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02-2012

Social Media in Schweizer Großunternehmen

In einer gemeinsamen Studie von der Fachstelle Social Media Management der HWZ Hochschule für Wirtschaft Zürich und der Hutter Consult GmbH wurde untersucht, inwieweit sich der Auftritt und die Nutzung von sozialen Medien durch Schweizer Großunternehmen innerhalb eines Jahres verändert haben. Diese Folgeuntersuchung greift die Umfrageresultate der Arbeit „Social Media Studie Schweiz – “Von Web 2.0 zum Online-Dialog“ (http://www.thomashutter.com/index.php/2011/03/social-media-studie-schweiz-von-web-2-0-zum-online-dialog/) aus dem Vorjahr auf und vergleicht diese mit den aktuellen Erkenntnissen. Wichtigstes Resultat ist sicher, dass die Schweizer Unternehmen innerhalb eines Jahres in großen Teilen auf den rasenden Zug „Social Web“ aufgesprungen sind.

Die Umfrage wurde im Dezember 2011 durchgeführt, wiederum basierend auf der jährlichen Liste der größten Schweizer Unternehmen aus der Schweizer Wirtschaftspublikation „Handelszeitung“. Insgesamt nahmen 53 Unternehmen an der Online-Befragung teil. Nachfolgend die wichtigsten Ergebnisse dieser Studie:

  • Für die meisten großen Schweizer Unternehmen gehört Social Media inzwischen zum Alltag. Gegenüber 2011 entspricht dies einer deutlichen Zunahme von 29%. Nur mehr 9% sind überhaupt noch nicht in den sozialen Medien aktiv.
  • Die Unternehmen konzentrieren die Nutzung und ihre eigenen Aktivitäten nicht nur auf eine einzelne Plattform. Konkret wird von den Unternehmen am häufigsten Facebook (68%), YouTube (66%) und Twitter (53%) genutzt. Interessant ist, dass etwa im Gegensatz zu Deutschland, YouTube und Twitter in der Schweiz wesentlich intensiver und häufiger eingesetzt werden. YouTube kann mit 38% auch das größte Wachstum gegenüber dem Vorjahr ausweisen. Aber auch die Nutzung von Twitter hat sich gegenüber 2011 praktisch verdoppelt (+25%). Social Media-Platzhirsch Facebook hat im letzten Jahr ein Plus von immerhin noch 23% erreicht.
  • Weitere wichtige Social Media-Kanäle sind für Schweizer Unternehmen …
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Studie zum Einfluss von sozialen Netzwerken auf die ­juristische Arbeit

Der Internationale Anwaltsverband (IBA – International Bar Association) hat eine Studie veröffentlicht, die untersucht, welche Auswirkungen inzwischen die ­diversen sozialen Netzwerke auf die Arbeit von Juristen haben. Ausgangspunkt der Überlegungen bildet natürlich der unglaubliche Erfolg von sozialen Netzwerken wie Facebook, der sich in täglichen Medienberichten sowie auch im Alltagsleben vieler User wiederfindet. Da auch Juristen nicht auf einem anderen Stern leben, ist zu vermuten, dass auch im Rechtsbereich inzwischen gewisse Ein­flüsse der sozialen Medien auf die tägliche Arbeit sowie Praktiken festzustellen sind.

Konkret wurde etwa beobachtet, ob und wie sich Rechtsanwälte, Richter und Geschworene online in sozialen Netzwerken verhalten. Die Studie ist allerdings nur eingeschränkt repräsentativ. Eine signifikante Anzahl von Mitgliedern hat sich nämlich nicht an dieser Untersuchung beteiligt, da diese befürchteten, so etwas wie eine offizielle Verhaltensrichtlinie in sozialen Netzwerken durch die Antworten zu formulieren oder nahe zu legen. Dieses Argument kann man wohl unter dem Begriff „juristische Spitzfindigkeiten“ ablegen. Durch die Breite der Teilnehmer – insgesamt 60 IBA-Mitgliedsverbände aus der gesamten Welt haben sich an dieser Befragung beteiligt – gibt die Untersuchung trotzdem einen guten Einblick zur Einschätzung von Juristen gegenüber den sozialen Netzwerken wieder.

Folgende interessante Resultate haben sich u.a. ergeben:

  • Von den Antwortenden haben 9 von 10 Personen angegeben, dass soziale Netzwerke für die juristischen Berufe eine neuartige Herausforderung darstellen.
  • Eine große Mehrheit (knapp 70%) der Antwortenden ist der Meinung, dass es vertretbar ist, wenn Richter und Rechtsanwälte über soziale Netzwerke kommunizieren.
  • Allerdings werden gepostete Meinungen oder Kommentare über Berufskollegen oder über laufende Verfahren …
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E-Commerce-Praktiken fördern die Nutzung der Fernleihe

