Passend zu den obigen Untersuchungen von Fittkau & Maaß und TNS Infratest hat der Medien- und Nachrichtenkonzern Thomson Reuters die 2. Ausgabe seines “Digital News Reports” veröffentlicht. Befragt wurden Verbraucher zu ihren digitalen Mediengewohnheiten in Brasilien, Dänemark, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Spanien und den USA. Im Gegensatz zu der TNS Infratest-Untersuchung ist die in dieser Studie gefundene Bereitschaft der Konsumenten in Deutschland, für Online-Nachrichten zu zahlen, deutlich geringer. Wobei natürlich die Einschränkung zu machen ist, dass bei TNS Infratest die Betonung auf “guten” Online-Informationen liegt. Insgesamt bietet der Bericht umfassendes neues Daten- und Zahlenmaterial zum mobilen Nachrichtenkonsum, zur Bereitschaft, für Online-Nachrichten zu zahlen, oder zu neuen Arten des Medienkonsums. Grundsätzlich kann man die Ergebnisse der Untersuchung von Thomson Reuters zusammenfassen mit dem Satz, dass Nachrichten immer mobiler, sozialer und in Realtime genutzt werden. Allerdings zeigen sich regional deutlich Unterschiede, wo, wann und wie Nachrichten von den Nutzern abgerufen werden.
Für diese Studie wurden insgesamt mehr als 11.000 Personen im Februar 2013 durch das Reuters Institute online befragt. Die Stichprobe für Deutschland beträgt 1.062 Personen, wobei anzumerken ist, dass nur Personen in dieser Umfrage berücksichtigt wurden, die in den letzten vier Wochen Nachrichten konsumiert haben. Ebenfalls zu beachten ist, dass der Medienkonsum von Offlinern in dieser Studie unterrepräsentiert wird, da als Befragungsmethode eine Online-Umfrage genutzt wurde. Damit wird klar, dass diese Studie keinen Anspruch auf absolute Genauigkeit bei den erhoben Daten hat oder repräsentativ ist. Vielmehr geht es in dieser Studie darum, allgemeine neue Trends und Entwicklungen zu bestimmen und zu analysieren.

Hier ein Auszug aus den gewonnen Daten und Fakten zur Mediennutzung:

Der Abruf von Nachrichten mittels eines Tablet-Rechners hat innerhalb von 10 Monaten in allen untersuchten Ländern teilweise deutlich zugenommen. Spitzenreiter ist hier Dänemark, wo sich der Anteil der Nutzer innerhalb von 10 Monaten von 13% auf 25% fast verdoppelt hat. Die USA und Großbritannien weisen hier einen Anteil beim Nachrichtenkonsum mittels Tablets von 16% (2012: 11% bzw. 8%), Frankreich von 11% (2012: 6%) und Deutschland kommt auf 10% (2012: 5%).
Das wichtigste Endgerät, um digitale Nachrichten abzurufen bleibt der Computer. 85% der User rufen mindestens einmal in der Woche Nachrichten über ihren PC ab. Bei den Smartphone-Nutzern liegt dieser Anteil bei 62%, Tablet-User kommen auf 60%, Smart TV-User machen dies zu 54% und E-Reader-Nutzer kommen lediglich auf 17%.
Festgestellt wurde aber auch ein Trend zur Nutzung von mehreren Endgeräten für den Nachrichtenkonsum. Insgesamt ein Drittel der Umfrageteilnehmer nutzt inzwischen hierfür mindestens zwei verschiedene Geräte. 9% der befragten Personen nutzen mehr als …

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