Kognitive Hindernisse bei der Informationssuche
Datum: 2. Dezember 2015
Autor: Erwin König
Kategorien: Fachartikel

Wir leben heute bekanntlich in einer vernetzten, digitalen Welt. Dadurch hat sich der Zugang zu Informationsressourcen gegenüber früher ohne Zweifel erheblich vereinfacht. In der Realität hat der Einzelne bei der Informationssuche allerdings weiterhin mit verschiedenen altbekannten Problemen zu kämpfen, die für eine erfolgreiche Suche hinderlich sind. Gewisse technische und immaterielle Barrieren beeinträchtigen, verzögern oder verhindern auch heute den Zugang zu Informationen und Inhalten. Grundsätzlich lassen sich externe und interne Hindernisse bei einem Informationssuchenden unterscheiden. Externe Barrieren können räumlicher (z.B. ein (zu) langer Weg zu einer Bibliothek), zeitlicher (z.B. Öffnungszeiten) oder sozio-kultureller Art (z.B. Bürokratie) sein. In dem vorliegenden Beitrag geht es aber in erster Linie um interne Barrieren, die in dem einzelnen Individuum selbst begründet liegen. Hier lassen sich wiederum zwei Hauptkategorien unterscheiden: emotionale und kognitive Barrieren. Leider können die im Informations- und Bibliothekswesen verwendeten elementaren Konzepte, wie Informationsbedürfnisse, Informationsaustausch und Informationsnutzung, nicht für die Analyse des Einflusses von bestimmten Barrieren für die Informationssuche eingesetzt werden, da sie oftmals zu vage oder zu vieldeutig sind. Mit der folgenden Arbeit soll diese Lücke geschlossen und die Ursachen und Folgen von kognitiven Hürden bei der Informationssuche genauer untersucht werden. Schließlich spielen diese persönlichen Barrieren eine entscheidende Rolle, wenn es darum geht, wie Menschen Informationen identifizieren, auswählen und abrufen.

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