Die Fernleihe in den Vereinigten Staaten bleibt auch im Internetzeitalter eine Erfolgsgeschichte, trotz der großen Konkurrenz durch elektronische Volltext-Datenbanken, gebrauchte Bücher auf Amazon, die Möglichkeit Artikel über die Websites bei den Verlagen direkt zu bestellen oder durch Aggregatoren wie Ingenta. Sicherlich ist gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten die Möglichkeit für die User, sich kostengünstig mit Fachartikeln und Büchern einzudecken, ein wichtiger Grund für die Nutzung der Fernleihe. Dies kann aber nicht ausreichend als Erklärung herhalten, wieso Nutzer die Fernleihe gegenüber alternativen Sofort-Downloadmöglichkeiten oder Schnelllieferungen per Post bevorzugen. Die Autorin dieses Beitrags stellt hierzu die Hypothese auf, dass die konsequente Anwendung von E-Commerce-Praktiken in den untersuchten Bibliotheken der entscheidende Faktor für das kontinuierliche Wachstum des auswärtigen Leihverkehrs in den USA ist.

Um ein Verständnis für die verschiedenen E-Commerce-Konzepte im Bereich des Fernleihverkehrs zu gewinnen, ist es zuerst notwendig, einige der zentralen Begriffe des E-Commerce zu erklären. Einer, wenn nicht der wichtigste Begriff für E-Commerce ist der der Selbstbedienung. Im Online-Handel ist dies der Dreh- und Angelpunkt für alle weiteren Aktionen. Die Selbstbedienung gewährleistet, dass der

  • User Zugang zu der Website mit dem Online-Shop hat,
  • das Warenlager durchsuchen kann,
  • die gewünschte Ware auswählen kann,
  • mit dem Warenkorb an die virtuelle Kasse gehen kann,
  • und dann die Bestellung mit der Bezahlung und der Auswahl der Versand- und Lieferoptionen abschließen kann.

Und dies geschieht alles ohne jegliche Unterstützung des Verkäufers. Kurz gesagt ist dies heute das Standard-Geschäftsmodell des E-Commerce. Weiterhin sollte eine E-Commerce-Website über zwei sich eigentlich widersprechende Funktionen verfügen: haftende …

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Wertenachweis ist elementar für Bibliotheken

Auch wenn es sich bereits wie ein unaufhörliches Mantra anhört, aber Informationseinrichtungen müssen immer und immer wieder darauf achten, ihren Wert nachzuweisen und darzulegen. Nur so kann langfristig sichergestellt werden, dass ihre Dienstleistungen und Informationsquellen auch in Zukunft für die User von Nutzen sind. Ob die Bibliothek dem öffentlichen oder wissenschaftlichen Bibliothekswesen oder aus dem Unternehmensbereich kommt, spielt bei der Wertbestimmung nur eine untergeordnete Rolle. In dem vorliegenden Beitrag werden verschiedene Handlungsempfehlungen speziell für Kunst- und Architekturbibliotheken aufgezeigt, die aber universell auch für andere Informationseinrichtungen gültig sind. Besonders interessant ist dieser Beitrag für Bibliotheken, die in eine übergeordnete Organisation integriert sind, so wie es für Kunst- und Architekturbibliotheken in der Regel der Fall ist.

Um den Wert einer Bibliothek darzustellen, gibt es zahlreiche Möglichkeiten und Verfahren:

  • In den letzten Jahren hat die Webumfrage LibQual+ unter Bibliotheken weite Verbreitung gefunden. Dieses von der Association of Research Libraries (ARL) entwickelte Verfahren besteht aus einer Umfrage unter den Benutzern einer Informationseinrichtung, um deren Angebote und Dienstleistungen zu überprüfen. Die User geben ihre minimalen Erwartungen, das gewünschte Dienstleistungsniveau sowie die Einschätzung der Leistung der Bibliothek anhand einer Skala von jeweils 1 bis 9 an. Mit dem errechneten Wert lassen sich die Qualität und der Wert der angebotenen Dienstleistungen einer Bibliothek abschätzen und quantifizieren …
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Webscale-Discovery Services

Die Entstehung der ersten webbasierten Bibliotheksrecherchesysteme kann bis in die 1990er-Jahre zurückverfolgt werden. Diese Systeme wurden im Laufe der Jahre zwar immer besser in die vorhandene Online-Netzwerkstruktur einer Informationseinrichtung integriert. Allerdings haben die Benutzer immer noch Schwierigkeiten, diese Werkzeuge effizient für ihren Arbeits- und Suchprozess einzusetzen. Zu kompliziert sind diese für die User, genau wie die allgemeine Benutzung einer Bibliothek. Es verwundert daher nicht, dass Bibliotheken schon lange nicht mehr die erste Wahl bei einer Informationssuche sind. Google und Co. bieten hier eher das gewünschte „Quick-and-dirty“-Gefühl an. Abhilfe für dieses Problem versprechen neue, sogenannte Webscale-Discovery Services. Diese Systeme zeichnen sich durch ihre einheitliche Suchoberfläche aus, mit der gleichzeitig sowohl die gesamten lokalen und digitalen Informationsbestände einer Bibliothek durchsucht werden können sowie auch webbasierte Quellen. Ob diese neuen Dienste eher eine Evolution der bestehenden Systeme darstellen, oder sogar eine Revolution, wie von vielen Anbietern prophezeit, wird sich in den nächsten Jahren zeigen. Unbestritten sind diese neuen Recherchedienste ein großer Schritt für Informationseinrichtungen, um verlorenen Boden gegenüber Suchmaschinen und anderen Webdiensten wieder gut zu machen. Welche konkreten Vorteile diese Tools haben und was von ihnen zu erwarten ist, versucht dieser Beitrag anhand der Fallstudie der Bibliotheken der Universität von Nevada Las Vegas zu klären.

