Aktueller Bericht zur Lage der Bibliotheken in Deutschland
Datum: 17. November 2019
Autor: Erwin König
Kategorien: Studien

Die Bedeutung der Bibliotheken in Deutschland für die Weiter- und Fortbildung sowie für die allgemeine Meinungs- und Informationsfreiheit können nicht hoch genug geschätzt werden. Das zeigt sich nicht zuletzt darin, dass Bibliotheken in Deutschland im Jahr 2018 über 220 Mio. Besuche registriert haben. Sie sind dabei längst nicht mehr nur Orte zum Lesen und Ausleihen von Büchern und anderen Medien, sondern sie sind inzwischen zu wichtigen kulturellen und gesellschaftlichen Treffpunkten in Gemeinden und Städten mutiert. Sie haben darüber hinaus gerade in politisch unsicheren Zeiten eine nicht zu unterschätzende zentrale gesellschaftspolitische Bedeutung. Wo sonst können Menschen heute noch darauf vertrauen, sorgfältig ausgewählte und verlässliche Informationen zu finden und zu erhalten, als eben in einer Bibliothek? Bibliotheken sind keiner politischen Richtung, sondern allein der Güte ihrer angebotenen Inhalte verpflichtet. Durch die Bereitstellung von qualitativ hochwertigen Materialien sowie der professionellen Beratung ihrer Benutzer bieten sie Zugang zu einer unaufgeregten Informationswelt, die man im heutigen Internetzeitalter kaum mehr für möglich hält. Dank Bibliotheken können ihre Nutzer sich unabhängig informieren, d. h. sich eine eigene Meinung bilden. Bibliotheken sind somit wichtig, wenn es um die politische Willensbildung und die gesellschaftliche Teilhabe in Deutschland geht. Dass dies möglich ist, ist aber keine Selbstverständlichkeit. Immer häufiger wird von verschiedenen Seiten versucht, politischen Druck und Einfluss auf Bibliotheken auszuüben. Der Deutsche Bibliotheksverband e.V. (dbv) fordert daher die Träger von Bibliotheken sowie die politisch Verantwortlichen auf, den Auftrag der bibliothekarischen Arbeit nachhaltig zu fördern und zu unterstützen.

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