mit 48%. Blogs, Twitter und Facebook werden zwar von 28% der Umfrageteilnehmer gelesen. Sie zählen aber mit 11% (Blogs) und jeweils 2% (Twitter und Facebook) nicht unbedingt zu bevorzugten Quellen. Fachzeitschriften werden insgesamt von 90% der Umfrageteilnehmer gelesen. Twitter spielt dagegen praktisch keine Rolle, da 93% der deutschen Bibliothekare diesen Informationskanal überhaupt noch nicht nutzen.
  • Online ist inzwischen der neue „Normalzustand“ auch für alle Bibliothekstypen. So erwarten 71% aller an dieser Untersuchung antwortenden Teilnehmer, dass die Nutzung von Online-Bibliotheken in der Zukunft weiter zunehmen wird. Gleichzeitig werden bei der physischen Nutzung der eigenen Bibliothek eher stagnierende Benutzerzahlen erwartet (49%). 37% der Teilnehmer rechnen dagegen mit einer Zunahme der persönlichen Bibliotheksbesuche und 9% erwarten eine Abnahme der physischen Besuche durch die Nutzer.

Zum Vergleich hier noch einige Ergebnisse aus…

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