Editorial 6-2014
Datum: 1. August 2014
Autor: Rafael Ball
Kategorien: Editorial

Der Hype ist noch nicht vorüber: Soziale Medien in Bibliotheken

Soziale Medien und Webpräsenz sind in aller Munde und man hat den Eindruck, dass dieses Thema längst zur guten Routine an Hochschulen und Bibliotheken geworden ist. Tatsächlich jedoch gehen die Zugriffe auf Hochschulwebseiten in Deutschland seit vielen Jahren deutlich zurück. Grund genug, sich Gedanken darüber zu machen, wie sich das Mediennutzungsverhalten verändert hat, welche Rolle Suchmaschinen spielen und wie man eine Social Media Strategie entwickelt.

Denn das Internet ist inzwischen zum wichtigsten Nachrichtenmedium geworden und seine Bedeutung steigt weiter. Insbesondere bei den jungen Nutzergruppen ist es fast die einzige Nachrichtenquelle, die genutzt wird. Ein professioneller Internetauftritt einerseits und eine gelungene Social Media Strategie andererseits gehören deshalb zu den Standardaufgaben an jeder Hochschule und an jeder Bibliothek. Potenzielle Studierende und Bibliothekskunden informieren sich nahezu ausschließlich über diese Kanäle. Und wer von ihnen dort eine altertümliche, unübersichtliche Webseite vorfindet, schreibt sich schnell einmal in der nächsten Hochschule ein, die sich und ihre Angebote besser präsentiert (,,Internet vor Fernsehen und Radio als Nachrichtenquelle", S. ???)

Soziale Medien sind bei der Berichterstattung auch für Journalisten sehr wichtig geworden. Sie dienen immer häufiger als Quelle und sind mittlerweile zur wichtigsten Ressource für diese Berufsgruppe geworden (,,2014 Study Impact of Social Media on News: more crowdchecking, less factchecking", S. ???)

Wir haben in dieser Ausgabe der Library Essentials deshalb gleich drei Beiträge ausgewertet, die sich mit diesem Themenkomplex beschäftigen: In den College & Research Library News (S. ???) geht es um die Entwicklung einer Strategie zum Einsatz sozialer Medien: Dabei lernen wir, dass zunächst der Zweck und die Ziele für den Einsatz sozialer Medien festgelegt, dann die Grundsätze formuliert werden müssen, und sich dann Umsetzung und Bewertung anschließen müssen.

Die Themen Internetauftritt und Soziale Medien sind aktueller denn je. Und sie werden immer wichtiger für die spezielle Zielgruppe der Studierenden.

Herzlich

Ihr Rafael Ball

Über Rafael Ball

Rafael Ball studierte die Fächer Biologie, Slawistik und Philosophie an den Universitäten Mainz, Warschau und Smolensk. 1994 wurde er am Institut für Allgemeine Botanik der Universität Mainz zum Dr. rer. nat. promoviert. Bekannt ist er für seine Ideen zur Bibliothek der Zukunft, zur Wissenschaftskommunikation und zur heutigen Rolle des gedruckten Buches. Er ist außerdem Chefredakteur der Zeitschrift B.I.T.online.