Charakteristisch für Web-Scale Discovery-Dienste ist die Möglichkeit zur Indexierung von vielen unterschiedlichen Inhalten und Quellen, gleichgültig …

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Google vs. digitale Auskunftsdienste

Die meisten Untersuchungen zur Qualität von Suchmaschinen sind im Prinzip bereits durch ihren Versuchsaufbau fragwürdig konzipiert, da sie eigentlich nur überprüfen, ob bestimmte gesuchte Wortphrasen sich in irgendeiner Form in den Suchergebnissen widerspiegeln. Zudem werden nur die Ergebnisse verschiedener Suchmaschinen miteinander verglichen. So gibt es wohl keine Untersuchung in diesem Feld, die etwa Google und Wikipedia im Bezug auf ihre Informationsqualität hin gegenübergestellt hat. Solche Studien liefern damit oft den Eindruck, dass Google und Co. eigentlich eine gute Alternative für reale Rechercheprobleme im Alltag sind. Gleichzeitig stehen Bibliotheken schon seit geraumer Zeit mit Suchmaschinen in direkter Konkurrenz, ob man das will oder nicht. Suchmaschinen bieten den Usern schließlich etwas, was für Informationseinrichtungen kaum zu bewerkstelligen ist: Nutzer können hier in Sekundenbruchteilen nach Informationen suchen, diese finden und in vielen Fällen sofort herunterladen und anschauen. Auf der Strecke bleibt aber oft die Frage nach der Relevanz und Zuverlässigkeit der gefundenen Inhalte. Höchste Zeit also, einmal die beliebteste Suchmaschine Google in einem direkten Wettstreit mit menschlichen Gegnern treten zu lassen, um zu messen, ob Google wirklich der beste „Informationsspezialist“ ist, oder eben nicht.

Mit der vorliegenden Untersuchung will man herausfinden, in wieweit Google in der Lage ist, korrekte Antworten auf Fragen zu geben, die ursprünglich an digitale Bibliotheksauskunftsdienste gestellt wurden. Es wird auch analysiert, ob es einen Unterschied macht, ob die Anfragen in Form von Stichwörtern oder in ganzen Fragesätzen an die Suchmaschine gestellt werden. Weiterhin wird untersucht, ob auch die Länge einer Anfrage eine Rolle für die Güte der erhaltenen Antworten spielt.

In der vorliegenden Untersuchung werden zwei Arten von Anfragen eingesetzt, und zwar faktenbezogene und …

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Infoprofis als Analysten?

Anhand einer Umfrage unter 98 nordamerikanischen Information Professionals wird untersucht, inwieweit sich in den letzen Jahren die Informationsbedürfnisse ihrer Kunden verändert haben, und welche Auswirkungen dies auf das Dienstleistungsangebot dieser Informationseinrichtungen hat. Die befragten Informationsspezialisten sind in Bibliotheken mit einem geschäftlichen Umfeld tätig. Im Mittelpunkt dieser Studie steht die Frage nach möglichen neuen Tätigkeitsfeldern, und hier im besonderen Aufgaben wie die Informationszusammenfassung und die Informationsanalyse für Kunden.

Wenn User aus einem unternehmerischen oder wissenschaftlichen Umfeld Informationen benötigen, wird schnell sichtbar, dass solche „anspruchsvolleren“ Inhalte heute – trotz oder gerade wegen dem Internet – teilweise noch schwerer zu finden sind als früher. Information Overload ist für diese Kunden nicht nur ein Schlagwort, sondern die tägliche Arbeitsrealität. Es scheint fast so, als ob die allgegenwärtige Verfügbarkeit von Informationen die Versorgung mit relevanten Inhalten in den letzten Jahren verschlechtert hat. Einzelne User sowie auch gesamte Unternehmen sind heute herausgefordert, aus einem unaufhörlichen Strom von Informationen nützliche, gültige und verlässliche Inhalte für ihre Arbeit herauszufiltern. Dies erfordert aber auf Seiten der Nutzer neue Fähigkeiten, die unter das oft gehörte Schlagwort „Informationskompetenz“ fallen. Dies beinhaltet nicht nur einfache Kenntnisse über das richtige Suchen und Finden von Informationen, sondern auch die Fähigkeit zur kritischen Auswahl, Analyse, Überprüfung sowie die effiziente Integration von Information in die bestehenden Arbeits- und Entscheidungsprozesse der Unternehmen.

Anstatt auf diesem Gebiet selber aufwändige Fortbildung zu betreiben, ist hier für User und Unternehmen der Einbezug von Information Professionals aus Bibliotheken oder anderen Informationseinrichtungen …

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