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Sci-Hub als Herausforderung für wissenschaftliche Bibliotheken

Die Schattenbibliothek Sci-Hub ist für Bibliotheken, die sich traditionell als Vermittler von Informationen verstehen, eine ernstzunehmende Herausforderung. Die Plattform ermöglicht ungehindert illegale Downloads von wissenschaftlichen Artikeln ohne Kompensation für Autoren und Verlage und könnte die Erwartungen von Bibliotheksnutzerinnen und -nutzern signifikant verändern. Viele Bemühungen der Bibliotheken, Dokumentlieferdienste und das Angebot an Lizenzen stetig zu erweitern, scheinen mit...

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Das Für und Wider von kommerziellen Wissenschaftsverlagen

Im Zuge der Open-Access-Bewegung taucht vermehrt die Frage auf: Ist in dieser neuen Welt der wissenschaftlichen Informationsversorgung noch Platz für kommerzielle wissenschaftliche Verlage? In einem kürzlich in Jülich durchgeführten Workshop zum Thema „Literaturversorgung ohne Elsevier-Zugang“ wurde konkret untersucht, welche Folgen das Nicht-Abonnieren dieser Zeitschriften in der Praxis nach sich zieht. Sind Bibliotheken und Wissenschaftler heute wirklich noch abhängig von den meist...

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Predictive Analytics für Bibliotheken

Predictive Analytics und maschinelles Lernen zählen momentan besonders für große Unternehmen zu den ganzen "heißen" Themen, wenn es um darum geht herauszufinden, welche Produkte und Dienste sich ihre Kunden demnächst wünschen. Inzwischen sehen einige Informationsspezialisten ebenfalls den möglichen Wert einer Analyse von großen Datenmengen, um bisher völlig unbekannte Einsichten in die Bibliothek und ihre Benutzer zu erhalten. In diesem Beitrag wird gezeigt, wie man maschinelle Lernalgorithmen...

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Die Auswirkungen von Open Access auf die Fernleihe und andere Informationsressourcen

In den letzten Jahren hat die steigende Akzeptanz von Open Access dazu geführt, dass gleichzeitig eine große Anzahl von frei zugänglichen Online-Inhalten entstanden sind. Diese neuen und sofort zugänglichen Informationsressourcen mit Open Access-Inhalten sind aber vielen Bibliotheksbenutzern, und im Besonderen auch Studenten, nicht im vollen Umfang bekannt. Eine Folge davon ist, dass die Nutzer oftmals weiterhin Open Access-Materialien über die Fernleihe ihrer Bibliothek bestellen, obwohl sie...

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Mit Twitter die Fernleihe umgehen

Twitter ist bekanntlich eines der beliebtesten und am häufigsten genutzten sozialen Netzwerke unserer Zeit. Die Einsatzmöglichkeiten dieses Kurznachrichtendienstes sind vielfältig und eigentlich nur durch die Phantasie ihrer User begrenzt. So wird Twitter unter dem Hashtag #icanhazPDF von vielen Usern genutzt, um Bibliotheken zu umgehen und wissenschaftliche Artikel direkt von anderen Nutzern anzufragen. In dem folgenden Konferenzbeitrag wird eine Auswertung der Anfragen von #icanhazPDF nach...

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Outsell-Studie zu Dokumentenlieferdienste

Wenn die Budgets für Inhalte gekürzt werden, sind Kündigungen von Abonnements in der Regel die Standard-Handlungsroutine von Informationsmanagern. Folge wiederum dieser Kündigungen sind immer größer werdende Lücken in den bestehenden Sammlungen und der Zugriff auf kritische Inhalte wird somit erschwert, oder ist sogar überhaupt nicht mehr möglich. Hier kommen als Problemlöser die guten, alten Dokumentenlieferdienste ins Spiel. Aber Dokumentenlieferdienste sind nicht nur in wirtschaftlich schwierigen Zeiten für Informationseinrichtungen oftmals der Retter in der Not, wenn es darum geht, sehr schnell für seine Kunden fehlende Dokumente zu beschaffen. Das auf die Informationsbranche spezialisierte Markt- und Beratungsunternehmen Outsell hat zu den Dokumentenlieferdienste ein Update zu einer Marktstudie aus dem Jahr 2008 veröffentlicht. Für diese Studie wurden zudem im September 2012 156 Information Professionals befragt.

Grundsätzlich beinhaltet der Begriff “Dokumentenlieferdienst” zwei Funktionen, nämlich einmal die Dokumentenlieferdienst-Anbieter, sowie andererseits die Vermittlung von elektronischen oder gedruckten Kopien von Dokumenten durch die Infocenter an ihre Enduser.

