Bis Ende 2012 wird eine ganze Reihe an neuen Bibliotheksverwaltungs-systemen den Bibliotheks- und Informationsmarkt entern, die Informationsspezialisten dabei helfen sollen, ihre Arbeiten und Aufgaben noch effizienter zu gestalten. In dem folgenden Beitrag werden fünf dieser neuen Systeme – Alma von Ex Libris, Sierra von Innovative Interfaces, OLE von der Kuali Foundation, World Share Management Services von OCLC sowie Intota von Serials Solutions – näher vorgestellt. Im Fokus stehen die verschiedenen neuen Funktionen sowie die Unterschiede zu den Vorgängermodellen, weniger ein konkreter Produktevergleich. Der Beitrag versucht, neue Trends bei der Entwicklung der Bibliotheks-Managementsysteme aufzuzeigen.

Ein Hauptunterschied zu den älteren Versionen mit ihrem typischen Stand-alone-Ansatz, sind die vielfältigen Integrationsmöglichkeiten dieser neuen Bibliothekswerkzeuge. So werden bisher getrennt betriebene Elemente wie Integrierte Bibliothekssysteme (ILS), Open URL Resolver, E-Ressourcenverwaltung (ERMS) oder A-Z-Listen in einem einzigen, neuen Bibliotheksverwaltungssystem integriert und zusammengefasst. Der Vorteil dieses Ansatzes liegt in einer besseren Berichterstattung und effizienter Arbeitsprozesssteuerung. So können Aufträge, Rechnungen, Lizenzen, Zugangspunkte und Nutzungsstatistiken einheitlich und ohne Wechsel zu anderen Programmen abgerufen werden.

Ein weiterer Trend, entsprechend der allgemeinen Entwicklung in der Softwarebranche, ist die Möglichkeit zur Nutzung der Bibliotheksmanagementsysteme in der Cloud. Verschiedene Anbieter bieten nun für ihre Kunden die Nutzung ihrer Software auf Remote-Servern mittels SaaS-Modell (Software as a Service) an, indem sie über eine Schnittstelle mit Web-Browser auf die Software zugreifen können. Einige der hier vorgestellten Produkte wie Alma und WorldShare Management Services werden sogar ausschließlich nur als Cloud-Lösung angeboten. Vorbei sind auch die Zeiten, in denen Bibliotheken lange auf kleine Fehlerbehebungen durch die Anbieter warten mussten. Dank neuer Software-Entwicklungsmethoden werden regelmäßige und schnelle Software-Updates für die Bibliotheken bereitgestellt. In Kombination mit der Cloud sind so unterbrechungsfreie Programm-Aktualisierungen möglich. Dies allerdings mit dem Preis, dass die Informationseinrichtungen bis zu einem gewissen Grad die Kontrolle über die Software an den Anbieter abgeben müssen.

Ein kommender, neuer Technologie-Trend ist…

mehr lesen