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Datenbanken

Neue Informationsprodukte aus vorhandenen Daten und Wissen erstellen

Nicht nur öffentliche und wissenschaftliche Bibliotheken sehen sich heute einem immer größeren Druck ausgesetzt, ihre Kosten fortlaufend zu reduzieren. Bei vielen der in einem unternehmerischen Umfeld tätigen Informationscenter fallen Etatkürzungen teilweise noch gravierender aus, trotz der in den letzten Jahren angeblich erkannten Relevanz der Ressource Information durch die Unternehmen. Gerade die schlechte wirtschaftliche Entwicklung der letzten Jahre sowie der Siegeszug des Internets haben die klassische Informationsvermittlung in Wirtschaftsunternehmen weiter in Bedrängnis gebracht. Hier sind kreative Lösungen in Form von neuen Informationsangeboten gefragt, um langfristig innerhalb einer Organisation weiter eine relevante Rolle zu spielen. Informationsabteilungen müssen, wie in der freien Marktwirtschaft üblich, fortlaufend ihre Fähigkeiten und Nützlichkeit durch innovative Informationsdienstleistungen für das eigene Unternehmen demonstrieren. Wie Informationsabteilungen solche Mehrwerte erzielen können, wird in dem folgenden Artikel anhand des Beispiels des Pharmariesen Merck Serono gezeigt.

Die Informationsteams in Unternehmen sind auch heute oft noch die Entscheidungsträger, wenn es um die Frage geht, welche externen Datenbanken möglichst kosteneffizient angeschafft werden sollen. Viele dieser Informationsquellen sind heute für die Nutzung durch die Enduser ausgelegt, d.h. sie können ohne die explizite Hilfe der Information Professionals durch die jeweiligen Mitarbeiter an ihrem Arbeitsplatz genutzt werden. Diese Informationsressourcen werden aber auch von den Infoprofis genutzt, um etwa normale Anfragen zu beantworten. Es gibt aber noch weitere Nutzungsmöglichkeiten für solche kommerziellen Datenbanken, und zwar durch eine Zweitauswertung der dort enthaltenen Inhalte. So wird nachfolgend gezeigt, wie Daten von extern abonnierten Quellen genutzt werden können, um in Kombination mit internem Wissen völlig neue unternehmensrelevante Ressourcen zu erstellen.

Ausgangslage bilden folgende unternehmerische Aufgaben und Tätigkeiten, die von Infoprofis beobachtet werden sollten:

Sich wiederholende Anfragen oder gleichartige Fragestellungen, die nur durch die Zusammenführung von Informationen aus verschiedenen Quellen beantwortet werden können.
Anfragen an externe Berater, die eigentlich mit internen Datenquellen hätten beantwortet werden können.
Ein Verständnis für die unternehmerischen Ziele, so dass bestimmte Informationsbedürfnisse bereits im Vorfeld erkannt werden.
Das erste hier vorgestellte Anwendungsbeispiel beinhaltet die Entwicklung einer neuen Informationsquelle für das Fachgebiet der Epidemiologie. Obwohl bereits einige …

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Wie verlässlich sind eigentlich kostenpflichtige Datenbanken?

Aktuell wird gerade in der Pressebranche fast verzweifelt nach dem richtigen Geschäftsmodell für die Online-Angebote von Zeitschriften und Zeitungen gesucht, wobei es hauptsächlich um die Frage geht, ob man die eigenen Artikel kostenpflichtig oder weiterhin kostenfrei ins Internet stellen soll. Oft und gerne wird dabei auch mit der größeren Zuverlässigkeit und Qualität von kostenpflichtigen Inhalten argumentiert. Eine ähnliche Diskussion findet man bei der Frage, ob User und/oder Informationsspezialisten bei der Recherche nach Informationen vorzugsweise auf die vermeintlich genaueren und umfassenderen kommerziellen Informationsanbieter zurückgreifen sollen. Kommerzielle Datenbankanbieter vermarkten sich dabei stets mit der Behauptung, dass sie einen Mehrwert gegenüber den kostenfreien Internetquellen aufweisen können. Der Mehrwert von diesen kostenpflichtigen Informationsangeboten beruht in erster Linie auf einer größeren Vollständigkeit der enthaltenen Angaben, einer schnelleren Aktualisierung der Datensätze, sowie allgemein einer besseren Genauigkeit und Zuverlässigkeit der Inhalte. Soweit zumindest die seit Jahren weitverbreitete Meinung, nicht nur der Datenbankproduzenten selbst, sondern auch die von vielen Informationsspezialisten. Aber lässt sich dieser Mehrwert gegenüber Google und anderen Internetangeboten tatsächlich in der Praxis heute noch nachweisen? Genau dieser spannenden Frage nimmt sich der folgende Beitrag an. Untersucht wird konkret, ob professionelle Informationssucher aus dem Wirtschaftsbereich bei der Benutzung von kostenpflichtigen Ressourcen darauf vertrauen können, ob die enthaltenen Daten und Fakten aktuell und richtig sind.

Nachfolgend wird von den Autoren anhand der kommerziellen Datenbank “US New Business” des zur Infogroup gehörenden Anbieters ReferenceUSA untersucht, ob die dort enthaltenen Inhalte ihrer beworbenen Zuverlässigkeit in der Realität auch gerecht werden. Bei der “US New Business”-Datenbank handelt es sich um eine Kontakt- und Adressdatenbank mit Angaben wie Telefonnummern, E-Mailadressen und Anzahl der Beschäftigten eines dort verzeichneten Unternehmens. Enthalten sind in diesem Verzeichnis ausschließlich Firmen, die in den USA neugegründet wurden und seit maximal einem Jahr existieren. Informationssuchende wie Rechercheure und Analysten können die dort enthaltenen Daten z.B. nutzen, um die Firmen in verschiedene Marktsegmente für Werbeaktionen zu unterteilen, eine Branchenanalyse anhand der Neugründungen zu erstellen oder Fragen zu beantworten wie “Wie hoch ist die Überlebensrate von neugegründeten Firmen?” oder “Wie hoch ist das Wachstum von kleinen Unternehmen?”. Die Aktualität und Genauigkeit der Datenbankinhalte ist bei all diesen Auswertungen oder Analysen aber entscheidend, um sinnvolle und aussagekräftige Antworten erhalten zu können.

Unabhängig davon, wie der genaue Rechercheauftrag lautet, müssen diese kommerziellen Datenbanken also über die versprochene Genauigkeit und Zuverlässigkeit der Datensätze verfügen. Ansonsten läuft jede darauf basierende Auswertung oder Nutzung ins Leere, bzw. liefert komplett falsche Untersuchungsresultate. In dem konkreten Untersuchungsbeispiel wird nun geprüft, wie die in diesem …

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