Nachfolgend einige wichtige Aussagen und Resultate aus dieser Marktanalyse:

Der Teilmarkt der Dokumentenlieferung macht am gesamten Markt für Suche, Aggregation und Syndizierung (kurz: SAS) (gesamter Umsatz 2011: 63,4 Mrd. US$) nur einen verschwindend kleinen Teil aus. Dokumentlieferdienste in ihrer reinsten Form sind ein Untersegment des Teilmarkts “Abonnements und Syndizierung-Markt”, dessen Marktanteil wiederum an der gesamten SAS-Branche nur 6,5% (entspricht 4,12 Mrd. US$) ausmacht. Der Teilmarkt für die lizenzierte Aggregation von Inhalten beträgt 6,3% und der Suchmarkt beansprucht den Hauptteil des SAS-Markts mit 87,3%.
Der mit Abstand größte Dokumentenlieferdienst ist nach Outsell die British Library (Umsatz 2011: 221,4 Mio. US$), vor Infotrieve (43,4 Mio. US$) und Reprints Desk (22,3 Mio. US$). Ein deutsche Vertreter, subito e.V., wird in dieser Rangliste der 12 führenden Anbietern ebenfalls gelistet, allerdings ohne konkrete Angabe eines Jahresumsatzes (geschätzt unter 5 Mio.US$). Insgesamt hat der aufsummierte Jahresumsatz dieser 12 Anbieter von 2011 gegenüber 2010 um beachtliche 10,3% abgenommen, d.h. von 4,569 Mrd. US$ auf 4,121 Mrd. US$.
Thematisch decken die vier populärsten Anbieter, d.h. British Library Document Supply Service (BLDSS), Infotrieve, Linda Hall Library und Reprints Desk, schwerpunktmäßig Dokumente aus den Fachgebieten Wissenschaft, Technik und Medizin ab. Hier hat es eine erwähnenswerte Ausnahme mit der Linda Hall Library, die statt Medizin auf den thematischen Schwerpunkt “Ingenieurswesen” setzt. British Library und Reprints Desk sind in diesem Sinn noch eher als…

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E-Commerce-Praktiken fördern die Nutzung der Fernleihe

Die Fernleihe in den Vereinigten Staaten bleibt auch im Internetzeitalter eine Erfolgsgeschichte, trotz der großen Konkurrenz durch elektronische Volltext-Datenbanken, gebrauchte Bücher auf Amazon, die Möglichkeit Artikel über die Websites bei den Verlagen direkt zu bestellen oder durch Aggregatoren wie Ingenta. Sicherlich ist gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten die Möglichkeit für die User, sich kostengünstig mit Fachartikeln und Büchern einzudecken, ein wichtiger Grund für die Nutzung der Fernleihe. Dies kann aber nicht ausreichend als Erklärung herhalten, wieso Nutzer die Fernleihe gegenüber alternativen Sofort-Downloadmöglichkeiten oder Schnelllieferungen per Post bevorzugen. Die Autorin dieses Beitrags stellt hierzu die Hypothese auf, dass die konsequente Anwendung von E-Commerce-Praktiken in den untersuchten Bibliotheken der entscheidende Faktor für das kontinuierliche Wachstum des auswärtigen Leihverkehrs in den USA ist.

Um ein Verständnis für die verschiedenen E-Commerce-Konzepte im Bereich des Fernleihverkehrs zu gewinnen, ist es zuerst notwendig, einige der zentralen Begriffe des E-Commerce zu erklären. Einer, wenn nicht der wichtigste Begriff für E-Commerce ist der der Selbstbedienung. Im Online-Handel ist dies der Dreh- und Angelpunkt für alle weiteren Aktionen. Die Selbstbedienung gewährleistet, dass der

  • User Zugang zu der Website mit dem Online-Shop hat,
  • das Warenlager durchsuchen kann,
  • die gewünschte Ware auswählen kann,
  • mit dem Warenkorb an die virtuelle Kasse gehen kann,
  • und dann die Bestellung mit der Bezahlung und der Auswahl der Versand- und Lieferoptionen abschließen kann.

Und dies geschieht alles ohne jegliche Unterstützung des Verkäufers. Kurz gesagt ist dies heute das Standard-Geschäftsmodell des E-Commerce. Weiterhin sollte eine E-Commerce-Website über zwei sich eigentlich widersprechende Funktionen verfügen: haftende …

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